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Infinity Ewig Dein

Infinity Ewig Dein

Titel: Infinity Ewig Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kitty Portside
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nicht. Er musste diese Sache langsam angehen lassen und einen Schritt nach dem anderen wagen. Er genoss Eve sozusagen in homöopathischen Dosen. Erst wenn er eine Etappe erfolgreich gemeistert hatte, konnte er zur nächsten Stufe übergehen.
    „Na dann“, sagte Adam grinsend, „legen wir los.“
     
    Adam war ein hervorragender Tänzer. Er stammte aus einer Zeit, in der es zum guten Ton gehörte, richtig tanzen zu können. Und so  war es kein Problem für ihn, Eve zu führen. Außerdem war sie für ihn so lächerlich leicht, dass er sie mühelos über das Parkett wirbeln konnte. Er drehte sich mit ihr und sie tanzten auch den nächsten Tanz, dann noch einen und noch einen. Ein Tanz reihte sich an den anderen.
    Eve erwies sich als Naturtalent, schon nach kurzer Zeit machten Ihre Füße wie von selbst die richtigen Schritte und Adam merkte, wie sie sich ganz der Musik und seiner Führung hingab.
    Adam hielt das bezauberndste Mädchen der Welt in seinen Armen und ihm war, als ob er träumte. Die Musik, der Duft Eves, ihr warmer Atem, der seine Wangen streifte, der sanfte Druck ihrer Hände – all das verschmolz in seinem Inneren zu einem einzigen betörenden Gefühl.
    Bald schon hatte eine staunende Menge von Mitschülern einen Kreis um sie gebildet und Adam war überzeugt, dass sich gerade jedes Mädchen im Saal insgeheim wünschte, an Eves Stelle zu sein und mit ihm zu tanzen.
    Die Zuschauer tuschelten miteinander. Vermutlich rätselten sie darüber, wer sich hinter den Masken verbarg. Er, als der neue Schüler, war wahrscheinlich noch nicht allen Mitschülern bekannt und Eve war im Schulalltag viel zu unscheinbar, als dass jemand sie unter der Maske vermutet hätte. Irgendwann fand Adam, dass es an der Zeit wäre, das Bild seiner Mitschüler über Eve grundlegend zu ändern.
    Bei einer schwungvollen Drehung blieb er „aus Versehen“ mit seiner Hand an einer der langen Pfauenfedern hängen und riss ihr die Maske vom Gesicht. Ein Raunen ging durch die Menge. Einigen Mitschülerinnen stand zu Adams Genugtuung vor Erstaunen sogar der Mund offen.
    „Oje“, sagte Eve erschrocken und befühlte mit beiden Händen Augen und Wangen dort, wo bis eben die Maske Schutz geboten hatte. Es war ihr sichtlich unangenehm, jetzt so bloßgestellt im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit zu stehen und prompt wurde sie feuerrot im Gesicht.
    Sie sah in diesem Moment so unglaublich süß und unschuldig aus, dass Adam am liebsten auf der Stelle mit ihr den Ball verlassen hätte. Sie weckte nicht nur seinen Beschützerinstinkt in ihm, sondern auch ein Begehren, das er vorher in den vielen Jahren seines Daseins noch nicht erlebt hatte. Ein wildes, leidenschaftliches Begehren. Und es war nicht das Begehren nach Blut.
    Er zog Eve von der Tanzfläche.
    „Alles okay bei dir“, fragte er besorgt.
    „Hmm, ja, klar. Ich hab mich ja nur gerade mal wieder zum Gespött der ganzen Schule gemacht.“ Eves Stimme zitterte leicht.
    Adam konnte es nicht fassen. Das dachte Eve also über das Tuscheln ihrer Mitschüler und die Aufmerksamkeit, die sie erregt hatte. Es sprach für ihren Charakter, dass sie offensichtlich nicht wusste, was Neid war.
     
    Aus den Lautsprechern in der Halle ertönte eine Ansage.
    „Hey, liebe Mitschüler, es ist wieder soweit – die Wahl des diesjährigen Ballkönigspaars steht bevor!“
    Adam schaute nach vorne zur Bühne. Die Band hatte sich zurückgezogen und dem Schulsprecher – wie war noch gleich sein Name? – Platz gemacht. Der hatte sich das Mikrofon geschnappt und grinste nun freudestrahlend in die Menge. Man sah ihm an, dass er dachte, er sei für die Bühne geschaffen und der geborene Showmaster.
    „Wenn ich euch alle bitten dürfte, eure Masken abzunehmen – natürlich nur die, die es noch nicht getan haben“, sagte er, grinste hämisch und suchte mit seinen Augen den Raum nach Eve ab. Adam war wütend. Welch unnötiger Seitenhieb! Eve wandte das Gesicht ab.
    „Kommen wir nun zur Ernennung des Ballkönigs“, rief der Schulsprecher, dessen Name Adam einfach nicht einfallen wollte. Eine Mittelstufenschülerin eilte auf die Bühne und überreichte einen Umschlag.
    „Und der Ballkönig 2012 der St. Clarence ist…“, er drehte sich in Erwartung eines Trommelwirbels zu der Band um, aber das Schlagzeug war nicht besetzt, „äh, nun ja, also, der Ballkönig ist, welche Überraschung,  ZACHARY JONES!“
    Frenetischer Jubel brach aus, als Zach sich seinen Weg zur Bühne bahnte. Viele Schulterklopfer

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