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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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Westen näher heran. Danny wusste nicht, wie viele Menschen in der Stadt noch am Leben waren, aber wenn es eine Viertelmillion war, konnten sie nicht mehr allzu lange in den Häusern bleiben. Dann wurden sie in die Bucht getrieben.
    Einen Vorteil hatte diese Situation, wenn auch nur für sie. Die Überlebenden waren auf engstem Raum zusammengepfercht. So war es leichter, eine Ausreißerin aus Forest Peak wiederzufinden, falls sie hier irgendwo war. Die Stimme in ihrem Kopf erklärte ihr, dass sie völlig verrückt war, dass ihr ganzer Plan verrückt war. Doch das hatte sie schon gesagt, seit Danny Boscombe Field verlassen hatte.
    Ein Assistent von Senatorin Anka kam zu ihnen und unterbrach Dannys inneren Monolog. Er trat vorsichtig auf, als würde er zerbrechliche Schuhe tragen. Er hatte zwei Pappbecher mit Kaffee dabei. Als sie den Duft wahrnahm, lief Danny das Wasser im Mund zusammen. Seit dem Tag, als die Welt untergegangen war, hatte sie keinen Kaffee mehr getrunken. Er war frisch und stark.
    » Ich bin Eric Deforza«, sagte der Assistent. » Willkommen in San Francisco. Wie ich hörte, sind Sie aus Los Angeles hergekommen?«
    » Es war ein weiter Weg«, sagte Danny und verbrannte sich die Lippen an dem köstlichen, bitteren Getränk. Es löschte den abgestandenen Zuckergeschmack des Alkohols auf ihrer Zunge, und die Wärme erweckte ihren Magen wieder zum Leben. Plötzlich bekam sie einen Bärenhunger.
    » Sie sind mit dem Auto gefahren?«, fragte Eric.
    » Mit einem Streifenwagen. Ich hatte einen Konvoi aus Zivilisten dabei. Sie befinden sich jetzt an einem sicheren Ort. Aber ich weiß nicht, wie lange sie dort wirklich sicher sind.«
    » Dafür sollten Sie irgendeinen Orden bekommen.«
    » Klar«, sagte Danny und dachte an ihr Purple Heart am Band, das sie zu Hause in einer Schublade begraben hatte.
    Da Eric mit Danny nicht recht ins Gespräch kam, wandte er sich an Mitchell.
    » Ist heute sonst noch jemand gekommen?«
    » Niemand«, sagte Mitchell. » Das Feuer schreckt die Leute ab.«
    » Was führt sie hierher?«, fragte Eric mit einem Seitenblick auf Danny.
    » Fragen Sie sie selbst«, sagte Mitchell.
    » Ich habe nach irgendwelchen Autoritäten gesucht«, sagte Danny. Das war nicht ihr letztliches Ziel, sondern nur ein vorläufiges, aber für den Moment musste diese Annäherung an die Wahrheit genügen. » Das hier ist die erste Ansammlung von Überlebenden, die ich gefunden habe, die sich tatsächlich aktiv verteidigen.«
    Eric wurde blass. » Im gesamten Bundesstaat?«
    » Zumindest in den Gegenden, die ich gesehen habe.« Danny war klar, dass sie mehr sagen sollte, dass sie ihre Geschichte mit Details ausschmücken sollte, um sie interessanter zu machen, aber dazu fehlte ihr der Antrieb. Eigentlich hatte sie gar nicht so viel von Kalifornien gesehen, auch wenn sie eine weite Strecke zurückgelegt hatte. Sie war Städten mit mehr als ein paar tausend Einwohnern ausgewichen und hatte sich an Nebenstraßen und alte Highways gehalten, die aus der Zeit vor dem Netz der Freeways stammten.
    Sie musterte Erics Gesicht. Er hatte Todesangst. Dann wurde ihr bewusst, dass sie etwas an dieser Situation störte. Sie hatte das vermutlich einzige größere politische Verwaltungszentrum erreicht, das noch in Kalifornien existierte, sie konnte keinen Ausweis vorzeigen, sie war verdreckt wie eine Hyäne, und schon führte man sie direkt zur mächtigsten Person, die in der Stadt weilte. Wo waren die Pufferzonen aus Bürokraten, aus Aktenhengsten und kleinlichen Tyrannen, die dafür zuständig waren, Leute wie sie auszusieben? Glaubten diese Leute wirklich, dass sie ohne einen eigenen Plan aufgekreuzt war?
    Für Danny war das ein klares Anzeichen, dass man trotz des Anscheins offizieller Kontrolle hier oben in der Pyramid die Situation kaum im Griff hatte und in puncto Informationen völlig im Dunkeln tappte. Das war entmutigend, aber gleichzeitig wurde die Sache für Danny dadurch einfacher. Sie konnte diesen Leuten nichts außer Daten bieten.
    Sie musste herausfinden, was diese Senatorin wissen wollte, und dann konnte sie gehen. Hier gab es nichts, das sie hielt. Keine tapfere Armee von Überlebenden, der sie sich anschließen konnte. Dies war lediglich der letzte Rest des alten Systems, das kurz vor dem völligen Zusammenbruch stand.
    Eric hatte in der Zwischenzeit irgendetwas gesagt. Danny hatte es nicht gehört. Mitchell war aufgestanden, also erhob sich auch Danny. Eric wiederholte seine Aufforderung: » Folgen Sie

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