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Inferno

Inferno

Titel: Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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dem Feld auf, zwei vor ihnen und zwei weitere hinter der Dämonenarmee. Die Flecken wuchsen an und färbten die Umgebung mit ihrem unheimlichen, pulsierenden Grün. Dann formierten sich die wirbelnden Kanäle.
    Als sie zum ersten Mal Zeugin dieses Phänomens geworden war, kamen Luzifers Mutilationstrupps aus den Lichtkanälen gestürmt.
    Dieses Mal allerdings waren es Rebellen in schwarzen Rüstungen.
    »Das nenne ich mal in der ersten Reihe sitzen«, bemerkte Via.
    Cassie bestaunte einfach nur stumm das Schauspiel.
    »Das sind die Aufständischen«, sagte Via. »Die Rebellentruppen, die den Mephistobezirk kurz und klein geschlagen haben.«
    »Mit anderen Worten, wir haben Verbündete.«
    »O ja. Die Aufständischen von Satan Park sind die größte revolutionäre Kraft in der Hölle. Sie haben eine Armee von einer halben Million Mann.«
    »Inzwischen sind wir viel größer«, schaltete sich einer der beiden Ritter ein. »Drei bis vier Millionen.« Er zeigte mit seinem riesigen Schwert auf das Feld. »Seht das Wunder von Ezoriel …«
    Cassie bezweifelte, dass Wunder das passende Wort für die folgenden Ereignisse war. Innerhalb von wenigen Minuten war die tausendköpfige Dämonenarmee vollständig von den Rebellensoldaten umstellt, und was dann folgte, war ein Gemetzel. Die Dämonen fielen unter den sirrenden Klingen der Aufständischen wie ein Weizenfeld unter einem Mähdrescher. Allein die Schreie klangen wie ein nahendes Erdbeben.
    Am Ende trafen sich die Reihen der schwarzen Ritter in der Mitte, alles, was ihnen im Weg stand, hatten sie abgeschlachtet.
    Es erhob sich ein Jubelgeschrei.
    »Wow«, murmelte Cassie.
    Das gesamte Feld vor ihnen war jetzt ein riesiger Haufen totes Fleisch. Schergen, Golems und Rekruten lagen meterhoch aufeinander getürmt, die Generäle und Hexenmeister hatte das Schicksal gleichermaßen ereilt, ganz demokratisch.
    »Gelobt sei Ezoriel«, flüsterte einer der Ritter.
    »Hey«, fragte Via. »Woher wusstet ihr Jungs von uns?«
    »Auch Ezoriel hat seine Wahrsager. Unser Krieg gegen Luzifer kennt keine Grenzen. In den Infernalen Archiven steht geschrieben, dass eines Tages die wahre Tochter des Äthers in die Hölle kommen und uns segnen wird.« Das schwarze Visier des Ritters wandte sich Cassie zu. »Ihr.«
    Ein kalter Schauer lief Cassie über den Rücken. »Ich bin nur hier, um meine Schwester zu finden«, sagte sie mit dünner Stimme.
    »Dann soll es geschehen, o Heilige, selbst wenn sich dafür jeder einzelne Soldat der Aufständischen in Eurem Namen erschlagen lassen muss.«
    »Na ja, also, ich hoffe mal, das wird nicht nötig sein.«
    Via tippte auf seinen schwarzen Panzer. »Wir müssten dringend zur Kommission für Justizfolter, könnt ihr uns dabei helfen?«
    »Wir würden bereitwillig unser Blut in die Mäuler von Caco-Dämonen fließen lassen, um der Tochter des Äthers und ihren Verbündeten beizustehen. Wir würden bedenkenlos im Feuersee baden …«
    »Ja, ja, das ist ganz toll, vielen Dank. Aber wir haben es ein bisschen eilig, und es wird nicht ganz einfach werden, wenn jeder Hexer und Wahrsager und bewaffnete Rekrut aus Satans Legionen Jagd auf uns macht.«
    »Kommt mit zu unserem Kommandanten«, sagte der Ritter, »und all Eure Sorgen werden zerstreut werden.«
    Der Ritter führte sie den Hügel hinunter. Via erklärte unterwegs die Details: »Ich hab dir ja schon erzählt, dass Ezoriel der Anführer der Aufständischen ist. Er war, wie Luzifer selbst, einer der Engel, die sich gegen Gott erhoben und aus dem Himmel verbannt wurden. Aber …«
    »Ezoriel hat seinen Fehler eingesehen und bereut?«, vermutete Cassie.
    »Genau. Unglücklicherweise hilft einem das nichts, wenn man erst mal in der Hölle ist; du kannst deine Sünden bereuen, so viel du willst, aber du bleibst da unten. Ezoriel ist Satans ärgster Feind. Es geht das Gerücht, dass seine Rebellenarmee sich an einem geheimen Ort jenseits des Äußeren Sektors verbirgt, den so genannten Niederen Sphären. Während der vergangenen paar tausend Jahre ist es ihm nicht nur gelungen, eine Armee auszubilden und zu bewaffnen, er hat auch seine eigene Hexenkunst entwickelt und es geschafft, Satan eine Menge seiner Technologie zu stehlen.«
    »Wie die Nektoports zum Beispiel«, warf Cassie ein.
    »Richtig. Luzifer war natürlich stinksauer, als er das rausbekommen hat. Die Nektoports waren eines seiner bestgehüteten Geheimnisse, sein ganzer Stolz. Und jetzt können die Aufständischen auch nektoportieren. Ihr Endziel ist

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