Infantizid
ist eine Arterie verengt, sodass sie ihr Versorgungsgebiet nicht mehr ausreichend mit Blut beliefern kann. Eine Thrombose entsteht aufgrund einer Arteriosklerose meist an Krümmungen oder Gabelungen einer Arterie. Wie gesagt, eine Minderdurchblutung durch eine arteriosklerotische Verengung hat eine Funktionsstörung oder Schädigung der Zellen des Versorgungsgebietes zur Folge. Sie sterben ab. Sie sind nicht mehr reparabel, wenn dem Patienten nicht sofort fördernde Durchblutungsmittel verabreicht werden. Mit dieser Erkenntnis begann für mich der Lösungsansatz. Wie kann man mit einem Medium eine solche Reaktion verursachen, ohne dass der Betreffende es bemerkt? Hier ist es! Mit diesem Mittel werden eine bindegewebsartige Wandverhärtung mit einem Elastizitätsverlust der Netzhautarterie und eine künstliche Thrombose verursacht, was zu den eben beschriebenen Symptomen führt. Es ist geruch- und geschmacklos und verursacht keinerlei Reizungen. Einfach ausgedrückt, die Person spürt rein gar nichts, wenn es in den Körper gelangt.« Dr. Bernd Zimmermann lehnte sich zurück.
»Wenn ich das richtig verstanden habe, erzeugt dieses Präparat eine Verstopfung der Blutbahn zum Auge, was zur Folge hat, dass die Zellen absterben und die Person erblindet?«, fragte Dr. Rose.
»Ganz genau. Um es in die Region der Augen zu bekommen, muss es auch über diesen Eingang in den Körper gelangen. Ich habe es an zwei Affen ausprobiert. Nach zwei Tagen waren beide blind. Die Tiere bekamen im Rahmen einer Versuchsreihe zu einem neuen Medikament seit Langem unterschiedliche Dosen eines neuen Schmerzmittels verpasst. Die Versuche standen kurz vor einem erfolgreichen Abschluss. Und urplötzlich erblindeten sie! Diese Deppen von Forschern schauten sich alle verwundert an und hatten keine Erklärung. Sie nahmen an, dass es sich um eine Nebenwirkung ihres Schmerzmittels handelte. Die Versuchsreihe wurde gestoppt. Köstlich, nicht wahr?« Dr. Bernd Zimmermann lachte schadenfroh vor sich hin.
»Und die Blindheit kann nicht wieder geheilt werden?«, fragte Dr. Rose weiter.
»Nur wenn man rechtzeitig die Symptome erkennt und ein Medikament gegeben wird. Geschieht zwei Tage lang nichts, wird es ewig Nacht sein. Einmal im Körper und Sonne ade. Vorbeugend der gesamten Menschheit ein blutverdünnendes Mittel zu verabreichen, ist schlichtweg unmöglich. Im Ãbrigen glaube ich, dass das Präparat später im Körper auch keine Schmerzen verursacht.«
»Wie hoch muss die Dosis sein und wie kann man es unauffällig verabreichen?«, wollte Dr. Rose wissen.
»Ganz einfach. Nehmen wir zum Beispiel eine Schwimmhalle. Wenn Sie den Inhalt dieser kleinen Flasche, also 250 Milliliter, in den Warmwasserbehälter der zentralen Duschanlage schütten und dieser dafür ausgelegt ist, dass sich damit 200 Menschen duschen können, gäbe es mit Sicherheit nach zwei Tagen 200 Blinde mehr auf dieser Welt. Oder eine Wäscherei, in der zum Beispiel Handtücher gereinigt werden. Je nach Anzahl der Stücke gibt man dem Wasser eine bestimmte Menge dieses Mittels bei. Die Handtücher werden damit getränkt. Will sich jemand später sein nasses Gesicht mit diesen präparierten Tüchern abtrocknen, gelangt es ebenfalls in die Augen. Die erforderliche Konzentration müsste man durch Tests ermitteln. Die Herstellung dieses Präparats ist relativ unkompliziert und die Kosten halten sich in Grenzen. Apropos Kosten. Wann bekomme ich mein Honorar?«, schloss Dr. Zimmermann seinen Bericht.
Er fand, dass es Zeit für einen Drink war. Was meinte dieser Mann damit, dass eine Zeit kommen wird, in der er sich an mich erinnern wird? Ohne Zweifel will er das Mittel gegen Menschen einsetzen. Aber warum und gegen wen? Was interessiert es mich? Scheià auf den Eid des Hippokrates. Ich darf sowieso kein Arzt mehr sein. Ich habe ein Produkt geliefert und werde dafür bezahlt. Ende. Das Hemd ist mir näher als die Hose. Was gehen mich Ethik und Moral noch an? Auf der ganzen Welt werden Leute dafür bezahlt, sich immer mehr teuflische Sachen auszudenken. Sogar im Auftrag ihrer eigenen Regierungen. Ich will nach Thailand fliegen. Und ich will endlich wieder etwas anderes als diesen billigen Fusel trinken. Er übergab das kleine Fläschchen an Dr. Rose.
»Hier ist Ihr Geld«, antwortete Dr. Rose. »Exakt 50.000 Euro, wie abgemacht. Ich muss Sie wohl
Weitere Kostenlose Bücher