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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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Berghang wand. Sich an einem erhöhten Platz so zu exponieren hätte sie im Irak niemals gewagt. Selbst hier noch konnte sie die Blicke der Heckenschützen spüren. Doch gute Sichtbarkeit war in diesem Fall unumgänglich. Sie hob das Megafon mit einer Hand und umklammerte die Flinte mit der anderen.
    » Meine Damen und Herren, ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit. Wir werden eine Fahrspur freimachen, und ich möchte, dass nur zwei Fahrzeuge auf einmal rankommen, und zwar schön langsam, damit wir Anweisungen geben können, wohin Sie fahren sollen. Zwei Fahrzeuge auf einmal. Wer sich nicht daran hält, wird aufgehalten. Wir beginnen mit den südwärts fahrenden Wagen, dann folgen die in Richtung Norden.«
    In wenigen Minuten hatten sie die vordersten Fahrzeuge umdirigiert, bis sich eine schmale Fahrspur geöffnet hatte, die auf die Nutzstraße führte. Deputy Dave ging die Straße mit den tiefen Fahrspuren entlang, um eine Wartezone einzurichten. Dort konnten sie ein paar Dutzend Fahrzeuge warten lassen und dann geordnet in die Stadt zurücklenken, während die nächste Fahrzeuggruppe nachrückte. Wahrscheinlich war es sinnlos, weil mehrere Tausend Autos auf der Straße sein mussten, doch solange die Leute mitbekamen, dass etwas geschah, konnte man ein Chaos vielleicht verhindern.
    Danny kniete sich auf das Dach des Explorer, stützte jedoch die Flinte gegen ihre Hüfte und beobachtete die aggressiveren Personen in der Menge.
    Flüchtlinge, dachte Danny. Diese Leute sind Flüchtlinge.
    Der Gedanke traf sie spürbar. Die Leute flohen vor irgendetwas, das sie aus dem Takt ihres Lebens gebracht hatte. Flüchtlinge in Kalifornien. Danny wusste, wie verrückt sich Flüchtlinge in anderen Teilen der Welt aufführen konnten. Das hier waren Amerikaner, die noch nie zuvor in einer solchen Situation gewesen waren, sofern sie nicht aus New Orleans stammten. Das konnte ziemlich übel werden.
    Die Autofahrer, die nach Forest Peak gekommen waren und nun versuchten, den Ort zu verlassen, hatten begriffen, dass es ihren Angehörigen, ob tot oder lebendig, nicht helfen würde, wenn sie sich in eine kritische Lage begaben. Also floss der Verkehr bergab halbwegs geordnet. Deputy Ted ließ ein paar von ihnen zuerst durch, gefolgt von einer Gruppe der in Richtung Norden Fliehenden. Danny hatte sich wieder aufgerichtet und versuchte, Autorität zu demonstrieren. Amy meldete sich alle paar Minuten per Funk und hielt Danny über ihre Bemühungen in der Wache auf dem Laufenden: » … keine Rückmeldung aus L. A. Die Polizei von Pomona sagt, dass der Verkehr auf der 210 zum Erliegen gekommen ist und Tausende von Fahrzeugen mit Toten darin auf der Straße stehen. In El Monte und Riverside gibt es Brände, die aber nicht gelöscht werden können, weil man nur zu Fuß hinkommen würde und sich niemand in die Nähe der Leichen wagt. Keiner weiß, was eigentlich passiert, aber es klingt, als hätte das Sterben an der Westküste aufgehört, um sich jetzt in unsere Richtung zu bewegen.«
    » Amy? Über Funk lieber keine Spekulationen.«
    » Bin ich eigentlich ein Deputy?«
    » Ja, Deputy Cutter.«
    » Toll. Okay, ich hör mich nach weiteren Neuigkeiten um.«
    Danny staunte immer wieder über Amys Fähigkeit, bedeutungslose Dinge – wie zum Beispiel die Ernennung zum Deputy – interessant zu finden, und das sogar in einer Welt, die auf dem Kopf stand. Sie nahm das nächste Gespräch auf. » Melden Sie sich, Nick. Wie sieht es bei Ihnen aus?.«
    » Ähm, eine Menge 11-24 – das sind verlassene Fahrzeuge, nicht wahr? – auf der Main Street. Die Leute sind zu Fuß unterwegs und versammeln sich, ähm, vor den Fernsehern im Wooden Spoon und im Quik-Mart. Sie drängen sich auf der Straße. Hier bewegt sich nichts mehr. Alles steht still.«
    » Irgendwas in den Nachrichten?«, fragte Danny.
    » Nichts Brauchbares, Sheriff. Weinende Angehörige und Autounfälle. Ein Haufen Kommentatoren in Washington, die den Muslimen die Schuld geben. Eine Menge Einzelheiten, doch kein großes Ganzes. Ich weiß nur, dass es überall passiert.«
    Nick erklärte, dass er drei von Greers Feuerwehrmännern in voller Montur bei sich hatte, damit sie ihm halfen, also hielt Danny die Main Street für ziemlich sicher. » Hallo, Danny«, sagte Amy. » Bitte melden, wollte ich sagen. Ich hab ein paar Sachen rausgefunden. Auf deinem Computer. Ich habe die Twits und Zustandsberichte und alles Mögliche überprüft – die Leute drehen echt durch. Aber niemand weiß, was wirklich los

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