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Initiation

Initiation

Titel: Initiation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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ging zu Jagger und küsste ihn auf die Stirn. Wenn sie nur wüsste…
    Wenig später kam noch ein Mädchen an. Sie war enorm. Ich erkannte sie und umarmte sie begeistert. »Debs, dich habe ich nicht erwartet. Super!« Debra war eine meiner Tennistrainerinnen.
    »Hey! Was zur Hölle machst du hier draußen? Jewel hat es mir nicht verraten. Dafür könnte ich gefeuert werden.« Sie boxte mich auf den Rücken. »Aber gut zu sehen, dass es euch allen gut geht. Also, wer ist Erster? Bringen wir die Show mal ans Rollen.«
    »Nimm den Griesgram zuerst!«, lachte Jagger und zeigte auf mich.
    Debra zog die Augenbrauen hoch. »Dich hab ich noch nie griesgrämig gesehen; du musst hungrig sein. Spring auf, wir fliegen an der Essensausgabe vorbei und schnappen uns ein Steak.«
    Perfekt.

E s war unwahrscheinlich toll, zur Abwechslung mal wieder etwas total Langweiliges zu machen. Wie warten.
    »Was glaubst du, wie lange dauert es noch, bis sie kommt? Ich hasse Warten«, jammerte Faustine.
    Ich sah auf meine Armbanduhr. Professor Bern hatte schon ungefähr 40 Minuten Verspätung. Es überraschte mich nicht, dass Faustine zappelig wurde; normalerweise wäre ich das auch. Aber dieser Morgen war nicht normal. Es war der Tag nach
Alles-andere-als-normal
.
    Ich versuchte abzuschalten und die Ruhe zu genießen, aber immer wieder sah ich Bilder von Jagger mit Octavia, die einander abknutschten. Igitt. Es wurde Zeit aufzuhören, an ihn zu denken. Wenn es nach mir ging, war er offiziell Geschichte.
    Und ich genoss das Warten, weil beim Warten nichts passiert. Ich konnte einfach nur dasitzen und Gemüse spielen. Und zuhören, wie Faustine ungeduldig mit ihrem Fuß auftippte. Aber sogar das war irgendwie entspannend.
    »Weißt du, warum sie noch nicht da ist? Sie hätte uns anrufen sollen. Vielleicht können wir den Test ein anderes Mal machen.«
    »Faustine, Cordelia! Es tut mir furchtbar leid, dass ich euch so lange warten gelassen habe. Ich musste mich um eine unvorhergesehene Krise kümmern. Aber jetzt bin ich bereit, wenn ihr es seid.«
    Wir sprangen von unseren Sitzen, bereit loszulegen und folgten Professor Bern.
    »Ist alles in Ordnung?«, musste ich neugierig fragen. »Ich meine, mit dieser Krise?«
    »Darüber sollte ich eigentlich nicht sprechen, aber nein. Nichts ist in Ordnung. Tatsächlich möchte Frau Schmelder dich so bald wie möglich sehen. Sie hat darum gebeten, dass du zu ihr ins Büro kommst, sobald Faustine mit ihrem Test fertig ist.«
    »Ach! Ist es dringend? Soll ich sofort gehen?«
    »Tja, momentan ist sie noch in einem Meeting, also tu einfach, worum sie gebeten hat und geh nach dem Test zu ihr.«
    Herrje. Tolle Art meinen Morgen, an dem ich nichts tun wollte zu ruinieren. Ich fragte mich, was passiert war. Hatte sie herausgefunden, dass ich in Mrs. Stones Büro eingebrochen war und die Akten durchwühlt hatte? Höchstwahrscheinlich. Ich war mir sicher, dass sie uns anhand der Überwachungsvideos identifiziert hatten. Ich war so was von erledigt. Ich fragte mich, ob Quinn und Jagger auch erkannt worden waren. Wenn das der Fall war, konnte ich mich von meiner Mentorentätigkeit verabschieden. Das war echt Mist. Die Zeit mit Faustine hatte mir wirklich Spaß gemacht.
    Wir folgten Professor Bern zu den Testlabors und in den gleichen Raum, wie beim letzten Mal. Henri war schon da und wartete in der Kammer.
    Faustine wirkte total entspannt und winkte Henri fröhlich zu, der ein bisschen überrascht aussah.
    »Geh nur und mach es dir bequem«, riet Professor Bern, wobei sie auf die Kammer zeigte. »Cordelia, du kannst herkommen und dich vor den dritten Monitor setzen. Die gleichen Bedingungen wie beim letzten Mal: absolutes Sprechverbot und keine Einmischung.«
    Ich setzte mich und sah zu, wie Henri Faustine vorbereitete. Dann kam er heraus und setzte sich zwischen Professor Bern und mich. Wir zogen unsere Nachtsichtbrillen an, und die Show begann.
    Sobald das Licht ausging, schien Faustine einzuschlafen, der Bildschirm vor mir wurde von einheitlich blau zu genau derselben Szene wie beim letzten Mal, der superlangweiligen Strandszene. Gähn. Würden wir diesmal wieder dabeisitzen und zusehen, wie Faustine aufstand und imaginären Sand herumkickte? Das hieß, wenn sie nicht so gelangweilt war, dass sie beschloss, einfach nur da am Strand zu liegen und sich eine Stunde lang zu sonnen. Ich konnte ein Gähnen nicht unterdrücken und legte mein Kinn auf meine Hände. Genauso gut konnte ich ein Nickerchen machen.
    Faustine

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