Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)
um an der bretonischen Nordküste Quartier zu beziehen.
Als Cruz Esposito die Zeitung aufschlug, krampfte sich sein Magen schlagartig zusammen. Er hatte dienstfrei und es sich am Frühstückstisch mit einer Tasse Kaffee und einem Bagel bequem gemacht. Am Abend hatte er einmal mehr versucht, Ewa auf dem Handy zu erreichen, aber sie hatte weder auf seinen Anruf noch auf seine Kurzmitteilung geantwortet.
Das Bild eines durch einen Brand vollkommen zerstörten Hauses ließ ihn erstarren. Es war ein großes Gebäude, das einmal am Rande einer Klippe in Blue Ridge gestanden hatte. Er erkannte das Gebäude sofort. Noch am Vortag hatte er sich das Satellitenfoto über das Internet angesehen und sich vorgenommen, wenn Ewa sich nicht im Laufe des Tages melden würde, nach Blue Ridge rauszufahren und sich das Haus von Sara und Shia Keane anzusehen. Nun, das konnte er sich jetzt getrost schenken.
Drei Leichen waren in den Trümmern gefunden worden. Esposito wählte die Nummer des Departments und ließ sich mit dem zuständigen Einsatzleiter verbinden.
Das Hotel Granit Rosé barg neben der Rezeption einen großen Aufenthaltsraum, der mit schweren Sesseln und kleinen Beistelltischen, gemütlich wie ein Wohnzimmer eingerichtet war.
Die Wände waren in einem warmen Braunton gestrichen, und es hingen überall große Gemälde bretonischer Impressionen. Doch Channing und die anderen Krieger interessierten sich mehr für die Kellerräume.
Sie fanden einen großen Raum, der als Zentrale hergerichtet wurde und der sogar einen Ausgang zum Garten hatte, der als Fluchtweg zur Verfügung stand. Sie richteten für Phoebe einen Arbeitsplatz mit Computer, Drucker und Telefon ein, ihr Reich, über das sie ganz allein verfügte und wohin sie sich zurückziehen konnte, wann immer es ihr beliebte. Den langen Flug hatte sie zusammengekauert in der letzten Sitzreihe neben Ruben verbracht. Zwar sprach sie nicht viel mit ihm, genoss aber seine Nähe.
Daher schien es auch kein Zufall zu sein, dass sie genau das Zimmer neben Ruben bezog, mit einer Verbindungstür, die verschlossen blieb.
Sara hatte es das Herz gebrochen, als ihr geliebtes Haus an der Klippe in Seattle in Flammen aufging. Tränen der Wut und Enttäuschung rannen ihr unaufhörlich die Wangen herab, als sie das Feuer im Keller entzündete. Sie hatte es sich nicht nehmen lassen, den Brand selbst zu legen, denn sie wusste, wie wichtig es war, keinerlei Spuren zu hinterlassen. Channings starke Arme, die um ihren Körper geschlungen waren, waren dabei nur ein kleiner Trost.
Sie bezog zusammen mit ihm eine der Suiten, aber im Grunde war es ihr egal, wo sie nun wohnte, es würde nie wieder allein ihr Haus sein.
Shia und Ewa bewohnten ebenfalls eine Suite, während die anderen Krieger jeweils eines der Zimmer erhielten.
Sunny wählte den kleinsten Raum, den das Hotel zu bieten hatte. Es interessierte sie nicht, ob die Aussicht schön war oder die Inneneinrichtung ihrem Geschmack entsprach, ihr war es wichtig, dass es so weit wie möglich von Maroush entfernt lag.
Da die Räume von Aragón, Jôrek, Channing und Sara dazwischen lagen, schien ihr diese Distanz gerade richtig. Sie sah Maroushs Lächeln, als sie ihr Zimmer betrat, als wollte er ihr sagen: »Du kannst dich vor mir verstecken, ich kriege dich doch«, und es wurde ihr seltsamerweise ganz warm ums Herz, was ihr überhaupt nicht gefiel und was sie mit einem bösen Blick quittierte.
»Der Kölner Dom liegt über neunhundert Kilometer von hier entfernt. Wir müssen uns also etwas einfallen lassen, diese Reichweite zu überbrücken. Hat jemand eine Idee?«
Jôrek stand auf und stemmte die Fäuste in die Hüften. »Besorgt mir einen Oryx Helikopter, und ich fliege euch jederzeit hin und wieder zurück.«
»Die gesamte Strecke mit einem Hubschrauber?«, wandte Ruben zweifelnd ein.
»Der Oryx wird von einer südafrikanischen Firma hergestellt und bietet vierzehn Personen Platz. Er hat in der Fahrwerksverkleidung eingebaute Außentanks. Wir brauchen einen umgebauten Hubschrauber mit zusätzlichen Laderaumtanks, dann hat er eine Reichweite von zweitausend Kilometern, ich denke, das müsste reichen.« Channing warf Phoebe einen Blick zu.
»Wie viel darf ich ausgeben?«, fragte sie in die Runde.
»Besorg ihn so schnell wie möglich, wir wollen keine Zeit verlieren!«, meinte Shia.
»Ich habe mich noch einmal mit den drei Pergamenten auseinandersetzt, aber keine weiteren Hinweise gefunden. Der Rest der Papiere
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