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Infernal: Thriller (German Edition)

Infernal: Thriller (German Edition)

Titel: Infernal: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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John mir auf dem Weg hierher erklärt hat, ist das Integrierte Automatische Fingerabdrucksystem, eine Datenbank mit mehr als zweihundert Millionen gespeicherten Fingerabdrücken.
    »Wir haben der Suche allerhöchste Priorität gegeben. Alles andere steht dahinter zurück«, sagt Baxter. »Wenn wir einen passenden Abdruck finden, kommt jeden Augenblick das Ergebnis.«
    »Als ich mit meiner Arbeit anfing«, sagt Dr. Lenz, »haben wir das noch mit Karteikarten gemacht.«
    »Wo ist der Leichnam?«, fragt John.
    »Auf dem Weg zum Leichenbeschauer von Orleans Parish. Er hatte vier Schusswunden.«
    »Sir?«, fragt eine weibliche Technikerin und sieht Baxter an. »Wir haben einen Treffer. Einhundert Prozent.«
    Die Technikerin kurbelt an ihrem Trackball und klickt. Auf ihrem Schirm überlagert ein großer Fingerabdruck einen weiteren mit nahezu perfekter Genauigkeit.
    »Wem gehört der Abdruck?«, fragt Baxter, als wir uns um den Schirm drängen.
    Die Technikerin klickt erneut, und auf dem Schirm erscheint ein Strafregister. In der oberen rechten Ecke befindet sich eine Fotografie; das Gesicht ist eine jüngere Version des Mannes, der Wendy gestern auf dem Damm erschossen hat und mich entführen wollte.
    »Conrad Frederick Hoffman«, liest die Technikerin vor. »Verurteilter Schwerverbrecher. Geboren in Newark 1952.«
    Die drei Männer um mich herum halten den Atem an.
    »Was für ein Verbrechen?«, fragt Lenz.
    »Mord.«
    »Wo hat er seine Zeit abgesessen?«, will John wissen.
    »In Sing Sing«, antwortet die Technikerin. »Im Bundesstaat New York.«
    Ein bedeutungsvolleres Schweigen habe ich im ganzen Leben noch nicht gehört. Wie mit einer Stimme sagen die drei Männer: »Leon Gaines.«
    »Wann war Hoffman in Sing Sing?«, fragt Baxter. »Das Datum, schnell.«
    Während die Technikerin nach der Information sucht, tippt John ihrem Kollegen auf die Schulter und sagt: »Holen Sie das Register von Leon Isaac Gaines auf den Schirm, ja? Ich brauche das genaue Datum, wann er in Sing Sing eingesessen hat.«
    »Hoffman saß vierzehn Jahre, von 1984 bis 1998«, sagt die Technikerin.
    »Leon Isaac Gaines«, meldet der Techniker. »Saß zweimal in Sing Sing. Das erste Mal von 1973 bis 1978, und das zweite Mal von 1985 bis 1990.«
    »Verdammt!«, flüstert John. »Das ist eine Überschneidung von fünf Jahren. Die beiden müssen sich gekannt haben. Und alle beide waren zur Zeit der New Yorker Morde auf freiem Fuß.«
    »Manchmal fallen die Karten eben doch richtig«, sagt Baxter. »Gehen wir ins Einsatzzentrum zurück.«
    »Wir müssen mit dem Direktor von Sing Sing reden«, sagt John. »Außerdem mit jedem greifbaren Sträfling, der in diesen Jahren dort gesessen hat. Nicht nur mit den bekannten Kumpanen von Gaines. Und mit jedem, der mit dem Kunst-Programm im Gefängnis zu tun hatte.«
    John nimmt einen Telefonhörer zur Hand. »Das Einsatzzentrum bitte. Die Überwachungseinheit.« Er nickt Lenz zu, der offensichtlich seine Gedanken gelesen hat. »John Kaiser hier. Wo befindet sich Leon Gaines in diesem Augenblick? ... Was macht er dort? ... Sie haben ihn unter Beobachtung? ... Wie viele Fahrzeuge und Leute? ... Schaffen Sie einen Hubschrauber in die Luft, ich will ihn unter gar keinen Umständen verlieren, wenn er wieder zum Vorschein kommt ... Richtig. Wo steckt seine Freundin? ... In Ordnung.«
    »Wo befindet sich Gaines?«, fragt Baxter, als John auflegt.
    »Er ist soeben in den Wal-Mart von Kenner gegangen. Ist es nicht noch ein wenig zu früh zum Shoppen?«
    Baxter zuckt die Schultern. »Er ist alkohol- und drogensüchtig und ist wahrscheinlich nach zwölf Stunden Schlaf gerade erst aufgewacht.«
    Der Chef der ISU tritt hinter die zwei Techniker und drückt ihnen die Schultern. »Danke sehr, Leute. Das war großartige Arbeit.«
    Die Geste wirkt ein wenig übertrieben, doch beide Techniker scheinen größer zu sein, als wir den Raum verlassen. Baxter verfügt über das Talent, Menschen zu führen.
    Fünfundvierzig Minuten später finden wir uns im Büro von SAC Bowles ein. Die Stimmung ist verbissen. Eine Stunde Telefongespräche nach Sing Sing haben nicht die erhofften Resultate ergeben. Niemand war imstande, eine persönliche Beziehung zwischen Leon Gaines und Conrad Hoffman zu bestätigen, und das, obwohl beide fünf Jahre im gleichen Gefängnis gesessen haben.
    »Uns bleiben drei Möglichkeiten«, sagt Baxter. »Erstens, wir verhaften Gaines auf der Stelle und verhören ihn. Zweitens, wir vernehmen ihn, ohne ihn zu

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