Infinitas - Licht der Finsternis (German Edition)
Glaubt ihr, die Jäger haben ihn getötet?«
Maroush schüttelte den Kopf. »Nein, wir haben keine Asche entdeckt und sein Schwert habe ich auch nicht gefunden. Ich bin sicher, dass er noch lebt.« Er war so überzeugt von seiner Vermutung, dass auch die übrigen sich seiner These anschlossen. Ray musste einfach noch am Leben sein.
Sara machte sich aus Channings Armen frei und blickte in die Runde. »Ich danke euch dafür, was ihr für mich getan habt. Doch war der Preis nicht zu hoch?«
Shia schüttelte den Kopf. »Nein Sara, es war die Entscheidung aller Krieger. Ein Leben ist zu kostbar, um es für irgendetwas zu opfern.«
»Aber wir vermissen Ray«, gab sie zu bedenken. »Vielleicht haben ihn nun die Jäger.«
Cruz schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe den Seiteneingang beobachtet. Die Jäger sind allein zu ihren Fahrzeugen gelaufen. Philippe und Viktor stiegen zusammen mit dem Diarium in einen Geländewagen.«
»Und wenn sie in der Lage sind, das Diarium zu öffnen?«, überlegte Moon.
»Ich bin überzeugt davon, dass weder Philippe noch Viktor etwas von einem Schlüssel wissen. Ich würde gerne ihre blöden Gesichter sehen, wenn sie feststellen, dass sie mit dem Buch nicht allzu viel anfangen können.« Glücklich über ihre Befreiung, fing sie lauthals zu lachen an und ließ sich gegen Channings breite Brust fallen.
Ihr Lachen war so ansteckend, dass die übrigen Vampire erst leise, dann immer lauter mit einfielen. Channing stützte sich auf sein Schwert, damit er sich vor Lachen auf den Beinen halten konnte. Am Boden traf seine Waffe auf einen Untergrund aus Metall. Verwundert blickte er auf den Boden und als er sich mit seiner Hand dort abstützte, landete seine Hand auf einer Vertiefung in dem glatten Kopfsteinpflaster. Er fuhr mit den Fingern darüber und spürte etwas. Mit seiner Taschenlampe leuchtete er den Boden ab und stieß auf den Fundamentalpunkt vor dem Haupteingang der Kathedrale.
»Point Zero de Route des France ...«, las er laut vor und die Krieger verstummten einheitlich.
»Point Zero - Z - E - R - O!« rief er laut aus und alle scharten sich in einem Kreis um ihn.
Channing erhob sich und drehte sein Schwert auf den Kopf. Den Griff nach unten gerichtet, stieß er mit aller Kraft in die Mitte des Referenzpunktes. Funken sprühten, als Stahl auf Stahl prallte. Als der Mittelpunkt sich löste, war ein zweiter kräftiger Schlag nötig. Der darunter freigelegte Hohlraum jedoch war leer.
»Scheiße«, fluchte Ruben und sprach allen aus dem Herzen.
»Das kann doch nicht sein!«, schrie Channing auf und trat mit der Fußspitze gegen den Fundamentalpunkt aus Metall, der nun über den Boden schlitterte.
»Hey, das ist es!«, rief Sara und hechtete dem Metallstück hinterher. Sie hob es auf und drehte es um. »Seht ihr die sternenförmigen Einkerbungen? Sie sehen aus wie das Schloss auf dem Diarium!«
Channing berührte das Fundstück. »Ja, es hat die gleiche Größe und ich verwette mein Leben, dass wir den Schlüssel gerade in den Händen halten.«
Bist du bereit?
14. Kapitel
Während sie auf die Freigabe des Towers für ihren Flug warteten, lief Maroush unruhig im VIP-Bereich hin und her. Trotz sorgsamer Suche gab es keine Nachricht von Rayhan. Er war und blieb verschwunden. Wie sehr auch der Fund des Schlüssels alle in freudige Erregung versetzte, Rayhans Verschwinden steckte wie ein giftiger Stachel in ihren Herzen. Sein Handy war von Phoebe in der Kathedrale geortet worden, doch sie fanden es nur unter einer der Kirchenbänke. Er musste es beim Kampf verloren haben, weitere Hinweise aber gab es nicht.
Mit besorgtem Blick verfolgte Sunny Maroush, der Kilometer um Kilometer Spurrillen in den Boden lief, bis es ihr zu bunt wurde. Sie sprang auf und zog ihn in eine ruhige Ecke.
»Ich schaue mir das nicht weiter an. Was hältst du von der Idee, wenn wir uns ein Hotelzimmer nehmen?«
Maroushs Nasenflügel blähten sich auf. »Liebling, ich liebe dich mehr als mein Leben, aber Sex ist im Moment das Letzte, wonach mir der Sinn steht.«
Ein Lächeln flatterte über Sunnys Gesicht. »Glaube mir, das ist nicht das, was mein Denken beherrscht. Ich möchte, dass wir länger in Paris bleiben, um weiter nach Ray zu suchen. Er bedeutete dir viel. Ich kann nicht glauben, dass wir ihn verloren haben. Wir beide sollten hier bleiben. Was meinst du?«
Ergeben lehnte Maroush seine Stirn gegen die von Sunny. »Entschuldige, mein Schatz, dass ich deine Beweggründe infrage
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