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Initiation

Initiation

Titel: Initiation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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in Masons Fall hieß das, wenn er menschliche Gestalt annahm, konnte er ein Mädchen oder ein Junge sein. Es war cool und gruselig zugleich. Jedenfalls erklärte es die Sache irgendwie. Ich fand es unglaublich, wie er es geschafft hatte, damit klarzukommen, oder vielleicht hatte er das nicht. Mich haute es total um, dass er sich aus einem Adler entweder in ein Mädchen oder einen Jungen verwandeln konnte. Ich fragte mich, ob er es kontrollieren konnte. Wenn ich darüber nachdachte, musste er einiges an Kontrolle besitzen, weil er es praktischerweise hingekriegt hatte, uns in dem Lagerraum diese Show zu liefern.
    Der Ausdruck auf Jaggers und Quinns Gesichtern, nachdem er sich verwandelt hatte, war unbezahlbar gewesen, aber nicht so zum Brüllen wie der, als wir gynandromorph gegoogelt hatten. Wenn man bedachte, dass wir ein Haufen Paranormaler waren, die in einer Welt voller Alternativen lebten, aller Arten von seltsamen Hybriden eingeschlossen, hätte man annehmen sollen, dass wir kein Problem damit hätten, diese Tatsache zu schlucken. Aber ich kapierte es einfach nicht und hatte so viele Fragen. Konnte er Kinder haben? Wie funktionierte das alles?
    Ich war mir ziemlich sicher, von ihm nicht so bald irgendwelche Antworten zu bekommen. Er war viel zu wütend auf mich. Vielleicht war ja alles ganz einfach. Könnte sein, dass der mädchenhafte Mason auf Tad abfuhr. Und ich hatte seinen Geliebten einsperren lassen. Was auch immer.
    Wir ließen ihn im Keller gefesselt zurück, nachdem wir versprochen hatten, später mit etwas zu Essen wiederzukommen. Der richtige Weg wäre gewesen, ihn dem Schülerrat zu übergeben, aber ich wollte zuerst mit Octavia sprechen, falls wir ihn als Zeugen in unserer Sache einsetzen konnten. Ich war mir nicht sicher, aber ich nahm an, dass wir ihn nicht in den Zeugenstand bringen konnten, wenn wir ihn als Täter anklagten.
    »Cordelia, glaubst du nicht auch, dass es super wäre?« Martha stieß mich an.
    »Was?«
    »Dass wir uns alle in New York treffen, wenn Faustine hier ihren Abschluss hat. Ihre Mom bringt uns während der Fashion-Week in all diese Runway-Shows. Das wäre total super.«
    »Ja, das hört sich lustig an. Ich bin dabei!«
    »Ich frage mich, ob du dann schon verheiratet bist«, neckte Jewel.
    »Was?« Faustine schnappte nach Luft. »Eine königliche Hochzeit. Ich kann es kaum abwarten. Wann?«
    »Halt! Immer schön langsam. Ich habe noch lange nicht vor zu heiraten. Ein Mädel muss erst einmal ihren Spaß haben, bevor sie sich festlegt«, lachte ich.
    »Festlegen? Was für ein trauriger Dämon bis du denn?«, kicherte Martha. »Festlegen ist für Menschen. Das sollte keine Beleidigung sein, Faustine.«
    »Das hab ich auch nicht so verstanden«, sie verdrehte die Augen. »Ich bin selbst Halbdämon – «
    »Du glaubst ja nicht, wie viele Liebhaber meine Mom und mein Dad in all den Jahren hatten…«, unterbrach Martha und laberte die nächste halbe Stunde weiter. Ihre Eltern führten jedenfalls ein sehr buntes Leben und das war nur, was sie davon wusste.
    Davon wusste
. Was wusste ich eigentlich über meine eigenen Eltern? Nur was sie mir erzählt hatten, dass sie synchronisiert waren. Aber hieß das auch, dass sie keine Liebhaber hatten? Das war innerhalb der paranormalen Welt nahezu unbekannt – sogar ein bisschen unnormal.
    Ich entdeckte, dass Jagger in die Lounge kam. Er hatte mich gebeten, mit Quinn Schluss zu machen, aber warum? Wollte ich mit Quinn wirklich Schluss machen, nur weil ich mit Jagger synchronisiert war?
    Jagger winkte uns zu und ging schnell an unserem Tisch vorbei. Warum machte er mich ganz schwindlig?
    »Ach, ich frage mich, warum er es so eilig hat?«, überlegte Sienna.
    Wir sahen zu, wie er auf einen Tisch in einer Ecke zusteuerte, an dem schon ein Schüler saß.
    »Wer ist das?«, zwitscherte Martha. »Wahnsinnig heiß! Wer von euch stellt mich ihm vor?«
    »Jagger«, antwortete ich ohne nachzudenken.
    »Nein, den mein ich doch nicht!«, lachte Martha. »Nicht, dass der nicht schnuckelig ist. Ich meine den Typen, bei dem er sitzt. Seht euch den durchtrainierten Body an, herrliche Augen und kesse– «
    Faustine kicherte los. »Wie willst du das von hier aus sehen? Ich kann von hier gar nichts erkennen!«
    Martha schüttelte ihre blonden Locken. »Tja, Schätzchen, woran sonst sollten diese Muckis dran sein? Lecker, haben will. Also, wer ist das? Einer von euch Oldies muss das doch wissen.«
    Oldies? Martha war einfach viel zu vorlaut. »Ich übergehe

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