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Infinity (German Edition)

Infinity (German Edition)

Titel: Infinity (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Gfrerer
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hörte sie das Klappern von Absätzen. Sie packte Alen am Arm und zog ihn in die Richtung, aus der die Geräusche kamen.
    »Kann ich Ihnen helfen?«
    Eine Frau in einem eng sitzenden grauen Kostüm und strenger Aufsteckfrisur fixierte sie über den Rand einer Lesebrille. Sie lachte spitz, als Klara sie nach dem Unilabor fragte.
    »Da müssten Sie mir schon genauere Angaben machen.« Ihre Stimme hatte einen schnarrenden Unterton. »Wie Sie sich vielleicht vorstellen können, gibt es im Universitätsbetrieb mehr als nur ein Labor …«
    Klara und Alen wechselten einen raschen Blick. Sie hatten nicht damit gerechnet, schon am Auffinden des richtigen Gebäudes zu scheitern. Klara las in Alens Gesicht einen Anflug von Ratlosigkeit.
    »Wir suchen das Institut, an dem Dr. Johannes Neumeier gearbeitet hat.« Klara erwartete ein erneutes abfälliges Lachen, doch zu ihrer Überraschung huschte ein Anflug von Freundlichkeit über die harschen Züge der Frau. »Ach, den Johannes sucht ihr …« Sie unterbrach sich und setzte wieder ihre unnahbare Miene auf. »Der Dr. Neumeier arbeitet schon lange nicht mehr bei uns …« Ihre Augen blitzten hinter den Brillengläsern. »Leider«, fügte sie leise hinzu, bevor sie die Brauen zusammenzog. »Was wollt ihr von ihm?«
    Klara rieb sich über die Oberarme.
    Jetzt nur nichts Falsches sagen!
    »Wir haben gehört, dass sein Institut das beste sein soll …« Das abwartende Schweigen der Frau ermunterte sie, schnell weiterzusprechen. »Mein Freund studiert Medizin an der Uni in Innsbruck und er hat viel von den neuen Forschungsmethoden gehört, die Dr. Neumeier in Wien eingeführt hat. Er hätte sich gerne vor Ort näher darüber informiert.«
    Klara musste die richtigen Worte gefunden haben, denn die Frau legte Alen sogar eine Hand auf die Schulter, als sie ihn in die Richtung drehte, aus der sie zuvor in das Gebäude gekommen waren. »Das Labor, das Sie suchen, befindet sich schräg gegenüber auf der Währinger Straße.« Sie beschrieb mit der freien Hand eine imaginäre Linie durch die linke Wand des Unigebäudes. »An Sonn- und Feiertagen ist dort aber alles zu. Am besten, Sie melden sich für morgen an. Da ist wieder normaler Unibetrieb. Kommen Sie mit, ich setze Ihre Namen auf die Liste.«
    Klara schaute Alen fragend an. Der hob die Schultern und folgte der Frau durch den spärlich beleuchteten Gang.
    »Immerhin hilft sie uns«, wisperte er und beeilte sich, den Anschluss nicht zu verlieren. Wenig später standen ihre Namen auf der Besucherliste für die Dienstagnachmittag-Übung und sie selbst wieder auf der Straße.
    Klara schob ihre Hand unter Alens Ellenbogen. »Wenn wir schon hier sind, schauen wir uns ein bisschen um.« Sie wartete seine Zustimmung nicht ab und lief zielstrebig auf das Eckhaus zu, in dem sich angeblich das Unilabor befinden sollte. Aus den Fenstern im Erdgeschoss drang Licht auf die Straße.
    »Ist heute doch jemand da?« Sie drückte die Klinke nach unten. Tatsächlich ließ sich die Tür aufschieben. Aus einem der Räume war das Brummen eines Staubsaugers zu hören.
    »Wie genial! Der Putztrupp ist unterwegs!« Klara hielt den Daumen hoch und schlüpfte hinein. Unschlüssig blieb sie neben Alen in der Vorhalle stehen. Links von ihnen führten Treppen in das unbeleuchtete Kellergeschoss. Gegenüber ging es in den ersten Stock. Und zu beiden Seiten der Eingangstür erstreckte sich ein langer Gang mit mehreren grau gestrichenen Türen. Irgendwo im Erdgeschoss waren die Leute der Reinigungsfirma bei der Arbeit. Entschlossen griff Klara nach Alens Hand und strebte der Kellertreppe zu. »Fangen wir unten an«, flüsterte sie, obwohl der Staubsauger ohnehin jedes Geräusch übertönte. Sie hatte den Fuß schon auf dem Treppenabsatz, als eine der Türen im Erdgeschoss aufgestoßen wurde. Es war nicht klar, wer heftiger zusammenzuckte – Klara oder die Frau mit dem bunten Tuch um den Kopf. Sie stieß einen unterdrückten Schrei aus, begleitet von einem Schwall Worte, die Klara nicht verstand. Im Gegensatz zu ihr wirkte Alen unbeeindruckt. In beruhigendem Ton sprach er mit der Frau, die ihn aus aufgerissenen Augen anstarrte. Er hielt ihr seinen Studentenausweis unter die Nase, ohne sein Gemurmel zu unterbrechen. Klara beobachtete die Szene mit wachsendem Staunen. Als sich in dem dunklen Gesicht ein Lächeln breitmachte und die Frau unter ihrer Schürze nach einem Schlüsselbund griff, hielt Klara es nicht länger aus.
    »Was redet ihr da? Und wieso gibt sie dir ihre

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