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Initiation

Initiation

Titel: Initiation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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länger ausruhen.«
    »Ja, ich bin mir sicher und mir geht es jetzt total super. Außerdem will ich mich nach dem Unterricht mit Faustine treffen. Ich würde das gerne hinter mich bringen.«
    »Okay, na sicher. Jagger kommst du mit?«, fragte Quinn.
    »Das will ich um keinen Preis verpassen.«
    Ich hüpfte zwischen Quinn und Jagger und genoss, dass ich mich wieder bewegen konnte. Diese Darley Angelegenheit wollte ich bei Jagger mal zur Sprache bringen, aber beschloss damit zu warten, bis wir alleine waren. Wir gingen runter in den Keller, der gruselig war, sogar für einen Dämon. Der Zutritt zu diesem Teil der Schule war eingeschränkt. Jagger hatte einen Schlüssel, weil er Vorsitzender des Schülerrats war, aber ich fragte mich, wie sich der Formwandlerabschaum Zutritt zu diesem Bereich verschafft hatte. Ich würde ihn das bald genug fragen können. Während Jagger die Tür zu dem Lagerraum aufschloss, konnte ich meine Ungeduld kaum noch beherrschen. Ich war nicht sicher, ob Mason in seiner Adlergestalt oder Jungengestalt sein würde. Ich hoffte Letzteres – viel leichter zu befragen.
    Ich schnappte nach Luft. Wir alle. Auf den Stuhl in der Mitte des Raums war ein hübsches Mädchen gefesselt. Ihre großen, blauen Augen starrten uns traurig an. Ihr Gesicht war mit Mascara verschmiert. Die Brünette war zierlich, wahrscheinlich nicht mehr als ein Meter fünfundfünfzig. Sie war das Mädchen, das ich im Gang bei dem Rest des Rudels gesehen hatte. Sie war ein richtiger Adler.
    »Was zum Henker? Wohin ist Mason verschwunden? Wer bist du?«, wollte Quinn wissen.
    »Ich bin Mason«, antwortete sie ängstlich.
    »Nein, bist du nicht«, stellte Quinn fest, aber seine Stimme wurde sanfter.
    »Lasst mich frei«, bettelte sie.
    Quinn sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    »Reiß dich zusammen, Quinn! Das ist das richtige Mädchen. Ich hab dir ja gesagt, dass es ein Mädchen war. Lass mich das mal regeln.« Ich stampfte zu dem Stuhl und riss ihr ein Büschel Haare vom Kopf.
    Sie stieß einen Schmerzensschrei aus und verwandelte sich sofort in den bösartigen Vogel, der sie war, nur dass ihr ein paar Federn fehlten, wo ich ihre Haare ausgerissen hatte.
    Quinn brummelte: »Okay, jetzt wissen wir also, dass sie es ist, aber ich bin verwirrt. Jagger und ich haben hier einen Jungen eingesperrt. Oder nicht?«
    Jagger nickte.
    »Und jetzt können wir sie nicht befragen.« Quinn seufzte. »Nicht bis sie sich zurückverwandelt. Ich schlage vor, wir teilen uns auf und kommen später wieder. Mit einem dämlichen Vogel können wir nicht sprechen.«
    Ich nickte und wir machten uns auf den Weg zur Tür.
    »Nein, stopp!«, sagte eine männliche Stimme.
    Wir drehten uns um. Auf dem Stuhl gefesselt saß… ein Junge. Er war der Junge, auf den Jewel in dem Überwachungsvideo gezeigt hatte. Was zur Hölle war hier los? Waren wir in der
The Next Uri Geller
-Show?

E s war schön, nach diesem ganzen Theater ein bisschen Zeit mit Faustine zu verbringen. Als ich sie bei Dax abholte, wusste ich, dass sie mich vermisst hatte, weil sie mich sofort stürmisch umarmte. Wir machten uns auf den Weg in die Mentorenlounge, um etwas zu Abend zu essen. Ich hatte die Jungs gebeten, sich rar zu machen; ich brauchte ein bisschen Mädelszeit. Damit es noch lustiger wurde, fragte ich Martha, Sienna und Jewel, ob sie auch mitkommen wollten. Chun war bei ihrem Test und konnte nicht kommen.
    Nachdem wir uns gesetzt hatten, fing Martha an, uns alles über die beste Einkaufsszene in Dallas zu erzählen und redete endlos über Highland Park, indem sie jeden Laden bis ins kleinste Detail beschrieb. Sie hatte anscheinend in jedem Geschäft einen persönlichen Verkäufer und bestand darauf, uns diese vorzustellen, falls wir mal da shoppen sollten. Sie schaffte es, Dallas nach einem besseren Shoppingparadies aussehen zu lassen, als Paris. Faustine hatte recht damit gehabt; sie hörte nicht auf zu reden, nicht einmal, um Luft zu holen. Trotzdem war sie unterhaltsam; ihr Akzent und ihre dramatischen Gesten schlugen alle in ihren Bann.
    Obwohl ich mich wirklich anstrengte, um mitzumischen, schweiften meine Gedanken immer wieder zu Mason zurück – diesem gynandromorphen Adler. Von diesem Phänomen hatte ich noch nie etwas gehört. Also hatte ich es über Google gesucht, nachdem ich wieder in meinem Zimmer war. Es war einfach ein Organismus, der sowohl männliche als auch weibliche Eigenschaften hatte. Das allein, war schon schwierig genug in den Kopf zu bekommen, aber

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