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Initiation

Initiation

Titel: Initiation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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denn, was er ist?«
    »Tja, da bin ich mir nicht sicher. Sagen wir mal, er ist ein Wanderer, dann weiß er das wahrscheinlich. Aber ich weiß nicht, wie viel er weiß, nur was er nicht weiß. Und beim Abendessen war er nicht sehr gesprächig.«
    »Oh Mann, dann wird das für ihn schwer zu verdauen sein. Ich frage mich, ob der Feenanteil sich zeigen wird.«
    »Ja, ich weiß. Es wird bestimmt interessant. Er scheint ein netter Kerl zu sein. Spielt übrigens Tennis. Ich habe ihm gesagt, dass du spielst. Mir ist aufgefallen, wie du ihn angestarrt hast…«
    Ich schüttelte den Kopf. »Sei nicht albern! Ich muss aber gestehen, dass es schwierig ist, ihn nicht anzustarren. Da ist so etwas Faszinierendes an ihm. Er ist wie ein Kunstwerk.«
    »Oh Schreck, bring mich nicht zum Kotzen!«
    »Entschuldige«, lachte ich. »Wie dem auch sei, er schien von Faustine gebannt zu sein.«
    »Wirklich? Ich dachte, er hatte ein Auge auf Martha geworfen. Faustine? Ist sie nicht ein bisschen jung?«
    »Ja. Da muss ich ein Auge darauf haben. Oh, da kommen Quinn und Octavia.« Ich stand auf, als sie näherkamen, damit Octavia genug Platz hatte.
    Jagger winkte mir zu. »Cordelia, du und Quinn, ihr solltet gehen. Das wollt ihr nicht sehen.«
    »Warum nicht? Ich will bleiben, damit ich sicher sein kann, dass du okay bist. Außerdem brauchst du unsere Hilfe, um zurück ins Gebäude zu kommen. Überhaupt, wie kommen wir wieder rein? Es ist schon nach Sperrstunde. Die Türen sind bis morgen früh abgeschlossen.«
    »Ruf Jewel an und bitte sie, Hilfe zu organisieren. Wir brauchen ein paar andere Feen. Sie weiß, wen sie fragen kann. Geh jetzt.« Jagger starrte mich an.
    Ich machte einen Schmollmund. Ich wollte unbedingt dabeibleiben, bis es Jagger besser ging. Ich wusste, dass Octavia ihn füttern würde. Ihr Blut hatte erstaunliche Heilkräfte, besser als jede Medizin. Ich konnte überhaupt nicht verstehen, warum er nicht wollte, dass ich dabei zusah. Ich hatte die Grundlagen in Gesundheitserziehung gelernt. Octavia würde ihm von ihrem Blut geben und danach würde der Heilungsprozess fast augenblicklich beginnen.
    Jagger und Octavia warfen uns einen vielsagenden Blick zu. Herrje.
    »Komm schon. Gehen wir, Cordelia.« Quinn zog mich von ihnen weg. »Was ist daran eigentlich so interessant?«
    »Ich weiß nicht. Es ist nur so, dass ich noch nie eine Vampirheilung live gesehen habe. Du etwa?«
    »Nein.«
    »Bist du denn gar nicht neugierig?«
    »Ja, ich schätze schon. Wir könnten uns hinter die Büsche da schleichen und beobachten…«
    Perfekt. »Super, komm gehen wir.«
    Wir schlugen einen Haken, als wir sahen, wie sich Octavia neben Jagger kniete. Wir beeilten uns hinter die Büsche zu kommen, wo wir in einem Winkel stehen konnten, aus dem wir sie deutlich sehen konnten. Ich setzte meine Nachtsichtbrille wieder auf, damit ich alles noch besser erkennen konnte.
    »Gute Idee«, flüsterte Quinn und setzte seine auch wieder auf.
    Octavia plauderte mit Jagger und ich überlegte, ob ich lauschen sollte, aber entschied mich dagegen. Ich wollte mich auf das Zusehen konzentrieren. Sie streichelte zärtlich seine Stirn und beugte sich herunter, um sie zu küssen. Ich platzte fast vor Eifersucht, aber schaffte es, mich zu beherrschen. Es wäre katastrophal, ganz als Dämon auf sie loszugehen, während sie versuchte, ihm zu helfen. Aber sie sollte besser endlich damit anfangen…
    Sie krempelte den rechten Ärmel ihrer Bluse hoch. Dann rieb sie ihr Handgelenk und schlug mehrere Male darauf. Ihre Fangzähne fuhren aus. Wow, ich hatte sie noch nie mit ausgefahrenen Fängen gesehen. Sie waren beeindruckend. Sie grub sie in ihr Handgelenk. Ich roch Blut und sah, dass Bluttropfen ihren Arm herunterliefen.
    Nach einem Moment zog sie ihre Fänge aus dem Handgelenk und hielt ihr blutendes Handgelenk an Jaggers Mund. Ich war mir nicht sicher, ob ich angeekelt oder eifersüchtig sein sollte. Ich war so verdammt hungrig und das Geräusch, das Jagger beim Saugen machte, verstärkte den Hunger noch. Nicht dass ich von dem Blut etwas gewollte hätte. Was ich wollte, war eine Scheibe saftiges zartes, Ste–
    Moment mal! Was zur Hölle ging da ab?
    Ich sah geschockt zu, wie Jaggers Mund von Octavias Handgelenk zu ihren Lippen wanderte. Oder hatte Octavia ihr Handgelenk von seinem Mund weggezogen und beschlossen, ihn voll abzuknutschen? Nicht dass es einen Unterschied machte. Das Ergebnis war das Gleiche. Ihre Lippen klebten aufeinander; sie waren völlig ineinander

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