Infernoclub 2 Mein verwegener Duke
formlosen Mantel gezogen, der die zahllosen Schulterhalfter, Messer und die Munition verbarg. Der Mann war ein wandelndes Waffenarsenal, und in seinen hellen Augen lag ein böser Glanz.
Wenn sie ihn so ansah, fragte sie sich, ob es klug gewesen war, ihn vor ein paar Stunden herauszufordern. Das erschien ihr jetzt wie ein sicherer Weg zu einer Verabredung mit Petrus an der Himmelstür.
„Wir sind gleich da“, sagte er und blickte zum Fenster hinaus, während die Kutsche durch die Dunkelheit fuhr. „Noch irgendwelche Fragen?“ Seine Stimme klang viel zu ruhig. „Pete, du erinnerst dich daran, was du sagen sollst?“
„Aye, Sir.“
„Und du erinnerst dich daran, was es dich kostet, wenn du uns verrätst?“, fragte er leiser.
Peter Doyle starrte ihn an. „Das werde ich nicht tun, Sir. Ich habe Ihnen mein Wort gegeben.“
„Perfekt“, meinte Kate. „Unsere Leben hängen vom Ehrenwort eines Verbrechers ab.“
„Halten Sie durch, Miss Madsen! Es gibt keinen Weg zurück, nicht mehr. Und denken Sie daran, mit keinem Wort zu erwähnen, dass Sie wissen, wer die anderen sind und was sie wollen." „Mir wäre wohler zumute, wenn ich das Gewehr vom alten Charley dabeihätte.“
„Glauben Sie mir, das brauchen Sie nicht, solange ich in der Nähe bin“, erwiderte der Duke finster.
Sie fuhren bis zum eng bebauten East End, dann weiter durch düstere Hafenviertel bis zu den dunklen Ecken von Shadwell.
Obwohl die engen gepflasterten Straßen nahe der Themse schmal waren, verpasste Parker nicht die Abzweigung, die in eine Gasse mit dem seltsamen Namen Labor-In-Vain führte - Vergebliche Mühe. Dort sollten sie sich, so hatte man ihnen gesagt, dem Rattenfänger vorstellen.
Kate sah aus dem Fenster, als sie an einer lauten, überfüllten Taverne vorbeikamen, aus der etwas Licht in die ansonsten stockfinstere Straße fiel.
Seltsame Ahnungen beschlichen sie.
Sie sah einen Tisch, an dem tätowierte Matrosen Wettbewerbe im Armdrücken veranstalteten, umgeben von ihren Kameraden, die Krüge voll schäumenden Biers hielten und die Kämpfer anfeuerten, auf die sie gewettet hatten. Stark geschminkte Frauen unterhielten die Männer, indem sie auf den Tischen tanzten.
Kate sah Rohan an, unterdrückte jedoch eine spöttische Bemerkung. Sie hatte die Welt außerhalb ihres kleinen Cottages sehen wollen, und jetzt steckte sie mittendrin.
Am Ende der Straße hielt die Kutsche an. Kate blickte wieder hinaus und sah ein Holzschild, das über einem Laden hing und die Abbildung einer gefangenen Ratte zeigte. „Ungeziefervernichtung. Seit 1784“ stand darunter.
Peter Doyle sah sie an. Er war bleich, seine Augen wirkten übergroß. „Ich gehe am besten hinein und sage ihnen, dass wir da sind.“
Rohan nickte. „Ruhig, Junge. Trink etwas. Du schaffst das.“ Er reichte Peter seine Flasche.
„Danke, Sir.“ Der Junge bediente sich und trank einen großen Schluck, dann gab er die Flasche zurück. Danach holte Peter tief Luft, nickte und stieg aus der Kutsche.
Er blickte hinauf zum Schild mit der Ratte, dann betrat er den engen, dunklen Durchgang zwischen den Gebäuden. Dort war es so pechschwarz wie in einem Grab, der ideale Ort für einen Mord, wie Kate fand. Lieber nicht darüber nachdenken, ging es ihr durch den Kopf, während ich neben einem Todesschützen sitze. In der Dunkelheit konnte sie gerade noch Peter dabei beobachten, wie er die Außentreppe emporstieg und an die Tür des Rattenfängers klopfte.
In der Zwischenzeit wurde das Schweigen in der Kutsche immer angespannter. Kate war nicht länger fähig, es zu ertragen, und brach es mit einer Frage, auf die sie die Antwort bereits kannte „Jemand sollte uns hineinlassen?“, flüsterte sie.
Er nickte. „Sie werden nach O’Banyon schicken, damit er herkommt und uns trifft.“
„Ich kann es kaum erwarten.“ Sie erschauerte und zog sich den hässlichen Schal fester um die Schultern. Eine weitere Minute verging. „Ich glaube nicht, dass ich je zuvor im Geschäft eines Rattenfängers gewesen bin.“
„Ich auch nicht“, murmelte er. „Aber ich wette, der Mann macht noch andere Geschäfte als nur mit Fallenstellen für Ungeziefer. “
„Wie das?“
Rohan blickte aus dem Fenster und sah, wie die Tür oben an der Treppe geöffnet wurde. Eine gebeugte Gestalt mit einer Laterne musterte Peter, der seinerseits etwas sagte und auf die Kutsche deutete.
„Der alte Bursche rudert hinaus zu den Handelsschiffen, um nachzusehen, ob es dort etwas für ihn zu tun
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