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Infernal: Thriller (German Edition)

Infernal: Thriller (German Edition)

Titel: Infernal: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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gleiche Gesicht.«
    »Wir sind Zwillinge. Eineiige Zwillinge.«
    Er schüttelt verwundert den Kopf.
    »Verstehen Sie nun?«
    »Ich denke, Sie wissen mehr über diese Sache als ich. Wie geht es Ihrer Schwester?«
    Ich kann nicht sagen, ob er es ernst meint oder nicht. »Ich weiß es nicht. Wenn ich raten müsste, würde ich Nein sagen. Sie ist vor dreizehn Monaten verschwunden. Wann haben Sie das Gemälde von ihr verkauft?«
    »Vielleicht vor einem Jahr?«
    »An einen japanischen Industriellen?«
    »Sicher. Takagi. Er hat jeden anderen überboten.«
    »Also gab es noch weitere Bieter für dieses Gemälde?«
    »Klar. Es gibt immer weitere Bieter. Aber glauben Sie nicht, dass ich Ihnen Namen nenne.«
    »Hören Sie, ich möchte etwas klarstellen. Ich gebe einen verdammten Dreck auf die Polizei oder das Gesetz. Mich interessiert einzig und allein meine Schwester. Wenn Sie etwas wissen, was mir bei der Suche nach ihr hilft, bezahle ich Sie dafür.«
    »Ich weiß überhaupt nichts. Ihre Schwester ist seit über einem Jahr verschwunden, und Sie glauben, dass sie noch am Leben ist?«
    »Nein. Ich glaube, dass sie tot ist. Ich glaube, dass all diese Frauen auf den Gemälden tot sind. Und Sie glauben es auch. Aber ich kann erst dann mit meinem Leben ins Reine kommen, wenn ich es weiß . Ich muss herausfinden, was aus meiner Schwester geworden ist. Ich schulde es ihr.«
    Wingate starrt die Kiste an. »Hören Sie, ich kann Sie verstehen. Aber ich kann Ihnen nicht helfen, begreifen Sie das? Ich weiß wirklich nichts.«
    »Wie ist das möglich? Sie sind der exklusive Händler für diese Bilder.«
    »Zugegeben, trotzdem habe ich den Typen nie kennen gelernt.«
    »Aber Sie wissen, dass es ein Mann ist?«
    »Um ganz ehrlich zu sein, nicht einmal das weiß ich mit Sicherheit. Ich bin ihm nie begegnet. Alles läuft per Post. Notizen, die in der Galerie zurückgelassen werden, Geld in Bahnhofsschließfächern und dergleichen mehr.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Frau diese Bilder gemalt hat. Sie?«
    Wingate hebt eine Augenbraue. »Ich habe in dieser Stadt ein paar sehr merkwürdige Frauen kennen gelernt. Ich könnte Ihnen Geschichten erzählen. Ich habe Dinge gesehen, das glauben Sie nicht.«
    »Sie erhalten die Gemälde per Post?«
    »Manchmal. Manchmal stehen sie auch einfach unten in der Galerie. Es ist wie in diesen Spionagegeschichten – wie nennt man es noch gleich? Anonyme Übergabe?«
    »Welchen legitimen Grund könnte es für ein derartiges Arrangement geben?«
    »Nun, ich dachte, dass es vielleicht das Helga-Syndrom ist.«
    »Das was ?«
    »Das Helga-Syndrom. Sie kennen doch Andrew Wyeth, oder nicht?«
    »Selbstverständlich.«
    »Jedermann glaubte, dass er nichts weiter könnte als ruralen amerikanischen Realismus, während er heimlich diese Frau von einer benachbarten Farm gemalt hat. Nackt. Helga. Wyeth hielt die Gemälde geheim, und sie wurden erst Jahre später bekannt. Die erste ›Schlafende Frau‹, die ich bekam, wurde unten in der Galerie abgestellt. Es war keines der frühen Gemälde, sondern stammte aus seiner Nabi-Periode. Sobald ich das Bild sah, erkannte ich die Begabung des Schöpfers. Ich dachte zuerst, dass es von einem etablierten Künstler wäre, der nicht wollte, dass seine Experimente in dieser Richtung bekannt wurden. Zumindest nicht, bis sie erfolgreich waren.«
    »Wie bezahlen Sie ihn? Sie können unmöglich Millionen in Bahnhofsschließfächern deponieren. Überweisen Sie das Geld an irgendeine Bank?«
    Auf Wingates Gesicht erscheint ein lustloser Ausdruck. »Hören Sie, ich kann mit Ihnen fühlen, ehrlich. Aber ich wüsste nicht, was Sie dieser Teil meiner Geschäftsbeziehungen angeht, klar? Wenn das, was Sie sagen, der Wahrheit entspricht, dann wird mir die Polizei noch früh genug genau die gleichen Fragen stellen. Vielleicht sollten Sie lieber mit der Polizei reden. Und ich rede besser mit meinem Anwalt.«
    »Vergessen Sie meine Frage, okay? Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten. Mir geht es wirklich nur um meine Schwester. All diese Frauen verschwanden aus New Orleans. Nicht eine von ihnen wurde gefunden, weder tot noch lebendig. Und plötzlich entdecke ich diese Bilder in Hongkong. Jeder geht davon aus, dass die Frauen tot sind. Aber was, wenn sie es nicht sind? Ich muss unbedingt den Mann finden, der diese Bilder gemalt hat!«
    Er zuckt die Schultern. »Wie ich bereits sagte, wir müssen wohl warten, bis die Polizei die Geschichte aufgeklärt hat.«
    Ein alarmierendes Signal

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