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Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)

Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)

Titel: Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Wölk
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keine Ablenkung gebrauchen.«
Er spürte, dass das nur eine Ausrede war, und legte seine Handfläche an ihre Wange.
»Phoebe versuche erst gar nicht, mich anzulügen. Ich spüre, dass es eine Notlüge ist. Was ist wirklich los?«
Ihr Blick ging unruhig den Flur entlang. »Ich will nicht, dass jemand weiß, dass wir die Nacht zusammen verbringen. Ich habe dir erklärt, warum ich das nicht will.«
Ruben nickte und ließ sie los. »Gut, dann geh, aber es wird uns nichts mehr trennen können.« Damit wandte er sich um, betrat sein Zimmer und schloss leise die Tür. Auch Phoebe ging in ihr Zimmer. Niemand bemerkte die kleine Gestalt, die im hinteren Teil des Flurs stand und die Szene beobachtet hatte.
 
    Kaum hatte Phoebe die Tür geschlossen, da schwang die Verbindungstür auf, und Rubens Kopf kam zum Vorschein. Mit einem Lächeln meinte er: »Nun, welches Zimmer nehmen wir, deines oder meines?«

Hohe Domkirche
     
    Kapitel 18
     
    D er Aufenthaltsraum des Granit Rosé lag auf der Nordseite und gab den Blick in den Garten frei, der nahe der Küste lag und zum Ärmelkanal zeigte. Die Vorhänge waren zugezogen, da Phoebe das Sonnenlicht nicht vertrug. Der Raum war abgedunkelt, und die angespannte Ruhe, die unter den Kriegern herrschte, lud die Luft elektrisch auf.
Der Hubschrauber, den Phoebe besorgt hatte, konnte am Abend in Paris abgeholt werden, genauso wie die Autos, die per Luftfracht eingetroffen waren. Jôrek, Shia, Maroush, Ruben und Channing würden gegen Mittag aufbrechen, um die wichtigen Transportmittel in Empfang zu nehmen.
Phoebe hatte per Internet einen Grundriss des Doms besorgt, und die Krieger diskutierten jetzt darüber, wie man strategisch vorging, um die Kathedrale nach dem Diarium abzusuchen.
»Ich denke, wir sollten uns erst einmal einen Überblick in der Kirche verschaffen. Zwar werden dort Führungen angeboten, doch ob das was einbringt?«, fragte Shia achselzuckend.
Sara war anderer Meinung. »Wer weiß, vielleicht erfahren wir dort etwas, was uns von Nutzen sein kann. Ich denke, dass ich an einer Führung teilnehmen sollte. Außerdem wahrt es den Anschein, dass wir unscheinbare Touristen sind.«
»Ihr seid nirgendwo unscheinbar«, Phoebe lachte leise, »ihr solltet auf jeden Fall nicht als Gruppe auftreten, das würde zu viel Aufsehen erregen. Zu zweit wäre besser.«
Sara nickte. Sie blickte in Ewas Richtung. »Bist du dabei, dir etwas Kultur einzuverleiben?«
»Klar, auf mich kannst du zählen.«
Phoebe blickte betroffen zum Fenster.
»Sorry, aber da ich zur ewigen Verdammnis verflucht bin, werde ich wohl als Einzige hier die Stellung halten.«
»Hey, das ist ein wichtiger Posten, Phoebe, bei dir laufen alle Stränge zusammen. Wir brauchen jemanden wie dich. Kannst du auf die Schnelle noch für jeden ein abhörsicheres Handy besorgen, dessen Nummer und Besitzer nicht zurückverfolgt werden können?«, versuchte Channing, sie aufzuheitern.
Phoebe nickte lächelnd.
»Sind schon unterwegs, ich lasse euch doch nicht gehen, ohne Kontakt mit euch zu halten.« Sie schaute verstohlen in Rubens Richtung.
»Gut, dann wäre für morgen alles vorbereitet«, nickte Channing und machte Anstalten aufzustehen, doch Ruben hielt ihn zurück.
»Entschuldigt, Leute, aber es gibt da etwas, was ich euch sagen will … nun, ich wollte das hier noch kurz loswerden, bevor es sich sowieso rumspricht. Phoebe und ich sind ein Glaubensgelöbnis eingegangen, auch wenn sie nicht meine Losung trägt, aber ich liebe sie und werde bis zum Ende unserer Tage ihr Partner sein. So, das war's schon.«
Er sagte es laut, ohne Luft zu holen, und atmete dann schwer, als hätte ihm jemand die Kehle zugedrückt. Ziemlich erstaunt blickten alle zu Ruben und Phoebe, die jedoch wie von der Tarantel gestochen den Raum verließ.
»Nun, das heißt wohl, dass sie mich auch liebt!«
Jôrek schüttelte den Kopf. »Das ist mir hier zu viel Liebe, ich muss was trinken.«
Aragón schlug ihm kameradschaftlich auf die Schulter. »Es wird dich auch noch treffen, Compañero. Früher, als dir lieb ist.«
Jôrek schüttelte den Kopf. »Wohl eher später. Was ist mit dir, mein Freund?«
Aragón stieß ein leises Lachen aus. »Meine Liebe gehört Gott! Da ist kein Platz für eine Frau.« Zum Beweis nahm er das große Kreuz, das er um den Hals trug, in die Hand und küsste es.
Jôrek nickte. »Ja, vermutlich hast du die beste Wahl von uns allen getroffen!«
 
    Erst spät in der Nacht kehrten die Krieger an die Granitküste

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