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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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Sie waren bestens ausgerüstet. Sie hatten Panzerwesten, Armee-Sonnenbrillen und die schweren taktischen Armbanduhren, die bei einer ernsten Krise sehr leicht zu einer Behinderung werden konnten. An den Ärmeln trugen sie Aufnäher mit einem schreienden goldenen Adler – oder wohl eher einem Falken – vor einer amerikanischen Flagge und dem Schriftzug Hawkstone Security.
    Als Mitchell sich und Danny identifizierte, wurde Danny von den Söldnern wie eine verschmutzte Windel inspiziert, bis man sie beide durchwinkte. Diesem Wachschutz ging es nicht um Zet-Abwehr. Er war gegen Menschen gerichtet. Hier wurden Zivilisten einer strengen Kontrolle unterzogen. Danny fragte sich, unter wessen Befehl diese Leute standen. Dem der US -Regierung? Des Staats Kalifornien? Der Stadt? Hatte sie es hier mit einem ausgewachsenen Militärputsch zu tun?
    Mitchell fuhr den Wagen auf den Gehweg vor der Transamerica Pyramid. Hier parkten bereits mehrere große, schwere Fahrzeuge bis an die Wand des Gebäudes. Neuerdings schien sich niemand mehr Sorgen wegen eines zu hohen Treibstoffverbrauchs zu machen.
    Sie stiegen aus dem Cadillac-Geländewagen und gingen unter den großen X-Trägern hindurch, die die Basis des Gebäudes bildeten. Darüber erhob es sich wie die Spitze eines unvorstellbar riesigen Speers. Oder einer Rakete, dachte Danny. Sie war noch nie zuvor im Zentrum von San Francisco gewesen. Ein paar Tage vor ihrem ersten Einsatz hatte sie eine Nacht bei einem Freund verbracht, der weiter draußen in der Nähe des Golden Gate Park wohnte. Sie hatten sich nicht die Stadt angesehen, sondern die ganze Nacht gevögelt. Alte Erinnerungen wurden in ihrem Kopf aufgewirbelt, aber für Danny hatten sie jetzt nicht mehr Bedeutung als verwelkte Blätter.
    » Im Park auf der Rückseite gibt es eine Tafel, die an diese zwei Hunde erinnert, die berühmten Rattenfänger«, sagte Mitchell, doch dann verlor er selber das Interesse an dieser Geschichte. Sie betraten die rechteckige Lobby und kamen an fünf weiteren Hawkstone-Söldnern vorbei. Ihre Automatikwaffen waren mit Nachtsichtgeräten, Granatenwerfern und anderem unnützem Zeugs ausgestattet.
    Mitchell blieb vor dem Lift stehen und beugte sich zu Danny herüber. Er sprach leise und schnell. » Sie werden gleich Senatorin Vivian Anka treffen. Sie war zufällig in der Stadt, als diese Sache losging, und sie ist deswegen ziemlich sauer. Sie ist … wie soll ich sagen? … ein bisschen paranoid. Also bleiben Sie einfach cool, ja? Diese Hawkstone-Leute …«
    Ein Pling ertönte, und die Türen des Lifts öffneten sich. In der Kabine stand ein weiterer Söldner. Er rümpfte die Nase. Schweigend fuhren sie hinauf.
    Was Danny am meisten schockierte, waren die Anzüge. Diese Leute waren sauber, gut gekleidet und trugen Anzüge mit Krawatten. Ihre Gesichter waren ausgezehrt – wenigstens besaßen sie den Anstand, unter Schlafmangel zu leiden. Aber hier oben über der Stadt, mit einem spektakulären Ausblick auf Nob Hill und die Bay, schien es, als könnte das Leben jeden Moment zur Normalität zurückkehren. Es gab Strom, die Telefone funktionierten, zumindest innerhalb des Gebäudes, es gab Sekretärinnen und Assistenten, die herumwuselten, und die Luft roch sauber und klimatisiert. Während sie in einem Wartebereich standen und durch die Fenster des dreiunddreißigsten Stocks auf die Stadt blickten, erklärte Mitchell mit knappen Worten, dass die Regierung aus dem Verwaltungszentrum hierher umgezogen war, weil die hohe Zahl von obdachlosen Menschen in der Nähe eine hohe Konzentration von Zets bedeutete, die hinter jeder Ecke lauerten.
    » Zu Anfang hat sich die Gesundheitsbehörde um die Sache gekümmert, aber dann wurden ihre Einsatzkräfte gefressen. In einem Schutzanzug kann man nicht gut weglaufen. Wir haben den größten Teil von Chinatown geräumt, aber die Gegend um das St. Francis Memorial Hospital war immer noch verseucht«, sagte er, während er in die Ferne starrte. » Das Presidio war verloren, und die Golden Gate Bridge war in beide Richtungen gesperrt. Die Haight Street war ein einziges Schlachthaus.«
    Zuerst hörte Danny gar nicht zu, aber dann wurde ihr Interesse geweckt, als Mitchell ungefähr in Richtung der Landmarken zeigte, von denen er sprach. Sie wünschte sich einen Stadtplan. Sie hatte das Gefühl, dass die Sache noch viel schlimmer war, als es den Anschein hatte. Wenn Mitchells Angaben zutrafen, wimmelte es im Norden nur so von Untoten. Gleichzeitig rückten sie von

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