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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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hier herumzustehen, wo sich das Getöse des Feuers mit dem Stöhnen der Untoten in der heißen Brise vermischte. Die Luft war derart brandgeschwängert, dass es schien, als könnte sie sich jeden Moment selbst entzünden.
    Das, dachte Danny, ist die Apokalypse.
    Es gab mehrere Möglichkeiten. Die erste: Man erschoss sie hier an Ort und Stelle. In diesem Fall würde sie versuchen, ein paar von ihnen mitzunehmen, bevor sie starb. Kein beeindruckender Plan.
    Zweite Möglichkeit: Man schickte sie hinaus, damit sie starb. In diesem Fall würde sie einfach ihrem ursprünglichen Plan folgen und wie eine Verrückte losrennen. Diesem Plan fehlten die Details.
    Die dritte Möglichkeit: Man wollte, dass sie sich die Situation ansah und ein paar strategische Vorschläge unterbreitete, die auf ihren Erfahrungen basierten, die sie auf der anderen Seite gesammelt hatten. Das war die logischste Schlussfolgerung und für Danny die am wenigsten wahrscheinliche Möglichkeit. Sie hatte immer wieder die Erfahrung gemacht, dass niemand etwas aus guten, logischen Gründen tat. Jeder ging nur von seinen eingeschränkten Vorstellungen aus, wie die Welt funktionieren sollte.
    Vielleicht war es einfach nur das. Doch Danny spürte die Nähe des Todes.
    Nachdem sie und ihre Eskorte so lange im kränklichen Licht der Batterielampen gestanden hatten, dass sie von einer neuen Ascheschicht bedeckt waren, trat eine neue Variable auf der Kreuzung in Erscheinung.
    Es war ein Motorrad, irgendein schnelles japanisches Ding, das mit Kunststoff verkleidet war. Der Fahrer ließ die Maschine auf die Seite fallen und entfernte sich. Für ihn war es nicht mehr als ein Werkzeug. Danny bemerkte, dass sich Kinnbart und die übrigen Männer anspannten, als die Gestalt näher kam. Sie gingen nicht so weit, Haltung anzunehmen, aber wirkten auf einmal nicht mehr so lässig. Danny hielt weiterhin unauffällig ihr Gewehr bereit. Wenn das ihr Henker war, würde sie den ersten Schuss abgeben.
    Als sich der Schattenriss vor dem Feuerschein in eine räumliche Gestalt auflöste, dachte Danny, dass es der Tod höchstpersönlich war, der auf sie zukam. Vielleicht lag es auch nur an der Szenerie.
    Er war komplett in Leder gekleidet. Für menschliche Zähne bot dieser Mann keinerlei Angriffspunkt. Er war in eine dicke, zerkratzte Motorradkluft aus Leder eingepackt. Die Schutzpolster verliehen ihm einen steifen Gang. Die Stiefel waren der Overkill, entschied Danny. Etwa fünfzig Riemenschnallen von den Zehen bis zum Knie, was bedeutete, dass sie verdammt schwer und unflexibel waren. Aber die unterarmlangen Schutzhandschuhe fand sie eine gute Idee. Der Mann sah wie ein schlanker, schwarzer Alligator aus. Auf dem Kopf trug er einen gelben Bauarbeiterhelm aus Kunststoff über einer ledernen Fliegerkappe, dazu eine Skibrille und eine Atemschutzmaske. Um die Hüfte war ein Gürtel geschlungen, an dem hässliche Instrumente zum Schlagen und Stechen hingen, außerdem ein Holster mit einer Waffe, die wie eine Luger-Selbstladepistole aus dem Zweiten Weltkrieg aussah.
    Ein paar Sekunden lang fühlte sich Danny durch dieses bizarre, unverwundbare Geschöpf eingeschüchtert, das auf sie zumarschierte. Doch im nächsten Moment musste sie sich zusammenreißen, um nicht laut zu lachen. Er sah eher aus, als wäre er zu spät zu einer Halloween-Party gekommen. Sehr Mad-Max -mäßig. Seine Kleidung war so schwer, dass er sich nur halb so schnell wie Danny bewegen konnte. Wahrscheinlich hörte er nicht besonders gut, und sein Blickfeld musste verdammt eingeschränkt sein. Diesen Kerl konnte sie mit links fertigmachen.
    Die Erscheinung zog sich die Atemmaske vom Gesicht, und Danny erlebte die nächste Überraschung. Es war eine Frau. Der Werkzeuggürtel und die Lederschichten hatten ihre Figur verborgen. Die Frau setzte die Skibrille auf den Helm und blickte die Männer an. Dann musterte sie Danny wie einen Wettkampfgegner. Danny sagte nichts und zeigte auch keine Reaktion.
    » Sie sind also die zähe Kämpferin«, schnurrte die Frau. » Mich nennt man die Zet-Killerin.« Ihre tiefe Stimme klang wie Honig und Bourbon. Ihr Gesicht war sauber und glatt, wo der Ruß nicht hingelangt war, und eine schmutzige Kriegsbemalung markierte die schmale Lücke zwischen Brille und Maske.
    Kinnbart räusperte sich und spuckte vor ihren Füßen in die federleichte Asche. Er zeigte mit dem Daumen auf Danny.
    » Sie weiß nichts über die Mission. Ich dachte mir, du könntest ihr davon erzählen.« Seine Worte waren

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