Infernoclub 2 Mein verwegener Duke
Vorfahren beteiligt war, dann erschien es unwahrscheinlich, dass sie sich noch als Jungrau bezeichnen konnte. Er war sehr in Versuchung, das selbst zu überprüfen, indem er sie in sein Bett lockte und beendete, was sie in der Nacht zuvor angefangen hatten.
Nein. Selbst wenn er zu spüren bekäme, dass seine Avancen nicht unwillkommen wären, wollte er das nicht riskieren. Gab es doch am Ende nur zwei mögliche Erkenntnisse, und beide waren ihm nicht recht. Denn war sie wirklich eine herzlose prometheusianische Agentin, würde er sich dafür hassen, dass er mit ihr geschlafen hatte. Wenn nicht, wenn sie wirklich so rein war, wie sein Instinkt es zu ahnen glaubte, dann - ja, dann wäre es beinahe genauso schlimm.
Als Junge hatte sein Vater ihm beigebracht, dass er auf diese oder jene Weise zu bezahlen hatte, wenn er etwas zerstörte. Wenn er Kate in sein Bett holte und ihr die Unschuld nahm, wäre er für sie verantwortlich. Das war der Grund, warum er sich nie mit Jungfrauen abgab. Er mochte es, wenn seine Frauen erfahren waren, wenn sie so ungerührt von ihrer Begegnung davongingen, wie er es tat - ohne einen Blick zurück.
Nichtsdestotrotz nahm er seine Erregung wahr, während er zusah, wie sie mit dem Finger auf dem Rand des Glases entlangfuhr.
Er hatte ihr Wein eingeschenkt, damit sie sich ihm öffnete, und jetzt herrschte eine recht gemütliche Atmosphäre zwischen ihnen.
Sie plauderte über ihre große Leidenschaft, denn er hatte sie gefragt, womit sie sich die Zeit vertrieb - ein Teil seiner Bemühungen, sie aus sich herauszulocken. „Ich habe eine schreckliche Schwäche für Bücher.“
„Bestimmte Bücher?“
„Nein, sie können die verschiedensten Inhalte haben.“ Sie zuckte mit ihren zierlichen Schultern, eine Bewegung, die ihn faszinierte. „Geschichte, Wissenschaft, Philosophie.“
„Wirklich?“ Er war zum Kampf erzogen worden und hatte sich nie viel aus Gelehrsamkeit gemacht.
„Oh ja. Gern verschlinge ich auch Berichte über die Antike. Reiseberichte. Und - Schauerromane“, gab sie zu, wobei sie sich auf die Lippen biss. „Geister, Flüche und ähnlich unheimliche Dinge.“
Oh je!
„Stöhnen Sie nicht!“, protestierte sie lachend. „Sie wissen nicht, was Ihnen entgeht. Ich wette, Sie haben so etwas noch nie gelesen.“
„Ich lebe so etwas“, murmelte er.
„Wie bitte?“
„Haben Sie nichts davon gehört? Es spukt hier im Schloss. Halten Sie Ausschau nach der Grauen Lady!“, meinte er nüchtern.
„Sie werden feststellen, dass sie die Treppe besonders mag. Ich mache keine Scherze“, fügte er hinzu, als sie ihn amüsiert ansah.
„Aber Hoheit!“ Sie legte den Kopf schief und ihre grünen Augen funkelten, als sie ihn ansah. „Sie glauben doch nicht an Gespenster?“
„Es gibt seltsame Dinge zwischen Himmel und Erde, Horatio ..."
„Na schön, ich spiele mit. Auch wenn ich weiß, dass Sie mich nur aufziehen. Wer ist Ihr Geist?“
„Die erste Duchess der Warringtons, Mathilda - vermutlich wurde sie von ihrem Ehemann erwürgt.“
Einen Moment lang sah sie ihn aufmerksam an. „Nun, da Sie es erwähnen, fällt mir ein, dass die Schmuggler versucht haben, mir mit so einer Gruselgeschichte Angst zu machen. Sie sagten, Ihre Familie wäre verflucht. Worum geht es da?“
Mit den Fingern trommelte er jetzt auf die Tischplatte. Wenn sie so tat, als wüsste sie nichts von dem Fluch, konnte er sie vielleicht dazu bringen, sich zu verraten. Eigentlich sollte sie die Geschichte kennen, immerhin war sie eine Nachfahrin des Schurken aus dieser Erzählung.
Doch abergläubisch, wie er nun einmal war, sprach Rohan nicht gern über diese Sache. Es schien ihm Unglück zu verheißen. Doch der Kilburn-Fluch könnte tatsächlich eine Möglichkeit sein, sich den Themen zuzuwenden, die sie noch besprechen mussten. Den weniger angenehmen Themen.
Als er endlich mit dem Erzählen anfing, seufzte er tief. „Vor langer, langer Zeit war der erste Lord Kilburn ein Ritter im Dienste von Edward, dem Schwarzen Prinzen. Er war einer seiner engsten Kameraden. Meine Vorfahren waren die Earls of Kilburn, ehe man ihnen den Duke-Titel verlieh“, erklärte er beabsichtigt beiläufig. „Lord Kilburn, so durfte ich mich zu Lebten meines Vaters nennen.“
»Ich verstehe.“
»Jedenfalls wurde eine Verschwörung aufgedeckt, bei der Prinz Edward getötet werden sollte. In jenen Tagen war man mit einem Urteil schnell bei der Hand, und alle, die an dem Komplott beteiligt waren, wurden gejagt und sollten
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