Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Infernal: Thriller (German Edition)

Infernal: Thriller (German Edition)

Titel: Infernal: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
Vom Netzwerk:
trotzdem könnte es sich als hilfreich erweisen.«
    »Ich bin beeindruckt.«
    »Das hat alles John zusammengetragen«, erklärt Baxter stolz. »Er versteht es, aus jeder Kleinigkeit das Beste zu machen.«
    »Da Sie ein eineiiger Zwilling Ihrer Schwester sind«, sagt Kaiser, »könnten Sie ebenfalls Gewebeproben abgeben. Ich wollte Sie eigentlich schon früher darum bitten.«
    »Kein Problem.«
    »Sobald Sie morgen mit der Vernehmung von diesem Gaines fertig sind«, sagt Baxter, »wird das NOPD seinen Wagen beschlagnahmen.«
    »Was haben Sie denn mit diesem Lieferwagen? Ist es, weil er eine gute Möglichkeit darstellt, eine Leiche zu transportieren?«
    Kaiser wendet sich zu mir, und sein Gesicht ist ein undeutlicher Schatten mit glitzernden Augen. »Vergewaltiger und Serienmörder bevorzugen mit großem Abstand diese Art von Wagen. Es ist der wichtigste Teil ihrer Ausrüstung, eine Möglichkeit, das Opfer rasch außer Sichtweite zu schaffen, selbst an einem öffentlichen Platz. Und später wird der Wagen häufig der Schauplatz des eigentlichen Verbrechens.«
    Ich bemühe mich vergeblich, Bilder meiner Schwester zu verdrängen, die in einem dunklen, stinkenden Lieferwagen vergewaltigt und aufgeschlitzt wird.
    »Ich setze mein Geld jedenfalls auf Leon Gaines«, sagt Baxter. »Aber wir müssen uns mit allen befassen. Zeigen Sie uns Frank Smith, Tom.«
    Gaines’ Gesicht weicht dem fast engelhaften Antlitz, das ich bereits in der Zusammenstellung gesehen habe.
    »Dieser Bursche ist ein großes Rätsel«, sagt Baxter. »Frank Smith wurde 1965 in einer reichen Familie in Westchester County geboren. Er beschäftigte sich schon früh mit der Malerei und hat einen Master of Fine Arts von der Columbia. Smith ist offen homosexuell, und er malt seit seiner College-Zeit homosexuelle Themen, hauptsächlich nackte Männer.«
    »Keine schlafenden nackten Männer?«, fragt Kaiser.
    »Wenn es doch nur so wäre«, entgegnet Baxter. »Nach allem, was wir hören, ist Smith unglaublich talentiert und malt im Stil der alten Meister. Seine Bilder sehen aus wie Rembrandts. Wirklich unglaublich.«
    »Eher wie die von Tizian«, sagt Lenz und erntet ein Schnauben von SAC Bowles. »Frank Smith spannt seine Leinwände selbst und mischt sich seine eigenen Pigmente. Die entscheidende Frage ist, was hat er überhaupt in Wheatons Programm zu suchen? Er ist selbst bereits berühmt. Wheaton ist der Bedeutendere von beiden, sicher, doch ich wüsste nicht, was Smith von ihm lernen könnte.«
    »Ich werde Smith morgen danach fragen«, sagt Kaiser.
    Lenz seufzt und sieht den Chef der ISU an, der demonstrativ vor sich auf den Tisch starrt. Das blaue Licht des Projektors lässt die müden Linien in seinem Gesicht deutlich hervortreten.
    »Smiths Gemälde verkaufen sich von dreißigtausend Dollar an aufwärts«, fügt Lenz hinzu.
    »Oh, fast hätte ich es vergessen«, sagt Baxter, »Wheaton malt gegenwärtig an einem Bild, das drüben im Woldenberg Art Center der Tulane einen ganzen Raum einnimmt.«
    »Sie meinen eine Wand?«, fragt Kaiser.
    »Ich meine einen ganzen Raum. Viele Leinwände, die über geschwungene Rahmen gespannt sind und einen vollkommenen Kreis ergeben. Er malt seit Jahren auf geschwungenen Leinwänden, um das Gefühl zu erzeugen, dass man in diese Lichtung hineinsieht, die er gemalt hat. Monet hat das ebenfalls versucht. Doch dieses neue Bild ist ein vollkommener Kreis. Es ist riesig und nimmt die Hälfte einer 150-Quadratmeter-Galerie ein.«
    Ich kenne Fotografen, die so etwas für eine Ausstellung ausprobiert haben. Normalerweise wirkt es am Ende billig und künstlich, wie ein unbeholfenes Diorama.
    »Hat Smith eine Akte?«, fragt Kaiser.
    »Er wurde zwischen seinem zwanzigsten und dreißigsten Lebensjahr zweimal während nächtlicher Kontrollen im Park wegen unnatürlicher Handlungen verhaftet, nichts weiter. Seine Eltern vertuschten die Anklagen wegen öffentlicher Unzucht, doch er hat die Verhaftungen in Interviews eingeräumt. Er scheint richtig stolz darauf zu sein. Ich habe die alten Akten aus New York kommen lassen und alles überprüft.«
    »Wie sieht es mit den Alibis dieser Leute aus?«, frage ich. »Für sämtliche Entführungen? Wird das bereits überprüft?«
    »Wir haben etwa zweihundert Cops, die sich ausschließlich damit befassen«, grollt Bowles. »Plus wir selbst. Die Polizei weiß, was sie zu tun hat, aber bevor wir die Verdächtigen nicht verhört haben, können sie nicht mehr tun. Nichts als Spuren aus Papier,

Weitere Kostenlose Bücher