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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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schwacher, von Furcht und Erschöpfung gezeichneter Stimme.
    »Wegen des Lösegeldes, warum sonst?« erwiderte Amaru.
    »Die peruanische Regierung wird für die Herausgabe derart angesehener amerikanischer Wissenschaftler gut zahlen, von den hoffnungsvollen Archäologiestudenten gar nicht zu sprechen, die überwiegend aus reichem und wohlangesehenem Elternhaus stammen. Das Geld wird uns bei unserem Kampf wider die Unterdrückung der Massen helfen.«
    »Klingt wie ein Kommunist, der ’ne tote Kuh melken will«, murmelte Giordino.
    »Die alte russische Variante mag zwar der Vergangenheit angehören«, erklärte Amaru nachsichtig, »doch die Philosophie Mao Tsetungs lebt weiter.«
    »Und wie sie weiterlebt«, höhnte Doc Miller.
    »Wirtschaftlicher Schaden in Höhe von mehreren Milliarden Dollar. Sechsundzwanzigtausend tote Peruaner, die Mehrzahl davon eben jene Bauern, für deren Rechte Sie zu kämpfen behaupten –« Ein knapp über der Niere in seinen Rücken gestoßener Gewehrkolben brachte ihn zum Schweigen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht sackte Miller auf den Steinboden.
    »Sie befinden sich wohl kaum in einer Position, wo Sie meine Überzeugung in Frage stellen können«, sagte Amaru kühl.
    Giordino kniete sich neben den alten Mann und stützte seinen Kopf. Voller Verachtung blickte er zu dem Terroristenführer auf. »Sie können wohl keine Kritik vertragen, oder?«
    Giordino war darauf vorbereitet, einen Schlag gegen seinen ungeschützten Kopf abzuwehren, doch bevor der Wächter den Gewehrkolben erneut heben konnte, trat Shannon dazwischen.
    Mit vor Zorn gerötetem Gesicht funkelte sie Amaru an. »Sie sind ein Betrüger«, versetzte sie mit fester Stimme.
    Amaru schaute sie verdutzt an. »Und was veranlaßt Sie zu diesem merkwürdigen Schluß, Dr. Kelsey?«
    »Sie wissen, wie ich heiße?«
    »Noch bevor Sie und Ihre Freunde in Phoenix, Arizona, in das Flugzeug stiegen, hat mich mein Agent in den Vereinigten Staaten darauf aufmerksam gemacht, daß Sie hier in den Bergen archäologische Forschungen unternehmen wollen.«
    »Sie meinen, Ihr Informant.«Amaru zuckte mit den Schultern.
    »Reine Wortklauberei.«
    »Ein Betrüger und ein Scharlatan«, fuhr Shannon fort. »Sie und Ihre Männer sind keine Revolutionäre vom Leuchtenden Pfad. Nie und nimmer. Sie sind nichts anderes als
Huaqueros,
verkommene Grabräuber.«
    »Sie hat recht«, kam ihr Rodgers zu Hilfe. »Wenn Sie durchs Land ziehen und Kraftwerke und Polizeiposten in die Luft sprengen würden, hätten Sie gar keine Zeit, eine derartige Masse an Kunstgegenständen zusammenzutragen, wie sie hier im Tempel lagert. Ist doch offensichtlich: Sie betreiben Kunstraub in großem Maßstab, und zwar ausschließlich.«
    Spöttisch betrachtete Amaru seine Gefangenen. »Da in diesem Raum offensichtlich alle dieser Meinung sind, will ich mir erst gar nicht die Mühe machen, es abzustreiten.«
    Darauf herrschte ein paar Sekunden Schweigen. Dann stand Doc Miller mit wackeligen Beinen auf und starrte Amaru in die Augen. »Sie elender Dieb«, krächzte er. »Sie Plünderer und Vandale. Wenn es in meiner Macht stünde, würde ich Sie und Ihre Räuberbande abknallen wie –«
    Miller verstummte plötzlich, als Amaru mit boshaftem Blick, aber ansonsten ohne jede Gefühlsregung, eine 9-Millimeter-Automatik vom Typ Heckler & Koch aus dem Gürtelhalfter zog.
    Hilflos wie in einem bösen Traum mußten die anderen zusehen, wie er seelenruhig anlegte und Doc Miller mitten in die Brust schoß. Mit ohrenbetäubendem Echo hallte der Schuß durch den Tempel. Doc Miller wurde zunächst rückwärts gegen die steinerne Wand geschleudert und fiel dann mit seltsam vor der Brust verkrampften Händen vornüber zu Boden, wo sich rasch eine rote Pfütze bildete.
    Die Gefangenen reagierten alle unterschiedlich. Rodgers, die Augen fassungslos und vor Schreck weit aufgerissen, stand wie zur Salzsäule erstarrt da, während Shannon instinktiv aufschrie.
    Giordino, für den Tod und Gewalt nichts Neues waren, ballte die Fäuste. Die eiskalte Gleichgültigkeit, mit der dieser Mord begangen wurde, erfüllte ihn mit rasendem Zorn, den er trotz aller Hilflosigkeit nur mühsam unterdrücken konnte. Für ihn und auch für die anderen gab es nun keinerlei Zweifel mehr, daß Amaru vorhatte, sie umzubringen. Da er nichts mehr zu verlieren hatte, spannte Giordino jeden Muskel an, um sich auf den Mörder zu werfen und ihm den Hals zu zerfetzen, bevor ihn eine Kugel in den Kopf traf.
    »Versuchen Sie es erst gar

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