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Initiation

Initiation

Titel: Initiation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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zurück, schob eine ihrer Haarsträhnen hinters Ohr und betrachtete eindringlich mein Gesicht. Dann breitete sich ein zufriedenes Lächeln auf ihrem Gesicht aus. »Und was war das mit der Chanel-Tasche?«
    Während ich mich an sie kuschelte, atmete ich ihren Mamigeruch ein. »Ich fühle mich super, Mom. Ach und Quinn hat mir erzählt, dass Faustine eine lila Pattentasche für mich gekauft hat. Ich kann‘s kaum abwarten!«
    »Gut zu hören.« Dad sah über Moms Schulter. »Ich entnehme dem Handtaschengequatsche, dass du dich besser fühlst. Bist du soweit aufzustehen? Der Heiler hat gesagt, dass deine Werte gut sind, also kannst du es versuchen, sobald du dich bereit fühlst.«
    »Ich bin jetzt bereit!« Ich warf die Decke zurück, schwang meine Beine über den Bettrand und zuckte zusammen, als meine Haut das kalte Metallgitter streifte. Dann zog ich mich mit ein bisschen Hilfe von Mom hoch. Ich stellte meine Füße auf den Boden und stand. Ich hatte erwartet, mich wacklig zu fühlen, aber ich fühlte mich fest wie ein Fels, also machte einen Schritt vorwärts und hüpfte dann durchs Zimmer.
    Dad lachte. »Sie wirkt in Ordnung.«
    »In der Tat, Pierre«, sagte Mom. »Cordelia, geh duschen und zieh dich an. Wir nehmen dich heute zum Mittagessen in die Stadt mit. Sebastian ist schon mit Faustine da und sie haben vor, im
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Mittag zu essen. Und da haben wir gedacht, es wäre schön, uns dort mit ihnen zu treffen. Bist du dazu in der Lage? Und Quinn, komm bitte auch mit. Ich habe Jagger schon gefragt, aber er hat eine Ski-Verpflichtung.«
    »Hört sich perfekt an, Mom. Ich mache mich fertig und treffe euch in einer halben Stunde in Frau Schmelders Büro. Um das Schulgelände verlassen zu dürfen, brauche ich einen Passierschein von ihr. Quinn, kannst du mitkommen?«
    »Das will ich um keinen Preis verpassen. Danke für die Einladung.«
    »Okay, dann sehen wir euch beide gleich.« Mom winkte mir zum Abschied.
    Quinn begleitete mich zu meinem Zimmer. »Willst du, dass ich bleibe?«
    »Ach nein. Ich spring unter die Dusche und zieh mich an. Ich treffe dich in einigen Minuten unten.«
    Quinn blinzelte mich an, als hätte ich den Verstand verloren. »Du glaubst doch nicht eine Sekunde, dass sie dir erlauben, alleine durch die Flure zu laufen, bis sie die Formwandler geschnappt haben, die dich angegriffen haben, oder?«
    »Eigentlich schon. Ich achte darauf, in höchster Alarmbereitschaft zu bleiben. Du kannst nicht rund um die Uhr mein Babysitter sein.«
    »Die Smelt hat eine Wachabfolge aufgestellt und du darfst nicht – ihre Worte – alleine über die Flure laufen, bis wir die Formwandler erwischt haben.« Quinn starrte mich an.
    »Ach, okay. Ich schätze, wenn das die Smelt gesagt hat, dann muss ich wohl mitspielen. Also, dann holst du mich ab.«
    »Ja. Schick mir einfach eine SMS, wenn du soweit bist.«
    »Ja, Sir!«
    »Du albernes Huhn. Das ist nicht für lange. Sie verbessern heute die digitale Videoüberwachung, sodass wir die Formwandler vielleicht schon heute Abend in Haft haben.«
    »Was wird mit ihnen passieren?«
    »Sie werden vor dem Schülerrat angehört werden. Du musst als Zeugin erscheinen und Faustine auch.«
    »Reicht das Überwachungsvideo nicht?« Der Gedanke, diese fünf Ungeziefer zu treffen, brachte mein Blut zum Kochen.
    »Scheinbar nicht. Das Überwachungsvideo kann nicht als Beweis zugelassen– «
    »Warum zur Hölle nicht?« Ich spürte wieder mein Blut hochkochen.
    »Das Regelbuch des Schülerrats führt es nicht in der Liste der Beweismedien– «
    »Wahrscheinlich, weil es von den Dinosauriern geschrieben worden ist!«
    »Ja, du hast recht. Es ist veraltet und Jagger hat gesagt, dass er den Anstoß dazu geben will, dass es überarbeitet wird. Wie dem auch sei, ein solches Verfahren braucht Zeit und es wird nicht rechtzeitig vor dem Prozess dazu kommen.«
    »Also steht im Endeffekt Faustines und mein Wort gegen ihres?«
    »Ja, aber mach dir darüber keine Sorgen. Dich wird die Beste vertreten.«
    »Octavia?«
    »Ja. Sie vertritt euch beide, Faustine und dich. Soweit man weiß gibt es keine Interessenkonflikte.«
    »Wer vertritt die andere Seite?«
    »Das wissen wir nicht, solange wir nicht wissen, wer die andere Seite ist.«
    Boah. Natürlich. »Okay. Verschwinde. Darüber reden wir später. Ich mach mich lieber fertig.«
    Ich schloss hinter ihm die Tür ab, was ungewöhnlich für mich war, aber ich hielt es für besser, zu versuchen, nicht leichtsinnig zu sein. Ich machte mich

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