Infiziert
ihn zu, auch sie war hungrig.
Er konnte nirgendwohin. Die eine Tür oder die andere … oder beide. Ganz egal, was er tat, das, was hinter diesen Türen lauerte, würde ihn erwischen. Im Traum fing Perry an zu schreien . . .
Perry erwachte, und seine Augenlider zuckten im Licht des frühen Morgens, das blendend hell durchs Fenster fiel. Er war im Sitzen eingeschlafen, den Kopf auf die Lehne der
Couch gelegt. Dadurch war sein Nacken steif und verspannt. Er rieb ihn mit seinem gesunden Arm und versuchte, die Muskeln zu lockern. Automatisch fuhr er sich mit der Zunge über den Gaumen, um das teigige Gefühl loszuwerden, das der schlechte Schlaf mit sich brachte. Es verschwand nicht. Er würde erst etwas Wasser trinken müssen.
Sein Handy klingelte laut. Noch vom Schlaf benommen, meldete er sich, ohne über die Konsequenzen nachzudenken.
»Hallo?«
hallo hallo
hurensohn
»Perry! Du bist zu Hause! Wo um alles in der Welt hast du gesteckt, Mann?«
»Ich war hier …« Perry blinzelte im grellen Sonnenlicht. Langsam schob er seinen lethargischen Körper in eine aufrechte Position. Seine Stimme verriet immer noch die Benommenheit des frühen Morgens, die Worte kamen automatisch aus seinem Mund. »Ich war in meiner Wohnung.«
wir wissen wir waren
auch hier
»Du bist schon seit Tagen verschwunden!« Die Stimme am anderen Ende der Leitung klang besorgt und aufgeregt. »Wir dachten, du hättest die Stadt verlassen oder so. Warst du die ganze Zeit zu Hause?«
Es war ein Wettrennen zwischen Intelligenz und Dummheit, fast wie bei einer gespaltenen Persönlichkeit. Die eine Hälfte seines Denkens konnte nur noch panisch reagieren (der Schmerz kommt!) und versuchte, die Kontrolle über
die andere Hälfte zu gewinnen – über jene Hälfte, die gerade völlig verwirrt aufgewacht war und im Augenblick ins Telefon sprach, ohne sich der katastrophalen Situation bewusst zu sein, die kurz davor stand, völlig aus dem Ruder zu laufen.
»Perry, bist du noch dran?«
Perry schüttelte seinen Kopf, um die Benommenheit loszuwerden.
wer ist wer worüber
sprichst du
»Ich bin’s, Bill. Weißt du, Bill, dein bester Freund. Wahrscheinlich hast du schon mal von mir gehört?«
Der intelligente, in Panik versetzte Teil von Perrys Denken übernahm die Kontrolle mit einer Wucht, mit der eine Rakete ein Passagierflugzeug trifft. Er warf das Telefon weg, als wäre es eine Tarantel. Es landete kaum einen Meter von ihm entfernt auf dem Fußboden.
»Hallo?« Das Wort kam schwach, dünn und irgendwie winzig aus dem Handy.
wer ist da mit wem sprichst
du wer ist
da
Bills Stimme klang unmöglich weit entfernt und klein. Wie ein gequälter Hund, der sich dem Klang der wütenden Stimme seines Herrn unterwirft, zuckte Perry bei jedem Wort zusammen, das gewissermaßen aus dem Telefon tröpfelte.
»Hallo? Perry?«
Er griff nach unten und klappte das Handy zu.
wer ist da wer ist
da wer wer wer ist
es columbo
Perry atmete noch immer leise und stoßweise. Wie ein Kind, das dabei ertappt wird, wie es etwas Verbotenes tut, suchte er fieberhaft nach einer Entschuldigung, nach einer Lüge oder nach irgendetwas, um zu verhindern, dass er in Schwierigkeiten geriet.
wer ist da wer ist
da wer ist da
»Niemand ist da«, sagte Perry leise.
columbo ist da
nicht wahr
»Nein!« Perry drängte die Panik zurück und versuchte, leise zu sprechen. Er wollte nicht, dass ihn Big Al von oben noch einmal besuchte. »Niemand ist da. Es war nur das Telefon. Es gibt überhaupt nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste.« Lärm in höchster Tonlage zerriss seine Gedanken, während die Dreiecke sein Gehirn durchsuchten. Perry saß vollkommen ruhig da und fragte sich, ob das explosionsartige wütende Geschrei wieder in seinem Hirn hämmern würde.
Lärm in tieferer Tonlage folgte, als die Vier Reiter ihrem wachsenden Vokabular neue Worte und Wendungen hinzufügten.
telefon damit du mit
anderen sprechen kannst die
nicht da sind richtig
Perry kämpfte sich durch den Satz der Dreiecke. Sie hatten das Wort richtig ans Satzende gestellt. Sie stellten ihm eine Frage.
»Ja, das ist richtig. Damit wir mit anderen sprechen können, die nicht da sind.« Perry saß starr auf der Couch wie ein Kaninchen, das von Jägern verfolgt wird, und wartete auf den Schmerz, der sich durch seinen Kopf schneiden würde, als stutze jemand mit einer elektrischen Heckenschere sein Gehirn zurecht.
wir machen das ohne
telefone sprechen mit
Dreiecken
»Sprecht ihr jetzt
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