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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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würden am Steuer einschlafen und andere auf der Straße überfahren. Also müssen wir dafür sorgen, dass sie hierbleiben. Sie müde machen. Sie sollen am Morgen schlafen, und bis dahin können wir überlegen, was wir als Nächstes tun. Doch wir dürfen heute Nacht nicht noch mehr von ihnen gehen lassen.«
    » Je mehr weg sind, desto besser bewältigen wir die Situation«, sagte Troy. » Erinnert ihr euch an den Schneesturm 2007? Weniger als dreißig Leute sind für vier Tage hier gestrandet, und als schließlich die Schneepflüge eintrafen, standen wir kurz davor, uns in Kannibalen zu verwandeln.«
    Danny ließ den Blick über die Überlebenden in der Turnhalle schweifen. Ein paar von ihnen kamen näher und wollten mithören. Andere hielten sich zurück. Doch mit Troys riesigen Stiefeln und seinen feuersicheren gelben Hosen, Dannys ruinierter Sheriff-Uniform und Amys Arztkittel waren sie das Gravitationszentrum im Raum. Rettung, Gesetz und Medizin gemeinsam an einem Ort. Danny fragte sich, ob sie noch genauso viel Anziehungskraft hätten, wenn die Leute wüssten, dass sie im Grunde mit einem Mitarbeiter auf Probe aus East Los Angeles, einer Alkoholikerin und einem Pferdedoktor zu tun hatten. Troy war ein tüchtiger Kerl, aber er war auch der unerfahrenste Feuerwehrmann vor Ort und der jüngste Neuzugang. Danny kam der Gedanke, dass er seit der Katastrophe womöglich sogar der einzige Feuerwehrmann vor Ort war.
    Danny senkte ihre Stimme zu einem Flüstern: » Troy, da draußen sind Hunderte von Toten. Mein Job ist es, die Leute zu beschützen, und ich habe Hunderte von ihnen verloren. Und nur Gott weiß, wie viele auf dem Weg hierher noch gestorben sind. Weißt du, was ich über Funk gehört habe?«
    » Was?«
    » Nichts. Wir haben keine Ahnung, was geschehen ist und welche Ausmaße es hat. Kann sein, dass sich die Situation in ein paar Tagen wieder normalisiert. Aber ich habe ein paar Dinge gehört, die mich vermuten lassen, dass es eine Art Golf-Wirbelsturm ist, nur zehnmal so stark und über das ganze Land fegend.«
    Troy verstummte, während er sich das Ausmaß der Katastrophe hinter den Bergen vorstellte.
    Jetzt verlangte Amy Dannys Aufmerksamkeit – wenn auch, wie Danny fand, auf unangemessene Art: » Danielle Adelman«, warf Amy ein, » du bist verletzt, und das hat bis morgen Zeit. Dein Machogehabe stört mich eigentlich nicht, es ist irgendwie süß, aber das ist nicht der richtige Moment.«
    Wulf Gunnar kam näher geschlurft, mit Krümeln von etwas im Bart, das nach Kartoffelchips aussah. Danny hatte nie zuvor bemerkt, dass die lange Nase des alten Mannes in drei verschiedene Richtungen zeigte.
    » Ich mache mit, wenn ich die hübsche kleine Winchester kriege«, sagte Wulf.
    Danny lächelte. » Die Siebziger von meinem alten Herrn: maßgeschneiderter Sechsundzwanzig-Zoll-Lauf, unverriegelter Masseverschluss, Schussweite fünfhundert Meter. Das Ding ist eine Legende. Keine Chance.«
    Amy war wütend. Sie versuchte es noch einmal: » Ignorier mich gefälligst nicht! Ihr würdet eine Woche brauchen, um das Gebiet abzusuchen, und bis dahin ist die Nationalgarde längst hier.«
    Danny drehte sich zu ihr um, und diesmal war ihr Gesicht ernst und kalt. Das Draufgängertum war verschwunden. » Die Nationalgarde befindet sich siebentausend Meilen entfernt in der Wüste.«
    Dann bat Danny alle Anwesenden um Aufmerksamkeit und erklärte ihren Plan.
    Wer schlafen konnte, sollte es tun. Alle anderen sollten helfen. Danny suchte sich diejenigen als Helfer aus, die noch am meisten bei Verstand zu sein schienen. Es waren nicht viele. Danny wählte auch Wulf. Sie würden paarweise die umliegenden Viertel absuchen, während die anderen Überlebenden die Toten an den Straßenrändern aufreihen sollten. Amy würde sie mit Troys Unterstützung auf Trab halten, während Danny weg war. Sie erhoffte sich nicht viel von Amys Arbeit, aber es musste verhindert werden, dass die Überlebenden völlig in Schockstarre verfielen und nicht mehr in der Lage waren, sich um sich selbst zu kümmern – oder vielleicht sogar mit Plünderungen anfingen. Es waren zu viele, so wenige es auch waren. Danny stellte sich zuerst Patrick und Weaver vor, doch sie kannten ihren Namen bereits.
    » Wir sind uns in dieser Löffel-Kaschemme begegnet«, fiel Patrick ihr ins Wort. » Sie sind Danielle Adelman. Ich bin Patrick Michaels …« Er hielt inne, als würde er erwarten, dass Danny seinen Namen kannte, doch sie zeigte keine Reaktion. » Und das ist

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