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Initiation

Initiation

Titel: Initiation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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erledigen, wenn ich sie je wiedersehe. Ich kann mich nicht daran erinnern, wie sie in menschlicher Gestalt ausgesehen hat, aber ich kann sie allein an ihrem Geruch aufspüren.«
    Faustine schnappte nach Luft. »Du willst sie töten?«
    »Wenn sie mich angreift, werde ich mit ihr kämpfen und ich werde gewinnen.« Ich fragte mich, ob das nicht alles zu viel für einen zwölfjährigen Noob war. Ich hatte nur irgendeine Bestätigung von ihr wegen des Briefs gebraucht, aber jetzt wo ich sie hatte, war es sicher am besten, sie aus dem Rest rauszuhalten. Es war dem armen Mädel gegenüber einfach nicht fair. Sie würde genug Probleme haben, mit denen sie klar kommen musste und sie hatte bereits in den zwei ersten Tagen im Schuljahr mehr erlebt, als sie sollte.
    »Faustine, mach dir um all das keine Gedanken. Ich kümmere mich darum. Dann erzähl mir doch mal von deinem Nachmittag bei Dax und den anderen. Was habt ihr am Ende gesehen?«
    Sie lachte. »Tja, wir haben uns nicht einigen können, also haben wir abgestimmt und die Mädchen haben natürlich gewonnen. Wir haben
Natürlich Blond
angesehen. Den Film liebe ich. Danach haben wir einfach rumgesessen und geredet. Naja, Martha hat die meiste Zeit geredet. Sie kann eine ganze Unterhaltung mit sich alleine führen. Aber eigentlich hatte ich nichts dagegen; sie ist zum Brüllen, richtig lustig ihr zuzuhören. Ich liebe ihren Südstaatenakzent. Jedenfalls glaube ich nicht, dass es noch etwas gibt, das sie uns noch nicht über sich erzählt hat. Ich weiß sogar ihre BH-Größe. Dax ist fast gestorben, als sie angefangen hat, über ihre Brust-OP zu sprechen.«
    »Hast du noch etwas über Chun herausgefunden?«, fragte ich. Bisher wussten wir nur, dass sie ihre Mom hasste.
    »Nein. Aber im Ernst, Martha hat die meiste Zeit geredet. Niemand sonst hat etwas erzählt, wir haben nur die eine oder andere schnelle Frage dazwischen gekriegt, wenn Martha zum Luftholen eine Pause gemacht hat, was nicht oft war. Dax ist eingeschlafen.«
    »Was steht für morgen auf deinem Stundenplan?«, fragte ich.
    Faustine gab mir den Ausdruck ihres Plans. Ich war ein bisschen überrascht zu sehen, dass sie als erstes zu Professor Bern, der Direktorin der Abteilung für Paranormale Kräfte und Praktiken, gehen sollte. Ihre Abteilung war für alle praktischen Aspekte unserer Ausbildung zuständig. Die anderen beiden Abteilungen waren rein akademisch. Unter Professor Berns Anleitung erforschten und entwickelten die Schüler das volle Potenzial ihrer Paranormalität. Aus diesem Grund hielt man sie für das einflussreichste Mitglied des Kollegiums der Academy.
    Man traf sie nur selten. In meinen zwei Schuljahren an der Academy hatte ich sie nur jeweils bei den Begrüßungsmeetings für das Initiationsjahr und das Integrationsjahr gesehen, und außerdem beim jährlichen Grillfest. Mit ihr gesprochen hatte ich noch nie. Darum war es ungewöhnlich, dass Faustine sie kennenlernen sollte, aber vielleicht kam das nicht aus heiterem Himmel. Faustine war schließlich die erste menschliche Hybride, die je auf dem Campus war. Professor Bern konnte vielleicht sogar ihre Ergebnisse in einer dieser parawissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlichen.
    »Was passiert morgen?«, fragte Faustine nach, als ich das Blatt anstarrte.
    »Ich bin mir nicht sicher, aber ich bleibe den ganzen Tag bei dir. Als erstes muss ich morgen früh zur Verhandlung, aber ich komme rechtzeitig, um dich zu Professor Bern zu bringen.«
    »Muss ich nicht auch zur Verhandlung?
    »Nein. Der Studentenrat könnte dich bitten, mit ihnen zu sprechen, aber das wird privat stattfinden. Also entspann dich, schlaf dich aus und geh mit Quinn frühstücken. Das ist doch okay für dich, Babe?« Ich zwinkerte ihm zu. Ich wusste, dass ich viel von ihm verlangte; er hatte ja nicht als Ko-Babysitter unterschrieben.
    »Mit Vergnügen.« Er lächelte, was mich daran erinnerte, wie sehr ich ihn liebte und wie wenig ich warten konnte, in seinen Armen zu liegen und mich für die Nacht an ihn zu kuscheln.
    Faustine gähnte. »Ist es okay, wenn ich ins Bett gehe? Ich bin müde.«
    »Ja, es ist schon spät und es war ein langer Tag. Klopf einfach an die Wand, wenn du etwas brauchst, dann komme ich zu dir.«
    Sie nickte. »Gute Nacht, Cordelia, Quinn.«
    Sobald sie weg war, warf ich mich gleich in Quinns Arme und kuschelte mich an seine warme Brust. Er rieb sein Gesicht an der Seite meines Halses und küsste mich zärtlich…
    Ohne Quinn und mir die Zeit zu geben, zur

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