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Infiziert

Infiziert

Titel: Infiziert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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mit Kette, Sperrriegel und sogar dem beschissenen kleinen Schloss im Türknauf. Er drehte sich mit einem kleinen Hüpfer um und sah sich einem gewaltigen Schlachtermesser gegenüber, das in nur wenigen Zentimetern Entfernung auf seine Brust gerichtet war.

    Langsam hob er die Hände auf Schulterhöhe und lehnte sich weg von der Klinge, bis er mit dem Rücken gegen die Tür stieß.
    Ihre braunen Augen verrieten eine Mischung der verschiedensten Gefühle, doch Wut und Angst waren stärker als alle anderen. Nur ein falsches Wort, und das Messer würde in seiner Brust stecken. Sie war eine große Frau, etwa einen Meter siebzig, doch sie war so dick, dass sie um die 170 Pfund wiegen musste. Sie trug ein gelbes Hauskleid mit einem grünen und blauen Blumenmuster. Es hing an ihr herab wie ein abgelegtes Kleidungsstück, das vier Nummern zu groß war. Auch für sie hatte der Diätplan der Dreiecke Wunder gewirkt. Vor ihrer Infektion musste sie mindestens 225 Pfund gewogen haben. An ihren Füßen trug sie zerzauste graue Häschen-Slipper. Ihr blondes Haar war zu einem unordentlichen Pferdeschwanz gebunden und schien irgendwie nicht zu ihrem Gesicht mittleren Alters zu passen, das Furcht und Hoffnungslosigkeit ausstrahlte.
    Er war viel größer als sie, aber er würde kein Risiko eingehen. Schon früh im Leben hatte er auf dem Spielplatz gelernt, dass dicke Menschen stark waren. Sie sahen nicht danach aus, doch die Tatsache, dass sie all dieses zusätzliche Gewicht mit sich herumschleppten, sorgte bei ihnen für kräftige Muskeln, die sich überraschend schnell bewegen konnten, wenn es darum ging, zuzuschlagen, etwas zu packen – oder zu zustechen.
    »Jesus, Lady, legen Sie dieses Messer weg.«
    »Woher weiß ich, dass Sie nicht von der Regierung sind? Zeigen Sie mir irgendeinen Ausweis.« Ihre Stimme zitterte ebenso wie die Spitze des Messers.
    »Ich bitte Sie«, sagte Perry, der immer wütender wurde.
»Glauben Sie, die würden mich mit irgendeinem offiziellen Ausweis losschicken, wenn ich von der Regierung wäre? Benutzen Sie Ihren Kopf. Ich sag Ihnen was. Lassen Sie mich den Ärmel hochrollen, okay? Ich zeige es Ihnen.«
    Langsam ließ er den Rucksack zu Boden gleiten. Er bedauerte, dass er ihn nicht offen gelassen hatte, denn dann hätte er nach einem seiner eigenen Messer greifen können. Sollte er es jetzt versuchen, würde sie möglicherweise in Panik geraten und auf ihn einstechen.
    Perry schob seinen Ärmel hoch.
    Die Welle überströmender Gefühle traf ihn, als stünde er plötzlich unter Drogen.
    Das ist sie, das ist sie.
    Bei ihr werden sie schon
    bald schlüpfen, bei ihr.
    »Oh mein Gott.« Ihre Stimme war ein heiseres Flüstern. »Oh mein Gott, Sie haben sie auch.« Das Messer fiel auf den Teppichboden.
    Perry überwand den Abstand zwischen ihnen mit einem kurzen Hüpfer. Er holte aus und schlug ihr mit der linken Hand heftig gegen den Wangenknochen. Ihr Kopf schnellte nach unten und zur Seite. Sie weinte ein wenig, als sie zu Boden stürzte, und blieb schluchzend und bewegungslos auf dem hellgelben Teppichboden liegen.
    Hör auf, hör auf,
    sofort, sofort, sofort!
    Perry zuckte angesichts der Schmerzen zusammen, die ihm der halblaute Schrei in seinem Kopf verursachte. Er
hatte damit gerechnet, aber wenigstens hatte er ihr zuvor noch einen ordentlichen Schlag versetzen können. Schließlich musste man den Frauen zeigen, wer das Sagen hatte.
    »Hör zu, Schlampe, wenn du mich noch einmal mit einem Messer bedrohst, schlitze ich dir deinen fetten Arsch auf.« Die Frau schluchzte vor Schmerz, Entsetzen und Frustration.
    Perry kniete sich neben sie. »Hast du verstanden?«
    Sie antwortete nicht. Sie hielt ihr Gesicht hinter ihren Armen versteckt, und das Fett zitterte wie Wackelpudding.
    Perry strich ihr sanft über das Haar. Sie krümmte sich unter seiner Berührung zusammen. »Ich werde dich nur noch ein einziges Mal fragen«, sagte er. »Wenn du dann nicht antwortest, grabe ich meinen Stiefel in deine Rippen, du fette Kuh.«
    Sie sah plötzlich auf. Tränen strömten ihr über das Gesicht. »Ja!«, schrie sie. »Ja, ich verstehe Sie.«
    Sie kreischte. Als wolle sie, dass er sauer wurde. Und er wurde wirklich sauer. Frauen. Man reicht ihnen den kleinen Finger, und sie nehmen die ganze Hand. Ihr tränenüberströmtes Gesicht erinnerte ihn an einen von Zuckerguss überzogenen Donut. Im Leben ist kein Platz für Tränen, gute Frau, überhaupt kein Platz.
    Wieder streichelte er ihr Haar, doch seine Stimme klang

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