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Initiation

Initiation

Titel: Initiation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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Sache zu kommen, kam Faustine zurück ins Zimmer gestürzt, sodass die Tür gegen die Wand krachte, als sie sich reinschob. Ihr Gesicht war blass, alles Blut war daraus gewichen und ihre Augen waren voller Angst.
    Ich war sofort bei ihr. »Was ist passiert?«
    Sie hielt ihre Hand hoch, in der sie genau eine solche Feder hielt, wie jene, die ich vor meinem Zimmer gefunden hatte.

A ls ich aufwachte, war ich noch genauso frustriert wie vor dem Einschlafen. Mit einer Zwölfjährigen, die auf dem Sofa schlief, war Rummachen unmöglich.
    Faustine hatte total die Fassung verloren, als sie die Feder vor ihrer Tür gefunden hatte und wir entschieden, es wäre am besten, wenn sie für’s Erste bei mir einzog, wenigstens, bis wir uns um diesen aufdringlichen Adler gekümmert hatten.
    Quinn schlief noch laut schnarchend neben mir im Bett, während Faustine wie ein Ferkelchen niedliche kleine Grunzer von der Schlafcouch hören ließ. Ich ließ die beiden schlafen, während ich mich anzog und mich auf den Weg zum Hörsaal für Recht machte. So früh am Morgen, waren die Gänge still und leer, aber ich war in voller Alarmbereitschaft und ließ meine Nase all die verschiedenen Düfte analysieren. Der Geruch, der aus der Mentorenlounge strömte, ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Dort stoppte ich kurz für eine schnelle Mahlzeit, bevor ich meinen Weg fortsetzte.
    Ich entdeckte Octavia, die vor dem Hörsaal auf mich wartete. Sie sah in der schwarzen Robe, die sie über ihre Uniform angelegt hatte, sehr offiziell aus. Sie trug eine weiße, lockige Perücke, die sie wie einen dieser Anwälte in den alten Filmen aussehen ließ.
    »Wie geht es dir?«, fragte sie.
    Wahrscheinlich dachte sie, ich würde gestresst sein oder so, aber ich fühlte mich eher angespannt, was Quinn gestern Abend hätte ändern können, wenn wir nicht unterbrochen worden wären. Als Antwort zuckte ich bloß mit den Schultern.
    Sie lachte. »So schlimm also? Ich werde mal ein Wort mit Jagger reden. Da kommt er ja.«
    »Wag es ja nicht«, zischte ich.
    Sie verdrehte die Augen, während Jagger knapp in unsere Richtung nickte, bevor er den Hörsaal betrat.
    »Mir geht es prima«, sagte ich bissig. »Also?«
    Octavia zog ihre perfekten Brauen hoch. Eins ist toll daran, untot zu sein: aller Haarwuchs hört auf. Sie sah aus, als hätte sie ihre Augenbrauen gerade frisch gezupft, als sie zum Vampir gemacht wurde. »Wir warten, bis die Mitglieder des Schülerrats angekommen sind, dann gehen wir rein. Die vier Formwandler und ihr Anwalt sind schon drinnen.«
    Ich gab Octavia den Brief, der an Frau Schmelders Bürotür geheftet worden war, zusammen mit den beiden Federn.
    »Das von dem Brief an Frau Schmelder, habe ich schon gehört. Aber was ist das jetzt?« Sie zeigte auf die Federn.
    »Die sind gestern vor meiner und Faustines Tür abgelegt worden. Sie riechen genauso wie der Brief. Faustine und ich sind ziemlich sicher, dass es der Geruch des fünften Formwandlers ist, also von dem Mädchen, das sich in den Adler verwandelt hat.«
    Octavia schnupperte an dem Brief und anschließend an den Federn. »Interessant. Obwohl du recht hast damit, dass sie vom gleichen Geschöpf stammen– «
    Die Tür zum Hörsaal öffnete sich.
    »Wir müssen uns nachher noch einmal treffen und darüber sprechen«, flüsterte Octavia mir zu, während sie mich zu meinem Platz führte.
    Der Raum war groß, etwa halb so groß wie eine Turnhalle. Er war eher wie ein Minitheater eingerichtet, mit Sitzplätzen für ein kleines Publikum von ungefähr 40 Leuten. Dunkles, rotbraunes, samtartiges Material bedeckte Sitze und Boden. Die holzvertäfelten Wände verliehen dem Raum die Atmosphäre eines alten Gerichtsaal. Am einen Ende war eine erhöhte Plattform, eine Art Minibühne mit einem dunklen Eichentisch, der lang genug war, dass die zwölf Mitglieder des Schülerrats bequem auf der eine Seite Platz fanden, sodass sie ins Publikum sehen konnten. Ich erkannte keinen der sieben Mädchen und fünf Jungen, außer Jagger, der wie alle anderen gekleidet war – in eine rote und gelbe Robe über der normalen Academy-Uniform. Er sah superheiß aus, nur ein kleines bisschen übertrieben mit der Perücke.
    Ich lächelte in ihre Richtung, aber sie nahmen mich nicht wahr. Alle inklusive Jagger machten steinerne, unnachgiebige Gesichter.
    Octavia und ich gingen zu einem von zwei riesigen rechteckigen Tischen, die in Richtung der Schülerratsmitglieder ausgerichtet waren. Ich setzte mich neben sie und

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