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Infernal: Thriller (German Edition)

Infernal: Thriller (German Edition)

Titel: Infernal: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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»Nichts dergleichen.« Wheaton wischt sich mit einem Handschuh über die Stirn. »Ich muss nun wirklich darauf bestehen, dass Sie gehen.«
    Lenz erhebt sich aus dem Sessel, doch er feuert noch einen letzten Schuss ab.
    »Mr Wheaton, würden Sie uns bitte rundheraus sagen, ob Sie homosexuell sind oder nicht? Es würde uns allen eine Menge weiterer neugieriger Fragen über Ihre Vergangenheit ersparen, einschließlich Ihrer Freunde.«
    Wheaton scheint unter dem Gewicht der Frage kleiner zu werden. »Die Antwort ist akademisch, leider. Meine Krankheit hat mich vor mehr als zwei Jahren impotent gemacht.« Er sieht Lenz in die Augen. »Haben Sie jetzt endlich genug?«
    Der Künstler sieht mich an, und der verletzte Stolz in seinem Gesicht lässt mich die Augen niederschlagen.
    »Wir danken Ihnen für Ihre Zeit«, sage ich, bevor Lenz ihn weiter bedrängen kann. Ich gehe in die Eingangshalle. »Wir wissen Ihre Aufrichtigkeit in Bezug auf Gaines zu schätzen. Vielleicht hilft es uns bei der Suche nach Thalia und meiner Schwester weiter.«
    Wheaton tritt vor und nimmt meine Hand zwischen seine beiden weißen Handschuhe. »Das hoffe ich. Gibt es denn wirklich Hoffnung, dass sie noch am Leben sein könnten?«
    »Nicht viel. Aber es gibt Hoffnung.«
    Er nickt. »Vielleicht finde ich eines Tages einen Weg, zu erklären, warum ich die andere Frage nicht beantworten konnte. Damit Sie wissen, dass ich wirklich alles getan habe, was ich konnte. Ich mag Thalia sehr gern. Sie ist eine verwundete Seele. Rufen Sie mich an, wenn Sie reden möchten oder vielleicht noch ein paar Fotografien machen wollen. Ich würde Sie gern malen. Wir könnten uns gegenseitig helfen.«
    »Ich dachte, Sie malen nur Landschaften?«
    »Ich war ein ziemlich guter Porträtmaler in den alten Tagen.« Er lacht. »Ich habe mir zumindest meine Erbsensuppe und Nudeln damit verdient.«
    »Was macht Ihr Meisterwerk? Die letzte Lichtung? Sie schien fast fertig, als ich sie das letzte Mal sah.«
    »Ich bin kurz vor der Vollendung. Einen Tag noch, vielleicht zwei. Der Dekan musste die Galerie schließen. Es ist nach außen gedrungen, dass ich so weit bin, und alle möglichen Leute kommen zum Gaffen vorbei. Reporter, Studenten, Sammler. Bald werde ich die letzte Leinwand in den Kreis einfügen, was bedeutet, dass man über ein Gerüst steigen muss, um das Bild zu betrachten. Ich bin sehr erleichtert, wenn es vollbracht ist.«
    »Ich würde mich gern irgendwann von Ihnen malen lassen. Ich bin neugierig, wie Sie mich sehen.«
    »Frank würde sicher professioneller arbeiten, aber ich sehe Sie vielleicht ehrlicher als er.«
    John und Lenz beobachten Wheaton, als wären jedes Wort und jede Geste Teil von irgendeinem geheimen Code.
    »Danke sehr.« Ich schüttele ihm vorsichtig die Hand.
    »Ich danke Ihnen, meine Liebe.« Wheaton tritt von der Tür weg, sodass John und Lenz hinaus in die Halle können. »Leben Sie wohl, Gentlemen.«
    Dr. Lenz versucht ihm die Hand zu geben, doch Wheaton weicht einen Schritt zurück und lächelt angespannt. Dann sind wir alle drei draußen und gehen auf die FBI-Limousine zu, die am Straßenrand parkt.
    »Er hat uns gerade zum Teufel geschickt«, sagt John.
    »Sehr glattzüngig«, stimmt Lenz ihm zu. »Aber er hat mit dem Finger auf Gaines gezeigt, so viel steht fest.«
    »Nachdem er gestern geschwiegen hat. Ich frage mich, aus welchem Grund?«
    »Das hat er Ihnen doch gesagt!«, brause ich verärgert auf. »Er mag es nicht, sich in persönliche Angelegenheiten anderer einzumischen. Nicht einmal bei einem Arschloch wie Gaines. Er weiß, dass das FBI Gaines das Leben zur Hölle machen wird wegen dem, was er Ihnen eben erzählt hat.«
    »Ja«, sagt Lenz nachdenklich. »Das weiß er sogar sehr genau.«
    »Was halten Sie von seinen Antworten in Bezug auf seine Mutter?«, fragt John.
    »Er weiß nicht, warum sie weggegangen ist«, antwortete Lenz mit professioneller Sachlichkeit. »Aber er kann es nicht vergessen, weil sie einen Fremden mehr geliebt hat als ihre eigenen Kinder. Was den Missbrauch und die Misshandlung in der Kindheit angeht ... ich weiß es nicht. Verdrängung ist ein klassisches Verhaltensmuster. Ohne mehr Zeit mit ihm ... Ich muss noch eine Weile darüber nachdenken.«
    John öffnet die Beifahrertür der Limousine für mich und sieht mir in die Augen. »Ich hoffe, du hast mehr Glück bei Frank Smith.«
    »Ich sorge für mein Glück.«
    Er lächelt. »Ich glaube dir. Wir haben Smiths Telefone angezapft, sowohl das Festnetz als auch

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