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INFAM - Die Nacht hat tausend Augen (German Edition)

INFAM - Die Nacht hat tausend Augen (German Edition)

Titel: INFAM - Die Nacht hat tausend Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Wegmann
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sie auf die andere Seite des Raums gezehrt. Es war heller als zuvor; neben den Kerzen brannte nun auch eine kreisrunde Deckenleuchte. Mit Schrecken starrte sie auf den übergroßen Kochtopf zu ihrer Rechten. Daneben hingen die Messer, Kellen und anderen Küchenwerkzeuge.
Wenn es mir doch nur gelänge an so ein Messer zu kommen.
„So, ich hoffe du bist jetzt erfrischt genug für den letzten Akt.“ Denise schaute über Sarahs Kopf hinweg. „Hinter dir, in dieser Edelstahl-Kabine, befindet sich ein übergroßer Infrarot-Grill. Du kennst sicher diese Döner-Grills beim Türken, nicht wahr? In etwa damit kann man ihn vergleichen.“
Sarah starrte ungläubig auf den Kasten, der in etwa die Größe einer geräumigen Heimsauna hatte.
„Die Grillfläche dieses Geräts besteht aus hochwertigem, glattem Schott-Ceran-Glas, das durch darunter und an der Rückwand eingebaute Halogenlampen, die Infrarotstrahlen absondern, erhitzt wird. Die Grillfläche wird schnell heiß und ist nicht haftend, das heißt man kann seine Mahlzeit ohne Beigabe von Fett grillen oder braten. Nichts brennt an, nichts klebt und es entsteht so gut wie kein Rauch. Eventuell austretende Körperflüssigkeiten können zu den Seiten hin in eine Auffangschale abfließen. Ein eingebauter Lüfter sorgt dafür, dass es im Inneren des Geräts nicht zu heiß wird. Mit diesem Infrarot-Ofen kann man das Fleisch gleichmäßig garen – mit einer knusprigen Haut außen und einem zarten Inneren“, sagte Denise und schaute Sarah gespannt an.
„Du bist wirklich vollkommen wahnsinnig.“ Sarah schüttelte angewidert und fassungslos den Kopf. „Wie denkst du, kannst du damit durchkommen? Ich denke tausende Menschen sehen das. Was meinst du, wie schnell dich die Polizei fassen wird?“
Denise grinste. „Darüber mach dir mal keine Gedanken, Süße. Mit dem ganzen Blut im Gesicht sehe ich eh aus, als käme ich von einer Halloween-Party. Und davor war ich im Gegensatz zu dir nie in der Nahaufnahme zu sehen. Meine Stimme wird außerdem technisch verändert. Richard Baby macht das schon. Nach dieser großartigen Show besorge ich mir einen neuen Pass und alles ist gut. Bisher kam ich in meinem Leben mit allem durch und auch diesmal sehe ich keine großen Probleme.“ Sie lächelte triumphierend.

Sarah wurde von einem solchen Zorn erfüllt, dass sie Denise ohne zu zögern – ganz im Stil von Sid – sämtliche Körperteile abgebissen hätte, wenn sie die Kraft dazu gehabt hätte. Von ihrer Position aus am Boden würde sie jedoch eh keine Chance haben, die beiden mit einem plötzlichen Angriff zu überraschen. Sie hatte keinen Schimmer, was sie tun sollte und sah ihren unausweichlichen Tod vor Augen. Gleich würde sie wie ein Hähnchen gegrillt und von diesem Irren verspeist werden. Denise behielt Sarah aufmerksam im Auge und ging an ihr vorbei vor die Tür des Infrarot-Grills. Sarah musste sich ein Stück weit umdrehen, um Denise weiterhin anschauen zu können.
„Hier über dieses Display wird der Grill gesteuert. Sobald du da drin bist, hast du 2 Minuten Vorlaufzeit, um dich in Gedanken von dieser Welt zu verabschieden. Dann wird es schnell wärmer.“ Sie taxierte Sarah ganz genau und sprach jedes Wort genüsslich aus. „Irgendwann fängst du innerlich an zu kochen und dann ...“, sie machte eine ausladende Handbewegung, „Peng! Dann platzt du. Vielleicht bist du aber vorher schon tot, wenn das Eiweiß in deinem Blut gerinnt. Genau weiß ich auch nicht, wie es abläuft, aber das werden wir ja gleich sehen.“
Die Panik und die Todesangst nahmen Sarah beinahe die Luft zu atmen. In dem Folterinstrument hatte sie zwar entsetzliche Qualen durchlitten, aber immerhin nicht befürchtet, jeden Moment zu sterben. Sie musste irgendetwas unternehmen.
Mach was, du hast doch eh nichts mehr zu verlieren, schrie die Stimme in ihrem Inneren.
„Sid hat Hunger“, sagte der Irre, den Sarah für einen Moment total vergessen hatte.
„Wir bereiten dir jetzt deinen Festbraten zu. Komm hilf mir sie dahinein zu verfrachten“, sagte Denise.
Sid näherte sich Sarah langsam. Ihre Gedanken rasten. Wenn sie jetzt nichts unternahm, war sie wirklich gleich geliefert. Sie sah, wie Denise die Tür des Infrarot-Grills weit aufstieß. Dann packte Denise sie an den Schultern und Sid legte seine Hände um ihre Knöchel. Statt sie aber hochzuheben wanderten seine Finger fasziniert ihre Beine hinauf und streichelten ihren Schritt. Sarah war wie gelähmt. Ekel wallte in ihr auf.
„Was zum

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