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Infernal: Thriller (German Edition)

Infernal: Thriller (German Edition)

Titel: Infernal: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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rekapitulieren, was wir bisher haben. Die heutigen Vernehmungen haben leider nicht das Ergebnis gebracht, das wir uns erhofft haben. Warum nicht?«
    »Zwei Möglichkeiten«, sagt Lenz. »Erstens, keiner der vier Verdächtigen ist der Entführer oder Maler. Diese Theorie wird von unseren Kunstexperten einstimmig unterstützt. Ihrer Meinung nach wurden die ›Schlafenden Frauen‹ von keinem der vier gemalt. Zweitens, einer der Verdächtigen hat Jordan erkannt, doch er hat die Nerven behalten, als sie zur Tür hereinkam.«
    »Oder sie «, erinnert ihn Baxter.
    »Niemand hat uns getäuscht«, widerspricht Kaiser. »Außer vielleicht Frank Smith. Er war verblüfft, als er Jordan sah, doch er sagt, er hätte sie vor einiger Zeit auf einer Party gesehen – eine Erklärung, die wir praktisch nicht überprüfen können.«
    Baxter sieht zu Lenz. »Was halten Sie von Frank Smith?«
    »Brillant, talentiert, selbstsicher. Von allen vier Verdächtigen wäre er am ehesten imstande, diese Geschichte zu organisieren.«
    »Was ist mit der ersten Möglichkeit? Keiner der vier ist unser Täter?«
    »Die Pinselhaare haben uns zu ihnen geführt«, entgegnet Kaiser. »Ich vertraue physischen Indizien mehr als der Meinung von Kunstexperten.«
    »Aber die Indizien haben uns zu diesen vier Personen sowie weiteren fünfzig Studenten geführt, die ebenfalls Zugang zu diesen besonderen Pinseln haben könnten«, gibt Lenz zu bedenken. »Wie weit sind wir mit ihnen?«
    »Bisher wurde keiner der Studenten direkt vernommen«, sagt Baxter. »Wegen ihres Alters und weil nur wenige von ihnen genügend talentiert sind, um etwas wie die ›Schlafenden Frauen‹ zu malen. Die Wahrscheinlichkeit ist eher gering, dass einer von ihnen dahinter steckt. Hinzu kommt, dass die Medien diesen Fall wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken, sobald wir anfangen, die Studenten der niederen Semester zu verhören. Bisher hatten wir eine Menge Glück.«
    »Eine Menge Glück«, sage ich leise. »Ich frage mich, warum?«
    »Die Medien von New Orleans sind nicht so aggressiv«, erklärt Bowles. »Ich weiß nicht, warum. Sie könnten eine Menge mehr Druck machen, wenn sie wollten.«
    »Aber sobald sie Wind von der Geschichte bekommen«, sagt Kaiser, »werden sich alle wie Haie darauf stürzen. Und weil Roger Wheaton darin verwickelt ist – ganz zu schweigen von reichen, verärgerten Eltern und ihren Anwälten –, kriegen wir landesweite Presse.«
    »Vergessen Sie Jordan nicht«, sagt Bowles mit einem Nicken in meine Richtung. »Sie erhöht den Marktwert eher noch.«
    »Lassen wir die Medien für den Augenblick außen vor«, sagt Baxter. »Das NOPD hat mitgeteilt, dass keiner der Verdächtigen gezögert hat, eine DNS-Probe zur Verfügung zu stellen. Hätte einer von ihnen hinter der Dorignac-Entführung gesteckt, wäre er nicht so bereitwillig gewesen.«
    »Wenn der Maler nur malt und jemand anderes hinter den Entführungen steckt«, gibt Lenz zu bedenken, »dann hat der Maler von einer DNS-Analyse nichts zu befürchten.«
    »Selbst wenn er nur die Gemälde anfertigt«, sagt Kaiser, »hätte Jordans Gesicht ihn schockieren müssen.«
    »Zugegeben.«
    Kaiser sieht zu Baxter. »Was ist das für eine neue Entwicklung, die Sie am Telefon erwähnt haben?«
    Ich hätte mit dieser Frage angefangen, aber ich schätze, diese FBI-Typen haben ihren eigenen Rhythmus.
    »Auch wenn der zeitliche Abstand zwischen Wingates Ermordung und der Dorignac-Entführung nur zwei Stunden beträgt, habe ich zwei Dutzend Agenten auf die Passagierlisten angesetzt. Sie arbeiten rund um die Uhr und befragen Reisende, die innerhalb des fraglichen Zeitraums zwischen New York und New Orleans unterwegs waren. Es hat sich endlich ausgezahlt.«
    »Was haben Sie herausgefunden?«
    »Eine Stunde nach Wingates Tod hat ein einzelner Reisender einen Flug vom JFK nach Atlanta bar bezahlt. Von dort aus ist er mit einer anderen Fluglinie weiter nach Baton Rouge geflogen. Auch dieses Ticket hat er bar bezahlt.«
    »Und wer war er?«, frage ich.
    Dr. Lenz schlägt die Beine übereinander und antwortet mit pedantischer Stimme: »Selbstverständlich hat er einen falschen Namen benutzt. Es könnte sein, dass der Unbekannte, der Wingate ermordet hat, bereits in New York war, als Sie in Hongkong die Gäule scheu gemacht haben. Er brachte Wingate zum Schweigen und flog dann auf direktem – oder vielmehr schnellstem – Weg nach New Orleans, um seinen Partner zu warnen. Wenn Sie das Timing betrachten, ist er

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