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Infiziert

Infiziert

Titel: Infiziert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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grauenhafte Todesschrei durch sein Hirn raste. »Wie gefällt euch das? Wie fühlt sich das an?«

    stopp stopp stopp stopp
    stopp stopp stopp stopp
    »Scheiß drauf, ich werd’ jetzt gerade aufhören. Wie fühlt sich das an? Wie fühlt sich das an?« Tränen fanden ihren Weg aus Perrys zusammengekniffenen Augen. Der Schmerz raste durch seinen Körper, doch sein bewusstes Denken nahm nichts davon wahr.
    scheißer du wirst bezahlen
    stopp stopp stopp
    »Schluck’s runter, Baby!« Perry stürzte sich auf den Schmerz wie ein Alkoholiker auf den ersten Drink, der ausgeschenkt wird. »Ich bringe das hier zu Ende, und dann rufe ich die Soldaten, die den Rest von euch holen.« Wieder drehte er die Gabel. Er wollte noch etwas hinzufügen, doch die Worte versagten ihm, als sich die Gabel tief in eine Sehne grub. Er machte den großen Fehler, dem Schmerz nachzugeben und sich in sinnlosem Protest hin und her zu rollen. Seine Schulter und das Ende der Gabel stießen gegen die Vorderseite der Couch, wodurch ihm die Zinken noch tiefer ins Fleisch getrieben wurden.
    stopp stopp stopp
    stopp
    Perry versuchte, die Augen zu öffnen, doch alles, was er sah, waren stroboskopartige Lichtexplosionen. Das Kreischen der Hupe in seinem Kopf war mehr, als er ertragen konnte. Er hatte wieder verloren, das wusste er, doch er brachte kein einziges Wort über die Lippen. Er konnte
s
    topp stopp
    ihnen nicht sagen, wie leid es ihm tat, konnte
    stopp stopp
    Daddy nicht sagen, er würde ein braver Junge sein, konnte
    stopp stopp
    Daddy nicht darum bitten, dass er, oh mein Gott, aufhörte, ihm das Gehirn zu zerreißen!
    stopp stopp
    stopp stopp
    stopp
    Er fiel reglos zu Boden, ohne das wütende, verärgerte Stampfen zu hören, das von der Decke kam.

41
Wie geht’s, Nachbar?
    Al Turner rammte seine Ferse in den Fußboden. Er hatte die Schnauze voll von dieser Scheiße. Er trat noch einmal zu, und das Schreien hörte auf.
    Geistesabwesend rieb er seinen dicken, haarigen Bauch und schob die Hand dann in seine Boxershorts, um sich den verschwitzten Arsch zu kratzen. Diese verdammten Hämorriden brachten ihn noch um. Es war möglich, einen Menschen auf den Mond zu schicken, aber sie schafften es einfach
nicht, etwas gegen das Brennen im Arsch zu erfinden. Vollidioten.
    Was zum Teufel war mit diesem Typ von unten eigentlich los? So verrückt zu schreien. Der Kerl war immer so leise gewesen, dass Al bisher kaum über ihn nachgedacht hatte. Jedenfalls nicht, bis Al nach dem Einzug von diesem Typ herausgefunden hatte, dass es sich um Scary Perry Dawsey handelte, der direkt unter ihm lebte. Al stellte sich vor und ließ sich von Dawsey einen Football für seinen Neffen und ein paar T-Shirts der University of Michigan für sich selbst unterschreiben. Dawsey hatte gelächelt, als sei er überrascht, dass jemand seine Unterschrift wollte. Das Lächeln war verschwunden, als Al ihn bat, das Rose-Bowl-Shirt zu signieren. Das war vielleicht ein bisschen roh gewesen, doch andererseits galt Al nicht gerade als Musterschüler in einem dieser Kurse, wo sie so furchtbar auf Manieren achteten.
    Er hätte nie gedacht, dass Dawsey so riesig war. Natürlich sahen alle Footballspieler im Fernsehen groß aus, aber vor einem von ihnen zu stehen, war etwas völlig anderes. Verdammt, der Bursche war ein Monster. Zuvor hatte sich Al kurz der Vorstellung hingegeben, dass er und Perry während der Footballsaison jeden Samstag zusammen in die Bar gingen, um sich die Spiele anzusehen. Das würde seinen Arbeitskollegen Jerry eifersüchtig machen, wenn Al Turner ganz lässig mit einem der größten – nein, mit dem größten – Linebacker abhing, der jemals die maisgelben und blauen Teamfarben getragen hatte. Doch das hatte sich geändert, als er diesen Kerl tatsächlich getroffen hatte. Wenn Al neben Dawsey stand, kam er sich wie ein Siebenjähriger vor. Mit einer Laune der Natur wollte er kein Bier trinken. Es war
wie bei diesen Sendungen über Raubkatzen: Es war nett, solange man sie im Fernsehen sah, doch man musste ihnen nicht unbedingt von Angesicht zu Angesicht in einem beschissenen Dschungel begegnen.
    Al zuckte zusammen, als die Schmerzen in seinem Arsch wie eine Flamme aufflackerten. Es fühlte sich an, als stecke dort ein glühender Schürhaken. Er schnitt eine Grimasse und kratzte sich. Bei dieser Scheiße würde selbst der Papst richtig sauer werden, und die Schreianfälle Dawseys trugen auch nicht dazu bei, seine Stimmung zu verbessern.

42
Die Bauemtrampel vor

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