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Initiation

Initiation

Titel: Initiation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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ist?«, fragte Faustine.
    »Nein, überhaupt nicht. Aber trotzdem, lasse ich dich auf keinen Fall alleine mit ihr.«
    »Das ist gut.«
    »Octavia wird mit euch beiden sprechen. Ihr müsst ihr detailliert erzählen, was genau passiert ist.«
    »Kann sie sich nicht einfach das Überwachungsvideo ansehen? Ich habe es wirklich satt, die Geschichte wieder und wieder zu erzählen. Es ist, als ob wir das schon Millionen Mal getan haben«, beklagte sich Faustine.
    Ich wusste genau, was sie meinte.
    »Unglücklicherweise, ja«, antwortete Jagger. »Octavia hat sich das Video schon angesehen, aber sie muss die Geschichte von euch beiden hören, aus erster Hand, aber jeweils einzeln. Die Formwandler treffen sich morgen mit ihren Vertretern. Die Verhandlung ist auf Übermorgen angesetzt worden. Stattfinden wird die Verhandlung im Hörsaal für Recht. Das ist der neueste Teil des Gebäudes. Der Schülerrat wird den Fall anhören. Der Rat besteht aus zwölf Mitgliedern, der Vorsitzende – das bin ich – eingeschlossen. Weil ich der Hauptzeuge bin, werde ich mich selbst wegen Voreingenommenheit ausschließen. Deshalb werden sich nur die verbleibenden Elf den Fall anhören, die Beweislage erörtern, sowie ein abschließendes Urteil und eine mögliche Strafe verkünden.
    Von euch beiden wird erwartet, dass ihr erzählt, was vorgefallen ist und dann werdet ihr vom Vertreter der Formwandler befragt werden. Faustine, obwohl man von dir erwartet, dass du in den Zeugenstand trittst, musst du nicht. Das Kreuzverhör kann unangenehm werden und Octavia wird dich wahrscheinlich zurückhalten, es sei denn, du musst unbedingt aussagen. Ich habe schon mit den anderen Ratsmitgliedern darüber gesprochen. Für sie ist das okay, weil du so jung bist.«
    »Quinn hat gesagt, dass wir das Überwachungsvideo nicht als Beweismaterial einsetzen können«, knurrte ich.
    »Ja. Das stinkt wirklich, aber dagegen kann ich nichts tun. Octavia wird euch darüber morgen noch ein bisschen mehr erzählen. Noch Fragen?«
    Wir schüttelten beide den Kopf. Faustine hatte sicher noch zig Fragen, aber sie hatte es anscheinend noch mehr satt als ich. Ich hatte selbst einige Fragen, aber wir brauchten eine Pause.
    »Okay, super. Ich sehe euch morgen früh. Octavia trifft uns um zehn Uhr hier. Entschuldigt, dass ich euch rausscheuche, aber ich muss zum Skitraining.«
    »Oh, darf ich mit?«, fragte Faustine mit hoffnungsvoll leuchtenden Augen.
    Jagger warf mir einen kurzen Blick zu, seine Augen wurden schmal.
    »Ich halte das für eine gute Idee«, sagte ich.
    Wahrscheinlich hatte er nicht erwartet, dass ich das sagen würde, aber ein Abend auf den Pisten würde Faustine guttun. Das würde sie total von dem ganzen Kram ablenken. Sie hatte einen fürchterlichen Schulanfang gehabt und konnte eine Abwechslung gebrauchen. Außerdem war Skifahren ihre Leidenschaft und sie wollte ins Team aufgenommen werden.
    Jagger nickte. »Ich glaube, das geht klar. Heute Abend fahren nur die Integraten und noch Ältere Ski. Die Initiaten machen noch für ungefähr einen Monat nicht bei uns mit, darum hatte ich dich bis jetzt nicht eingeladen. Aber ich schätze, du bist sowieso ein Sonderfall. Also, solange Cordelia auf dich aufpasst, kannst du gerne mitkommen. Wir machen heute keinen Anfängerkram, wir wollen einfach auf die Piste gehen, volle Kanne.«
    »Das hört sich super an!« Faustine rieb sich die Hände.
    Jagger lachte. »Okay, los geht’s. Ich nehme euch in meinem Range Rover mit.«
    Wir kamen fünfzehn Minuten später bei der Skihütte der Bonfire Academy an. Es standen schon einige Autos auf dem Parkplatz.
    Jagger stieg aus und sah die Pisten hoch. »Die Anderen sind schon da oben und warten. Also beeilt euch mit dem Umziehen. Ich treffe euch oben.«
    Faustine und ich betraten das gelb gestrichene Holzhaus, das weit genug vom Campus stand und daher das Feuer überstanden hatte. Wir gingen gleich in die Mädchenumkleide. Der große Raum war in vier Bereiche unterteilt: Duschen, Skiausrüstung, Umkleidebereich und Spinde. Ich ging zu meinem Spind, um ihn aufzuschließen. Meine Ausrüstung war noch genauso, wie ich sie vor dem Feuer zurückgelassen hatte.
    »Faustine, wir müssen dich einkleiden. Da drüben ist eine Auswahl an Klamotten.« Ich zeigte auf einen Kleiderständer am anderen Ende der Umkleide. »Das da sind die Skiuniformen der Academy. Sie sind neu, also nimm dir deine Größe, probier sie an und dann gehört sie für den Rest der Saison dir. Nimm diesen Spind.« Ich

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