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INFAM - Die Nacht hat tausend Augen (German Edition)

INFAM - Die Nacht hat tausend Augen (German Edition)

Titel: INFAM - Die Nacht hat tausend Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Wegmann
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anders als viele andere, ja eine Chance. Wir sollten uns also an unserem angenehmen Leben erfreuen und einfach Spaß haben, meine Liebe.“
Anastasia erwiderte nichts und trank stattdessen noch einen Schluck Champagner. Sergej widmete sich wieder dem TV-Gerät. Er hoffte, dass der Freak das Mädchen bald erwischen und kaltmachen würde. Schließlich wollte er etwas geboten bekommen für sein Geld und Blut fließen sehen. Momentan suchte der Irre die Kleine gerade im Wohnzimmer. Sergej drückte ein paar Tasten auf der Fernbedienung. Das eigentliche Bild verkleinerte sich daraufhin und ein Chatfenster erschien an der Seite, in dem sich viele User live über den Film austauschten.
Jemand mit dem Pseudonym „Masterboy86“ schrieb: „Hoffentlich treibt Sarah diesem Spasti sein kindisches Grinsen aus dem Gesicht.“
Laymon316: „Sid ist Kult! Kein erfundener Charakter könnte besser sein. Er soll die Tussi auffressen und wird hoffentlich noch in vielen weiteren Filmen mitwirken.“ Ein Zuschauer, der sich „SidAteHannibal“ nannte, postete einen Link und propagierte inoffizielles Merchandise wie T-Shirts, Tassen und Mousepads mit dem Namen und Konterfei Sids. Sergej musste grinsen. Irgendwas Faszinierendes hatte dieser Sid an sich und ein T-Shirt von ihm zu haben, wäre sicher lustig.
Bighead666: „Sid soll Sarah ficken, bevor er sie tötet!!!“
Ein Kribbeln machte sich in Sergej breit. Er musste sich eingestehen, dass ihm das gefallen würde. Die Schöne und das Biest, fast so wie bei ihm und Anastasia. Sid und Sarah beim Sex zuzusehen wäre auch ein erregendes Vorspiel für eine leidenschaftliche Nacht mit seiner Süßen. Er würde ihr dann so richtig zeigen, wer hier im Haus das Sagen hatte und wessen Meinung irrelevant war. Als Sid nach Sarah griff, trank Sergej Volkov noch einen Schluck von seinem Champagner und dachte daran, wie herrlich das Leben doch war.

 
    17
     
    Sarah wurde schwarz vor Augen und sie drohte, das Bewusstsein zu verlieren. Sie röchelte und Sid grunzte, während er ihr mit seiner Pranke die Luft abdrückte. Mit letzter Willenskraft hob Sarah ihren rechten Arm, um das Messer in Sids Hand zu stechen. Als sie gerade zustechen wollte, zögerte sie instinktiv. Falls er seine Hand zurückzog, würde sie sich das Messer womöglich selbst in die Kehle rammen. Stattdessen führte sie die Klinge an seine Hand und begann zu schneiden. Zunächst drückte Sid noch fester zu und Sarah fing panisch an zu zappeln, dann jedoch ließ er sie, begleitet von einem hohen Schmerzensschrei, los. Sarah schnappte erleichtert nach Luft, hielt sich mit der linken Hand die Kehle und stützte sich mit dem anderen Arm an der Wand ab. Sid betrachtete seine blutenden Wunden mit einer Mischung aus Verwunderung und Schmerzen.
Jetzt oder nie, dachte Sarah. Sie stolperte hinter der Couch hervor und rannte an Sid vorbei zur Tür, die in den Flur führte. Sid wirbelte herum und gab ein wütendes Heulen von sich, während er hinter ihr her torkelte. Sarah überlegte fieberhaft, wohin sie jetzt flüchten sollte. Einen Sekundenbruchteil dachte sie daran, in das Obergeschoss zu laufen. Vielleicht würde sie dort ein Fenster finden, das sich öffnen ließe. Ein Sprung aus dem ersten Stock hinunter, würde sie schon nicht umbringen. Dann fiel ihr ein, dass in dem Raum neben dem Badezimmer vorhin ein Fenster offen gestanden hatte. Das schwache Licht, das aus dem Wohnzimmer in den Flur fiel, reichte Sarah aus, um sich zu orientieren. Sie hastete zu der Tür des Raumes, öffnete sie und schlug sie hinter sich zu. Völlige Finsternis umgab sie. Die undurchdringliche Schwärze ließ Sarah rein gar nichts erkennen. Sie breitete die Hände vor sich aus und bewegte sich vorwärts. Als sie gegen irgendetwas stieß – wahrscheinlich ein Karton – ertönte ein Scheppern. Sie machte einen Bogen um das Hindernis und hastete weiter durch das Zimmer.
Bitte lieber Gott, lass mich Glück haben und mach, dass das Fenster noch offen ist. Wenn es mittlerweile verschlossen war und sich auch nicht mehr öffnen ließ, hatte sie definitiv ein riesiges Problem. Dann saß sie in der Falle. Zu der Dunkelheit gesellte sich eine gespenstische Stille, aber Sarah erwartete, dass jeden Moment die Tür aufflog und der irre Freak in den Raum herein preschte, um sie sich zu greifen. Vielleicht hätte sie ihn lieber selbst angreifen sollen, als sie hinter der Couch hervorgekommen war. Das wäre eigentlich die Gelegenheit gewesen, um das Messer in seiner

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