Initiation
an solchen Praktiken beteiligt. Wir haben Regeln und denen folgen wir. Und wir haben Vorgehensweisen. In diesem Fall, werden sie dem Schülerrat übergeben. Der wird sie, bis sie einen fairen Prozess bekommen, in besonderen Räumen festhalten, aus denen sie nicht entkommen können.«
»Wie lange wird das dauern?«, Faustine klang ein bisschen zickig. Ihre vorpubertären Hormone spielten verrückt.
»Nicht lange. Ihre Eltern sind hergebeten worden und kommen morgen früh an. Sie müssen von der Schülerliste des Rats auswählen, wer sie vertreten soll. Ich hoffe, dass wir bereit sind, am darauffolgenden Tag anzufangen. Ich werde Jagger auftragen, dass er dir den Verlauf im Detail erklärt, damit du vorbereitet bist. Und ihr beide, du und Cordelia müsst mit Octavia sprechen, die euch vertritt.«
»Warum können die Formwandler wählen, wer sie vertreten soll und wir nicht?« Faustine verschränkte die Arme. Offensichtlich musste ich mit ihr über ihre Selbstbeherrschung sprechen.
»Du darfst dir aussuchen, wen immer du willst, Faustine«, erklärte Frau Schmelder geduldig. »Jagger hat Octavia an Cordelias Stelle gefragt, und sie vertritt dich auch gerne. Aber, wie ich schon gesagt habe, du darfst dir jemand anderen aussuchen, wenn du das wünscht.«
Ich musste dazwischengehen. »Faustine, Octavia ist wirklich gut. Wir haben Glück, sie auf unserer Seite zu haben. Jagger hat uns einen Riesengefallen getan.«
»Ja, da stimme ich zu«, fügte Quinn an.
»Oh, okay. Ist in Ordnung, schätze ich.«
Frau Schmelders Gesichtsausdruck verhärtete sich. »Ihr könnt gehen. Jagger erwartet euch in einer Stunde in seinem Büro.« Sie ging zu ihrem Schreibtisch, setzte sich und starrte auf ihren Computerbildschirm.«
Wir verließen leise ihr Büro und gingen zurück auf mein Zimmer.
»Ich besorge uns etwas zu Essen. Bin bald zurück«, verkündete Quinn, als ich meine Tür aufschloss.
Ich küsste ihn kurz, bevor er ging. Er war so ein toller Freund. Ich war ein glückliches Mädchen.
Faustine hüpfte zu meinem Bett und ließ sich darauf fallen. »Ich mag die Smelt nicht!«
Ich grinste. Mögen war auch kein Wort, das mir durch den Kopf ging, wenn ich an Frau Schmelder dachte. »Irgendwie weiß ich, was du meinst. Sie ist…kalt.«
»Ja echt! Ich wette sie hat keine Kinder! Was ist sie überhaupt?«
Die verbotene Frage. Ich war bloß froh, dass sie Frau Smelt das nicht gefragt hatte. »Ich weiß nicht.« In der Hoffnung, dabei würde sie es belassen, wischte ich die Frage einfach weg. Aber natürlich tat sie das nicht.
»Wie meinst du das? Du bist doch schon seit zwei Jahren hier, richtig?«
Ich nickte.
»Wie kannst du das dann nicht wissen? Weiß Quinn es?«
»Ich schätze nein, aber wir haben noch nie darüber gesprochen.«
Ihre Augen wurden riesig, als ob ich völlig durchgeknallt war.
»Hör zu, Faustine. Das ist einfach eine der Sachen, über die Theorien aufzustellen hier an der Schule tabu zu sein scheint.«
»Tja, ich werde Frau Smelt einfach selbst fragen, wenn ich das nächste Mal mit ihr rede.«
»Wahrscheinlich solltest du das besser bleiben lassen, aber ich kann dich nicht aufhalten.«
»Nö, kannst du nicht.«
A ls ich Jagger in seinem Büro gegenübersaß, hatte ich das überwältigende Verlangen, ihn zu berühren. Ich wollte mit meinen Fingern durch seine igeligen Haare fahren, über seine glatte Wange, unter sein Hemd, die Brust hoch und…
»Cordelia, konzentrier dich.« Jagger unterbrach meine nicht jugendfreien Gedanken mit einem anzüglichen Grinsen. »Also?«
»Also was?« Ich hatte keine Ahnung, wovon er gesprochen hatte. Als wir uns hinsetzten, hatte er Faustine gefragt, wie es ihr geht. Dann war ich in meinen Tagtraum abgetaucht.
»Bist du zufrieden damit, dass dich Octavia vertritt?«
»Ja, natürlich.«
»Was ist mit dir, Faustine? Frau Schmelder hat mir gesagt, dass du einige Bedenken hast. Welche sind das?«
»Nicht wirklich.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich glaube, dass es in Ordnung ist, wenn Cordelia das glaubt. Was ist so gut an Octavia?«
»Sie ist ein Vampir. Das ist nicht, was sie so gut macht«, fügte Jagger schnell hinzu. »Aber sie hatte gerade ihr Jurastudium beendet, als sie zum Vampir gemacht worden ist. Dies ist ihr Bereicherungsjahr, und sie kennt sich mit unseren Regeln richtig gut aus. Sie ist sehr schlau. Das wirst du feststellen, wenn du sie triffst. Sie wird euren Fall morgen früh mit euch durchgehen.«
»Ist es kein Problem, dass sie ein Vampir
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