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Inferno

Inferno

Titel: Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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hinweg.
    Schlachtenlärm war aus alle Winkeln der Anlage zu vernehmen. Die Wände bebten. Was sie nun vor sich sahen, war ein noch breiterer Korridor mit einem hohen Eisentor am Ende.
    Auf einem Schild war zu lesen: ZENTRALE FOLTEREINHEIT. ZUTRITT VERBOTEN.
    Einer ihrer Bewacher deutete auf einen Fernseher, der oben an der Wand befestigt war.
    »Ezoriel hat seinen Angriff begonnen!«
    Auf dem Bildschirm sah man einen Häuserblock in Flammen stehen, und Kolonnen von Ezoriels Soldaten verließen im Laufschritt die Nektoports.
    »… beispiellos in der Geschichte der Hölle«, hörte man wieder die altbekannte Stimme der Nachrichtensprecherin. »Die stärkste Verteidigungslinie des Mephisto-Turms, die Fleischlabyrinthe, werden von Ezoriel und seinen Aufständischen gestürmt. Der heftige Angriff begann kurz nach dem gemeinen Überfall auf die Kommission für Justizfolter. Wie aus Geheimdienstkreisen verlautet, steckt die gesuchte Kriminelle Cassie Heydon hinter dem Überfall.«
    Eine Einblendung zeigte das Eingangstor der Kommission und das dahinter liegende Gebäude in Flammen.
    Halleluja! , dachte Cassie.
    »Die Tochter des Äthers und der verräterische Gefallene Engel Ezoriel sind offenbar in eine häretische Verschwörung verwickelt«, fuhr die Sprecherin fort. Nun erschien wieder das Schildkrötengesicht der Frau auf dem Bildschirm. »Doch Lord Luzifer persönlich hat uns versichert, dass bereits Verstärkung auf dem Weg zu beiden Kriegschauplätzen ist und dass Ezoriels barbarische Truppen sich inzwischen auf dem Rückzug befinden.« Die Augen der Nachrichtensprecherin weiteten sich urplötzlich. »WAS!?«, rief sie aus. Sie sprang von ihrem Schreibtisch auf, doch noch bevor sie sich ganz aufgerichtet hatte, sauste ein Schwert herab und spaltete sie von Kopf bis Fuß in zwei Teile.
    Schwarze Ritter stürmten in das Nachrichtenstudio und zerstörten alles, was sie finden konnten.
    Schließlich baute sich ein Ritter vor der Kamera auf.
    In diesem Moment wurde der Bildschirm schwarz.
    Weiter so, Jungs, macht sie alle , jubelte Cassie. Ihr Skelettfinger zeigte auf die riesige Eisentür. »Ist es das?«
    »Ja, Heilige! Dort wird Eure Schwester gefangen gehalten. Wir erwarten Eure Befehle.«
    Cassie kicherte, als sie das Schild las. Zutritt verboten, was? Dann bliesen ihre Gedanken die Tür einfach aus den Angeln.
    Ein ohrenbetäubendes Brüllen brach in dem Raum aus.
    Selbst Cassie in ihrem unverwundbaren Zustand blieb die Luft weg, als sie sah, was sich hinter der Tür befand.
    Schwerter, Äxte und Klauen hoch in die Luft gereckt stürmten hunderte von Dämonen aus der Kammer …

II

    Tief in der entlegensten Kammer des Kerkers stemmte sich der Dämonenfürst Fenton Blackwell in voller Drei-Meter-Größe gegen die schweren Eisenketten, die vom Hals bis zu den Knöcheln um ihn herumgewickelt waren. Man hatte ihn rücklings auf eine Steinliege gefesselt, eine demütigende Zurschaustellung. Sicherheitshalber hatte man ihn mit einem glühenden Schürhaken geblendet und seine großen Hörner abgesägt – die schlimmste Beleidigung, die man einem Dämonenfürsten zufügen konnte.
    »Ich weiß nicht, warum wir den unchristlichen Kerl nicht einfach in Stücke hacken«, sagte der Obergefreite Flavius in der schwarzen Rüstung. »Lass mich einfach seinen bösartigen Kopf abschneiden und ihm das Herz mit einem Löffel rausschneiden. Der Kerl ist eine Beleidigung für alles, was recht ist, einfach nur, indem er am Leben ist. Er ist nichts weiter als eine von Luzifers Obszönitäten.«
    Aber Flavius war jung und unbeherrscht; sein Hass auf den Morgenstern machte ihn leichtfertig. General Galland war der Kommandant über Ezoriels Kerker, und durch seinen unermesslichen Erfahrungsschatz kannte er die Wirkung der Gefangenschaft. »Es ist eine viel größere Kränkung für Luzifer, die Bestie in Ketten zu erniedrigen, als ihn zu töten«, sagte Galland. »Ezoriels Weisheit ist unser Gesetz. Wir dürfen das nicht vergessen.«
    Die beiden Wachen beäugten den Dämonenfürsten zufrieden. Gleichermaßen befriedigt beobachteten sie Ezoriels Zweifrontenangriff auf dem ovalen Fernseher in ihrer Wache. Glorreich , dachte Galland. Nicht nur durchdrangen die Truppen seines Herrn machtvoll die Fleischlabyrinthe, auch die Tochter des Äthers marschierte durch die Kommission für Justizfolter und hinterließ nichts als Trümmer und Vernichtung.
    »Was für ein wunderbarer Tag in der Hölle«, flüsterte er seinem Gehilfen zu.
    »Ehre der

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