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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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in den Golf mündet.«
    Duncan nickte. »Das wird uns Hydrologen entscheidende Hinweise geben.«
    Eigentlich wollte er Pitt und Giordino auch um die Entnahme von Wasserproben bitten, aber er überlegte es sich anders. Er wollte ihnen auf keinen Fall noch mehr zumuten. Wenn sie Erfolg hatten und auf dem Fluß bis in das hohle Innere des Cerro el Capirote vorstießen, könnten er und seine Kollegen aufgrund der von Pitt and Giordino ermittelten Daten später wissenschaftliche Expeditionen unternehmen.
    Während der nächsten zehn Minuten legten Pitt und Giordino ihre Ausrüstung an und gingen noch einmal die Pläne für ihre unterirdische Flußfahrt durch. Sie hatten schon zahllose gemeinsame Tauchgänge unter den verschiedensten Wasser-und Witterungsbedingungen unternommen, aber noch nie über eine derartig große Entfernung im Inneren der Erde. Wie Ärzte, die vor einer komplizierten Gehirnoperation jede Einzelheit besprechen, überließen auch sie nichts dem Zufall. Ihr Überleben hing davon ab.
    Sie einigten sich auf Handzeichen zur gegenseitigen Verständigung, auf Wechselatmungsmethoden für den Fall, daß einem von ihnen plötzlich die Luft ausging, sie besprachen den genauen Ablauf beim Aufblasen und Entleeren der
Wallowing Windbag
und bestimmten, wer für welche Ausrüstungsgegenstände zuständig war all dies mußte bedacht und in beiderseitigem Einvernehmen für gut befunden werden.
    »Wie ich sehe, tragen Sie keine Konstantvolumenanzüge«, stellte Sandecker fest, als Pitt seinen Naßtauchanzug anlegte.
    »Die Wassertemperatur ist zwar ein paar Grad zu kühl, aber immer noch so warm, daß wir uns wegen einer Unterkühlung keine Sorgen machen müssen. Bei einem Naßtauchanzug haben wir mehr Bewegungsfreiheit als bei einem über Lungenautomaten regulierten Trockentauchanzug. Das könnte sich als lebenswichtig erweisen, wenn wir im Wasser landen und die
Wallowing Windbag
wieder aufrichten müssen, falls sie in irgendwelchen Stromschnellen umschlägt.«
    Statt sie wie üblich auf den Rücken zu schnallen, befestigte Pitt seine Luftflaschen an einem Hüftgurt, damit er sie in engen Passagen leichter handhaben konnte. Außerdem war er mit Lungenautomaten, zu diversen Doppelventilen führenden Luftschläuchen, Druckmessern und einer kleinen Reserveflasche mit reinem Sauerstoff ausgerüstet, die zur Dekompression benötigt wurde. Dazu kamen Bleigurte und Tarierwesten.
    »Keine Mischgasgeräte?« fragte Sandecker.
    »Wir atmen Luft«, erwiderte Pitt, während er seine Regler überprüfte.
    »Und was ist mit dem Tiefenrausch?«
    »Sobald wir den Grund der Doline und den unteren Teil des Zuflusses hinter uns haben, meiden wir jeden tieferen Tauchgang wie die Pest.«
    »Passen Sie bloß auf, daß Sie die Grenze nicht überschreiten«, warnte ihn Sandecker. »Gehen Sie auf keinen Fall tiefer als dreißig Meter. Und sobald Sie im Fluß sind, müssen Sie auf Felsen unter der Wasseroberfläche achten.«
    Das waren die Worte, die der Admiral aussprach. Was er nicht sagte, war: »Falls irgend etwas schiefgeht und Sie sofort Hilfe brauchen, müssen Sie sich vorstellen, Sie wären auf dem dritten Ring des Saturn.« Mit anderen Worten: Eine Rettung oder Evakuierung war nicht möglich.
    Pitt und Giordino standen neben dem Wasserloch, kontrollierten ein letztes Mal gegenseitig ihre Ausrüstung und prüften die Schnellabwurfverschlüsse und schnallen, damit sie sich im Notfall problemlos ihrer Geräte entledigen konnten.
    Statt der Taucherkapuzen setzten sie Bauarbeiterhelme mit zwei Grubenlichtern an der Vorderseite auf. Dann hockten sie sich an den Rand der Doline und ließen sich ins Wasser gleiten.
    Sandecker und Duncan wuchteten einen langen, luftdicht verschlossenen Aluminiumbehälter hoch und ließen ihn mühsam in das Wasserloch sinken. Der Behälter war einen Meter breit, vier Meter lang und in der Mitte mit einem Gelenk versehen, damit er leichter durch Engstellen manövriert werden konnte. Er war zur Neutralisierung des Auftriebs mit Bleigewichten versehen und deshalb an Land schwer und unhandlich, doch von einem Taucher unter Wasser ließ er sich leicht bewegen.
    Giordino biß auf sein Mundstück, rückte seine Tauchermaske zurecht und packte den Handgriff am vorderen Ende des Behälters. Dann ließ er sich langsam in die Tiefe sinken. Pitt blickte noch einmal aus dem Wasser auf und schüttelte Duncan die Hand.
    »Egal, was geschieht«, warnte ihn Duncan, »passen Sie auf, daß die Strömung Sie nicht über die

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