Initiation
jetzt mal total diese Oldies Anspielung«, sagte ich und sah sie böse an. »Ich weiß es nicht. Sienna, Jewel seid ihr ihm schon einmal begegnet?«
Beide schüttelten die Köpfe.
»Ich glaube, an so einen heißen Typen würde ich mich erinnern.« Jewel kniff die Lippen zusammen. »Muss ein Initiat sein, es sei denn, er ist ein Vampir. Ich habe mir die Vampire, die im letzten Jahr aufgenommen worden sind, gar nicht richtig angesehen.«
Ich nahm an, dass es Jaggers Bruder Ryker sein musste, aber das wollte ich nicht mit den anderen teilen. Vielleicht hatte er das Jewel noch nicht erzählt und sie würde total sauer sein, dass er es mir, aber nicht ihr gesagt hatte.
»OH-MEIN-GOTT! Er checkt mich total«, kicherte Martha und klimperte mit den Augenlidern in seine Richtung.
Ich sah verstohlen rüber. Er starrte mit ausdruckslosem Gesicht genau auf unseren Tisch, als ob er in Trance war. Er starrte nicht Martha an, obwohl sie ihm mit einem breiten, dämlichen Grinsen im Gesicht zuwinkte. Er sah an ihr vorbei auf jemanden links von ihr. Genau auf Faustine. Ich sah sie völlig fasziniert an. Sie war im gleichen Trancezustand wie der heiße Typ. Ich stupste ihren Ellenbogen an.
Sie blinzelte und sah mich mit rotem Gesicht an. »Ja?«
Ich lächelte nur. Sie hatte sich total in den neuen Jungen verknallt. Das konnte zum Problem werden, besonders weil Martha Besitzansprüche auf ihn anmeldete.
»Beim Fliegenden Spaghetti Monster, nun stell mich doch einer vor«, jammerte Martha. »Wie wäre es mit dir Jewel? Du bist doch mit Jagger befreundet, stimmt’s? Komm schon.«
»Spaghetti Monster? Was ist das denn?«, fragte ich.
»Hä, du hältst dich wohl nicht auf dem Laufenden? Pastafarianismus? Wahrscheinlich nur so eine US-Sache«, seufzte Martha. »Egal, vergesst das. Jewel, macht es dir was aus?«
»Martha ich habe keine Ahnung, wer das ist, und ich glaube nicht, dass wir uns einfach aufdrängen sollten. Sie scheinen ein ernstes Gespräch zu führen.«
»Tun sie, aber sie haben bestimmt nichts gegen eine kurze Unterbrechung durch eine Südstaatenschönheit? Ich bin mir sogar sicher, dass hätten sie nicht. Komm schon.«
Dämonenhormone. Herrje. »Ich mach das«, bot ich an. Ich wollte wissen, ob der Typ Jaggers Bruder war. »Entschuldigt uns, Mädels«, sagte ich zu den anderen. »Wir sind gleich zurück. Oder wollt ihr mitkommen?«
»Und den Zorn der Südstaatenschönheit entfachen? Ich glaube nicht«, sagte Jewel und grinste Sienna und Faustine an. »Ich glaube, ich kann für uns alle drei sprechen. Während ihr weg seid, planen wir unseren Shoppingtrip.«
Ich konnte die unausgesprochenen Worte fast laut hören…
solange wir ein Wort dazwischen bekommen.
Martha streckte die Brust raus, als wir an Jaggers Tisch kamen. Nicht dass sie das nötig gehabt hätte, die Doppel-Ds hüpften ausreichend.
Als wir uns dem Tisch näherten, lächelte Jagger glücklicherweise. Ich hatte gehofft, dass er sich nicht darüber ärgern würde, dass wir ihn störten. »Ladies, was gibt’s?«
»Na ja«, sagte Martha in ihrem sexy Tonfall gedehnt, »Jagger, ich hatte gehofft, dass du mich deinem charmanten Gast vorstellen würdest.« Sie klimperte mit den Augen und wickelte eine Locke um ihre Finger.
Ich kämpfte gegen den Impuls an, vor Lachen loszuprusten, indem ich mir auf die Unterlippe biss. Dabei bemerkte ich, dass Jagger mit demselben Problem zu kämpfen hatte.
Der heiße Typ stand auf, verbeugte sich tief, hielt dabei den einen Arm vor sich und den anderen auf den Rücken gelegt. Dann richtete er sich mit dem entwaffnendsten Lächeln der Welt auf und in seinen Augen blitzte es verschmitzt. Ich kippte fast um und musste mich beherrschen, ihn nicht selbst anzuspringen. Jagger zog mich auf einen Stuhl neben sich.
»Aber, es ist mir ein Vergnügen deine Bekanntschaft zu machen. Ich bin Ryker.«
»Ich bin die sagenhafte Martha!«, kicherte sie. »Bist du ein Initiat?«
»Das bin ich. Und du?«
»Ja, ich auch, das ist ja praktisch. Dann kann ich dir gestatten, mich zum Initiatenball am Freitag zu begleiten…«
»Es wäre mir eine Ehre– «
»Super!« Ich stand auf. »Wir sollten wirklich zu den anderen Mädels zurückgehen. Man hat gemerkt, dass ihr mitten in einem wichtigen Gespräch wart.«
»Nichts ist wichtiger als hübsche Damen«, sagte Ryker, der offensichtlich immer noch von Faustine gebannt war und an mir vorbeiblickte.
»Ach, ich bin übrigens Cordelia.«
»Schön dich kennenzulernen.«
»Ebenso. Bis
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