Initiation
vertieft. Ich sah voller Entsetzen, dass Jagger mit seiner Zunge über ihre fuhr und dann seine Hand unter ihre Bluse schob.
»Wir sollten gehen.« Quinn zog an meiner Schulter. »Das sieht… ähm… persönlich aus. Kein Wunder, dass Jagger uns gebeten hat zu gehen.«
»Glaubst du, sie werden…?« Ich brachte die Worte nicht heraus.
»Was sonst. Ja. Komm schon. Gehen wir Jewel suchen. Jemand muss die beiden Turteltäubchen in Sicherheit bringen.«
»Wir erzählen besser Jewel nicht, was gerade passiert ist. Ich glaube, sie und Jagger gehen miteinander. Sie wäre tief verletzt.« Ich versuchte äußerlich ruhig zu wirken, aber innerlich zerfraßen mich die Bilder von Jagger, der mit diesem Blutsauger rummachte.
»Glaubst du? Octavia hilft nur. Ich bin mir sicher Jewel versteht das.«
»Hmm.«
Quinn rief Jewel an, während wir auf unseren Teil der Schule zugingen. »Sie schickt jemanden, der Debra heißt, um uns zu helfen. Sie hat gesagt, dass sie mitkommt.«
Ein Mädchen. Wir brauchten ein paar wirklich starke Kerle. Jagger war riesig. Er würde schwer zu tragen sein. Nicht dass es mich noch kümmerte, ob Jagger gerettet wurde. Meinetwegen konnte er da draußen mit Octavia verrotten. Quinn und ich dagegen, mussten aber wieder reinkommen.
»Wo sollen wir sie treffen?«
»Sie hat uns gebeten, zurück zu Jagger zu gehen, unter Mrs. Stones Fenster.«
»Bäh. Muss das sein? Was ist, wenn sie immer noch mitten beim…?«
Quinn lachte. »Das bezweifle ich. Sie wissen, dass wir zu ihnen zurückkommen. Lass uns aber langsam gehen, für alle Fälle.«
Wir drehten um. Ich war hungrig und stinksauer.
»Du hast wohl schlechte Laune. Was ist los?«
»Bin nur hungrig.«
»Ja. Ich auch. Lass uns in die Mentorenlounge gehen, wenn wir wieder drinnen sind.«
»In diesem Aufzug?«
Er sah mich von oben bis unten an. »Ich glaube nicht. Und die Skimaske hilft auch nicht. Weißt du was, ich mache Jewel mal schöne Augen. Vielleicht bringt sie uns etwas hoch.«
»Ich sehe noch nicht, dass sie Jagger von der Seite weichen wird. Aber einen Versuch ist es wert.«
»Und wir müssen uns überlegen, was wir mit Mason machen wollen. Wir müssen ihn zumindest füttern, wenn wir ihn am Leben erhalten wollen.«
»Wozu die Mühe?«
Er zuckte mit den Schultern. »Vielleicht hat er noch nützliche Informationen. Oder wir können ihn gegen Tad einsetzen, wenn es darauf ankommt.«
»Wie?«
»Wer weiß? Ich glaube nur, dass es sich lohnt, ihn für alle Fälle am Leben zu lassen. Was essen Adler eigentlich?«
»Wen interessiert’s? Gib ihm einfach eine Ratte.«
»Eklig.« Er lachte.
Als wir wieder bei dem Busch angekommen waren, hinter dem wir uns versteckt hatten, spähten wir erst einmal rüber, um sicherzugehen, dass sie fertig waren. Sie saßen da und redeten. Jagger musste es besser gehen; sein Gips war sogar weg. Quinn nahm meinen Arm und wir machten uns auf den Weg zu ihnen.
»Hey! Gut siehst du aus, Jagger!«, rief Quinn.
Ich wollte Jagger nur den Arm ausreißen und ihn Octavia reinwürgen, aber stattdessen lächelte und winkte ich.
»Ja«, stimmte Jagger kein bisschen zerknirscht zu. »Octavias Blut wirkt Wunder.«
»Sehr gern geschehen, Jagger. Mir hat es Spaß gemacht.« Octavias Augen strahlten. Dann sah sie mich plötzlich verstohlen an. »Du weißt, was ich meine. Es macht immer Spaß einem Mitschüler zu helfen.«
Ich nickte halbherzig, dann drehte ich mich zu Jagger und sah ihn böse an. »Jewel und Debra sind auf dem Weg. Ich nehme an, du brauchst mich nicht, also bin ich dann weg.« Ich wollte mich zum Gehen umdrehen.
Und knallte voll gegen Jagger. Herrje. Er war wieder sein normales nerviges Selbst. Ich legte meine Hand auf seine Brust und schob ihn richtig stark weg. Er fiel rückwärts auf seinen Hintern.
»Wofür zur Hölle war das denn?« Er sah geschockt zu mir hoch.
»Du musst lernen, mir nicht in die Quere zu kommen«, sagte ich giftig.
»Oh Mann, Cordelia. Reg dich ab. Ich weiß, dass du wahrscheinlich essen musst, aber trotzdem…«
Octavia sah mich durchdringend an. »Darf ich dich mal kurz sprechen? Allein.«
»Nein. Ich will jetzt einfach nur auf mein Zimmer. Jagger geht es prima. Uns allen geht es prima.«
»Babe, wie genau hast du vor reinzukommen?«, fragte Quinn.
Da hatte er mich. Wir mussten warten. Ich würde definitiv nicht mit Jagger fliegen. »Ja, da hast du recht.« Ich ging zu Quinn und umarmte ihn.
Die Luft über uns schwirrte, als Jewel ankam und anmutig landete. Sie
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