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Infernal: Thriller (German Edition)

Infernal: Thriller (German Edition)

Titel: Infernal: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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will antworten, doch dann stockt mir vor Schreck der Atem. »Warten Sie! Nach dem, was Sie mir erzählt haben, kann der Täter vom Dorignac’s nicht der gleiche Mann sein, der Wingate umgebracht hat!«
    Baxter nickt zögernd. »Die Notrufzentrale in New York erhielt den Anruf wegen des Feuers gestern um neunzehn Uhr einundfünfzig Ostküstenzeit. Das Opfer vom Dorignac’s verschwand zwischen fünf vor und Viertel nach neun Zentraler Standardzeit. Maximal liegen also zwei Stunden und fünfundzwanzig Minuten zwischen den beiden Ereignissen.«
    »Also kann unmöglich die gleiche Person hinter beidem stecken. Nicht einmal mit einem Learjet zu ihrer freien Verfügung.«
    »Es gäbe eine Möglichkeit«, sagt Baxter. »Der Brandsatz in der Galerie hatte einen Timer. Wenn er früh genug im Voraus deponiert wurde, könnte die gleiche Person wieder nach New Orleans zurückgekehrt sein und die Frau aus dem Metairie entführt haben.«
    »Aber so ist es nicht gewesen«, sinniere ich laut. » Er war noch dort.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Weil ich ihn gesehen habe.«
    »Was?«
    So schnell ich kann, beschreibe ich die Ereignisse, den Mann in der Gasse, das blinde Foto über die Köpfe der Menge hinweg, und wie ich den Feuerwehrmann und den Cop auf ihn gehetzt habe.
    »Wo ist der Film?«, fragt Baxter, und seine Augen leuchten vor Aufregung.
    »Nicht hier, falls Sie das denken. Und Sie sind sicher, dass der Mord an Wingate irgendwie mit dem Fall meiner Schwester in Verbindung steht?«
    »So gut wie sicher, ja«, sagt Lenz.
    »Also steckt mehr als ein Täter hinter dem Verschwinden der Frauen.«
    »Das sage nicht ich, sondern die Indizien. Zwei UNSUBs, nicht eines.«
    UNSUB ist FBI-Jargon für unbekanntes Subjekt. »Zwei Killer, die im Team arbeiten?«
    »So was kommt vor«, sagt Baxter. »Allerdings arbeiten Teams normalerweise Seite an Seite. Zwei Ex-Sträflinge in einem Wagen, die gemeinsam Frauen entführen und vergewaltigen und dergleichen mehr. Doch hier scheint es sich um eine viel anspruchsvollere Sache zu handeln.«
    »Hatten Sie schon einmal einen Fall wie diesen? Zwei Personen, die über große Entfernungen hin zusammengearbeitet haben, um Serienmorde oder Kidnapping zu organisieren?«
    »Nur bei Kinderpornografie«, sagt Baxter. »Und das ist eine ganz andere Geschichte.«
    »In der Literatur gibt es keinerlei Beispiele«, sagt Dr. Lenz. »Was uns natürlich nicht dabei hilft, die Möglichkeit auszuschließen. Es gab auch keine Präzedenzfälle für das Sammeln von Frauenhaut, bis Ed Gein in den fünfziger Jahren gefasst wurde. Dann verwendete Tom Harris die Geschichte in einem Buch, und so gelangte der Fall in das nationale Bewusstsein. In unserem Geschäft geht man von einer ganz einfachen Prämisse aus: Alles Vorstellbare ist möglich und kann bereits geschehen, noch während wir über die Möglichkeit nachdenken.«
    »Wie soll das funktionieren?«, frage ich. »Wie erklären Sie sich das?«
    »Arbeitsteilung«, sagt Lenz. »Der Killer sitzt in New Orleans, der Maler in New York.«
    »Aber Wingate wurde in New York ermordet.«
    »Ein anderes Motiv. Es geschah, um sich zu schützen.«
    »Den gleichen Gedanken hatte ich auch. Also kidnappt der Bursche in New Orleans die Frauen. Wie kommt der Maler in New York an die Modelle? Arbeitet er nach Fotografien? Oder fliegt er nach New Orleans, um die Leichen zu malen?«
    »Falls dieses Szenario tatsächlich zutrifft«, sagt Baxter, »dann bete ich zu Gott, dass er nach New Orleans fliegt. Wir könnten die Passagierlisten durchgehen und mögliche Verdächtige herausfiltern.«
    »So einfach?«
    »Vielleicht. Es sind zweiundzwanzig lange Monate, Miss Glass. Niemand weiß das besser als Sie. Es wird höchste Zeit für einen Durchbruch.«
    Ich nicke hoffnungsvoll, doch insgeheim bin ich nicht überzeugt. »Falls Wingate ermordet wurde, um ihn zum Schweigen zu bringen – wie ist es Ihrer Meinung nach passiert? Welche Logik steckt dahinter?«
    Baxter lehnt sich zurück und legt die Fingerspitzen aneinander. »Ich denke, Wingate selbst war es, der dem UNSUB in New York von dem Zwischenfall in Hongkong erzählt hat. Die Telefongesellschaft von Wingate hat einen Anruf des Kurators der Ausstellung in Hongkong verzeichnet, weniger als eine Stunde nachdem Sie den Wirbel in diesem Museum veranstaltet haben.«
    »Also wusste Wingate bereits von Hongkong, als ich mit ihm gesprochen habe?«
    »Ohne den geringsten Zweifel. Allerdings bezweifle ich, dass er Sie mit dem Zwischenfall

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