Infernoclub 2 Mein verwegener Duke
dieses Mahl aufzutischen - nur für Sie.“
„Nur für mich?“, rief sie. „Ich bin nur eine Gefangene!“
„Gefangene, Gast - das ist Wortklauberei. Mein Personal möchte Sie beeindrucken. So sieht es aus.“ Er nahm Messer und Gabel auf. „Essen wir. Es gibt so wenige Vergnügungen im Lehen, wir sollten sie genießen.“
Sie presste die Lippen aufeinander. Sie hatte das Gefühl, als wäre ihr gerade mehr oder minder deutlich gesagt worden, sie sollte den Mund halten und essen.
Aber als ihr der köstliche Duft der Speisen in die Nase stieg, musste sie zugeben, dass ihre Fragen im Moment zu nichts führen würden. Immerhin war sie nicht mehr im Keller eingesperrt, und sie war an diesem Tag auch nicht gestorben.
Vielleicht sollte sie den ersten Abend in Freiheit nach mehreren Wochen Gefangenschaft einfach genießen.
Rohan nickte ihr ermutigend zu, wie jemand, der ein wildes Tier zum Essen animieren wollte.
War sie dazu geworden nach allem, was sie durchgemacht hatte? Zu Hause im windigen Moor, allein mit den Falken und den Pferden - so wirklich zahm war sie eigentlich noch nie gewesen.
Sie warf ihm einen skeptischen Blick zu, dann nahm sie zögernd die Gabel .auf und begann ihr Mahl mit dem Duke.
9.Kapitel
Als der Abend verging und die Kerzen mehr und mehr herunterbrannten, wurde es dunkel im Speisesaal, abgesehen von dem Feuer im Kamin. Rohan begann sich zu fragen, ob die Art und Weise, wie er sich von dieser Frau angezogen fühlte, ein Problem werden könnte.
Das Zusammensein hatte nur dazu dienen sollen, sie genau zu beobachten, sie aus der Nähe betrachten zu können. Doch allmählich glaubte er, selbst wenn sie von seinen Feinden geschickt worden war, um ihn zu vernichten, so wäre dies keine schlechte Variante, sein Leben zu beenden.
Ihre Zurückhaltung gefiel ihm. Noch immer vertraute er ihr nicht. Aber ihre offensichtliche Verletzlichkeit, ihre Verlegenheit angesichts ihrer Tränen wie auch ihr Bekenntnis, dass sie Heimweh hatte, berührten Saiten in seinem Herzen, von denen er geglaubt hatte, sie schon vor langer Zeit aus diesem herausgerissen zu haben.
Zwei Stunden lang beobachtete er sie, hörte ihr zu. Versuchte herauszufinden, ob das, was sie über sich behauptete, der Wahrheit entsprach. Ob sie ehrlich war oder ihre vorgebliche Unschuld nur eine Fassade.
Er war vollends auf jede Bewegung ihres herrlichen Körpers in diesem atemberaubenden Kleid konzentriert, unternahm aber sein Bestes, um sein wachsendes Verlangen zu ignorieren und sich stattdessen auf ihr Mienenspiel, auf den Ausdruck ihrer Augen zu verlegen. Unbedingt wollte er ihr Wesen erfassen, und es war ihm ein Anliegen, sie auf Anzeichen böser Absicht oder Betrug abzuklopfen. Der Duke bemerkte jede noch so leichte Veränderung in ihrem Verhalten und lauschte aufmerksam ihrer beiläufigen Konversation.
Allerdings führte sein Misstrauen dazu, dass er ihr weit mehr Aufmerksamkeit schenkte, als er es bei jeder anderen Frau getan hätte.
Trotz aller Zweifel, die er in Bezug auf sie hegte, waren sie, als der Nachtisch serviert wurde, in einen Ton natürlicher Kameradschaft verfallen, die zwei Menschen pflegten, die dem Tode nahe gewesen waren - ohne Berücksichtigung der Tatsache, dass ihrer beider Familien einander über Jahrhunderte hinweg an die Kehle gegangen waren.
Ihre Kehle interessierte ihn durchaus, der reizvolle Bogen unterhalb ihres zierlichen Ohrläppchens, die milchweiße Haut, die seidigen Kaskaden ihres duftenden Haares ...
Seine Gedanken schweiften ab, da der Wein seine Sinne erhitzt hatte. Es war jetzt drei Tage her, seit er das letzte Mal eine Frau besessen hatte, und keineswegs war vergessen, wie Kate sich in der vergangenen Nacht angefühlt hatte. Gegen seinen Willen begehrte er sie noch immer.
Ihre rosigen Lippen verzauberten ihn, nicht weniger das Funkeln ihrer grünen Augen unter den schwarzen, samtigen Wimpern. Das Kerzenlicht zauberte goldene Lichter auf ihr hellbraunes Haar und tanzte auf ihren bloßen Schultern.
War es falsch, dass er die Karamellsoße am liebsten von ihrem Dekollete geleckt hätte, anstatt sie höflich auf den Käsekuchen zu träufeln? Er tat gut daran, seinen gefährlichen Appetit auf sie zu zügeln, selbst als die Sehnsucht nach ihrer cremeweißen Haut fast übermächtig wurde.
Als er einen großen Schluck Portwein trank, fiel ihm eine Möglichkeit ein, herauszufinden, ob sie tatsächlich so unschuldig war, wie sie ihn glauben machen wollte.
Wenn sie an der Verschwörung ihrer
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