Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)
hielt, und dann war er auch schon verschwunden.
»Hey Roush, hat Channing sein Schwert dabei?«
»Nein, ich glaube nicht, das liegt noch im Auto!«, antwortete er, während er verzweifelt versuchte, sich zwei der angeblichen Türsteher vom Hals zu halten.
»So ein Blödmann!«, rief sie aus, zog ihr Schwert aus einem der Jäger, rannte ihm hinterher und überließ es Shia und Roush, sich allein um den Rest der Meute zu kümmern.
Drei Häuserblocks entfernt in südlicher Richtung stellte Channing die beiden Ausreißer. Sie waren stehen geblieben, da sie es nicht schafften, ihn abzuschütteln. Mit weit aufgerissenen Mäulern standen sie vor ihm, und blutiger Speichel tropfte gierig aus den Mündern. Channing zielte mit seiner Waffe und drückte ab. Zweimal, danach hörte er nur noch ein hohles Klicken.
Verflucht, der Munitionsvorrat befand sich auf dem Rücksitz im Wagen, genau wie sein Schwert!
Er hatte die beiden zwar getroffen, doch ließen sie sich davon nicht irritieren. Mit einem großen Sprung traf der Erste mit seinem Fuß Channings Schulter. Der blockte diesen Treffer gekonnt ab, so, wie er es am Morgen von Maroush gelernt hatte. Der zweite Vampir jedoch landete hinter ihm und riss ihn mit einem Ruck zu Boden. Fauchend vor Wut schlug der Erste seine stinkenden Zähne in Channings Brust, aus der sofort ein Schwall Blut floss. Der andere machte sich über seine Halsschlagader her. Geschockt von diesem brutalen Angriff, versuchte er zwar, sich zu wehren, aber ohne Schwert und Waffe war das völlig aussichtslos.
»Hey, ihr Scheißkerle, der gehört mir!« Lautlos landete Sara neben den beiden Vampiren, die gerade dabei waren, Channing in seine Einzelteile zu zerlegen.
Der ersten Kreatur zog sie ihr Schwert über den Hals. Seine Augen starrten auf Channing hinab, ohne zu wissen, wie ihm geschah. Bevor sein Gehirn die Waffe an seinem Körper überhaupt registrierte, begann sein Leib, sich mit einem lauten Zischen in Asche aufzulösen.
Sara versetzte ihm einen festen Fußtritt, um ihn von Channings Körper herunterzustoßen.
»Verstreu deine stinkende Asche woanders.«
Die zweite Kreatur hatte sich in Channings Halsschlagader verbissen und saugte ihm das Blut aus. Auch ihm verpasste Sara einen Tritt gegen den Kopf. Er fuhr hoch und giftete sie wütend an, weil sie ihm seine Mahlzeit streitig machen wollte.
»Grüß deinen Kumpel in der Hölle!«, rief sie, holte aus und trennte auch sein Haupt von den Schultern.
Der Körper sackte neben Channing auf die Straße, sein Kopf landete einige Meter entfernt im Rinnstein. Schwer atmend beugte Sara sich über Channing und sah nach seinen Verletzungen.
»Verflucht, wo hast du dein verdammtes Schwert gelassen?«, schimpfte sie leise vor sich hin.
»Im Auto«, keuchte er.
»Sei still, du musst deine Kraft sparen. Wir müssen hier weg, kannst du aufstehen?» Sie hob seinen Oberkörper an. Ein Schwall Blut floss aus seiner Brustwunde, und er stöhnte auf.
»Verdammt, so kannst du keine drei Blocks weit laufen. Wir müssen erst einmal von der Straße.«
In der Ferne erklangen Polizeisirenen, die immer lauter wurden. Vermutlich durch die Schüsse alarmiert, hatte jemand die Polizei gerufen. Sara sah sich um und entdeckte eine Tür, die zu einem alten Lagerhaus führte. Sie half Channing auf und schleppte ihn dorthin. Mit ihrer Waffe feuerte sie auf das Türschloss und stieß sie mit dem Fuß auf.
Sara brauchte nur eine Sekunde, um sich einen Überblick zu verschaffen. Bei dem Gebäude handelte es sich um eine Lagerhalle, zwei Stockwerke hoch, aber außer ein paar Stapeln alter Kartons, Jutesäcken und einem Schreibtisch mit Stuhl gab es hier nichts mehr. Im hinteren Teil fand sie einen kleinen Raum, der trocken und mit einem Fenster ausgestattet war. Die Scheibe war so verschmutzt, dass man zwar nicht hinaussehen konnte, aber immerhin bot sich hier eine Fluchtmöglichkeit an. Sara setzte Channing auf einem Stapel Jutesäcke ab und lehnte ihn mit dem Rücken an die Wand.
In wenigen Minuten würde es hier nur so von Polizisten wimmeln. Sie sorgte dafür, dass die Tür der Lagerhalle wieder verschlossen war, indem sie den alten Stuhl unter die Klinke platzierte und den schweren Schreibtisch davorschob.
Als Sara ins hintere Zimmer zurückkehrte, lehnte Channing noch immer an der Wand und blutete stark aus der aufgerissenen Brust.
»Channing, kannst du mich hören?«, sie kniete sich neben ihn und hob sein Gesicht an. Nur mit Mühe konnte er seine Augen
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