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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Observierung hatte er noch immer keinen Hinweis darauf, wo Rummels Sammlung versteckt war. Nie wich der Verdächtige von seine m gewohnten Verhalten ab. Nachdem er sein Büro am unteren Ende der Michigan Avenue verlassen hatte, wo er sich jeden Tag vier Stunden lang um seine Firma kümmerte, ging er zum Mittagessen in ein heruntergekommenes Café und bestellte stets Bohnensuppe und Salat. Die übrigen Nachmittagsstunden verbrachte er in Antiquitätenhandlungen und Kunstgalerien.
    Dann speiste er in einem ruhigen deutschen Restaurant zu Abend und sah sich danach einen Film oder ein Theaterstück an.
    Gegen halb zwölf kam er normalerweise nach Hause.
    »Hängt ihm denn der alte Fusel, den er jeden Abend im Bett trinkt, nie zum Hals raus?« murmelte der Agent Winfried Pottle.
    »Was mich angeht, ich ziehe die Nähe einer schönen Frau in einem kleinen schwarzen Nichts vor.«
    Gaskill sah vom Feldstecher auf und warf seinem Stellvertreter im Observierungstrupp einen mürrischen Blick zu. Im Gegensatz zu Gaskill mit seiner Levis und Footballjacke seines ehemaligen Uniteams war Pottle ein schlanker, gutaussehener Mann mit scharfgeschnittenem Gesicht und weichem roten Haar, der mit Vorliebe dreiteilige Anzüge samt Taschenuhr und Kette trug. »Nachdem ich ein paar der Frauen gesehen habe, mit denen du ausgehst, halte ich das für reines Wunschdenken.«
    Pottle nickte zu Rummels Penthouse hin. »Du könntest mir zumindest zugute halten, daß mein Leben nicht wie ein Uhrwerk abläuft.«
    »Mir graut alleine beim Gedanken daran, wie du dich aufführen würdest, wenn du soviel Geld hättest wie er.«
    »Ich bezweifle, daß ich mein Zeug so gut versteckt halten könnte, wenn ich ein Heidengeld in indianische Kunst gesteckt hätte.«
    »Rummel muß es irgendwo verbergen«, sagte Gaskill. Er klang leicht entmutigt. »Sein Ruf als Aufkäufer heißer Ware von zweifelhafter Herkunft kann nicht von ungefähr kommen. Dazu wird das von zu vielen Informanten auf dem Antiquitätenmarkt bestätigt. Ich sehe einfach keinen Sinn darin, daß ein Mann eine einmalige Sammlung alter Kunstgegenstände aufbaut und sich dann nicht einmal in ihre Nähe begibt. Mir ist noch kein Sammler untergekommen, egal, ob er auf Briefmarken, Münzen oder Baseball-Bildchen abfährt, der sie nicht bei jeder Gelegenheit betrachten und in die Hand nehmen will. Man weiß, daß reiche Kunstsüchtige, die jede Menge Kohle für gestohlene Rembrandts oder van Goghs zahlen, alleine in ihren geheimen Bunkern hocken und sie stundenlang anschauen können. Ich kenne ein paar von diesen Jungs, die mit nichts angefangen haben, reich geworden sind und dann Gegenstände sammeln wollten, die nur sie sich leisten konnten. Viele von ihnen haben ihre Familien verlassen oder sind geschieden, weil ihr Verlangen zur Besessenheit ausartete.
    Deswegen glaube ich nicht, daß sich jemand, der so süchtig nach präkolumbianischer Kunst ist wie Rummel, nicht um einen Schatz kümmert, der wahrscheinlich wertvoller ist als alles, was in den besten Museen der Welt aufbewahrt wird.«
    »Hast du dir schon mal überlegt, daß unsere Informanten sich irren oder gewaltig übertreiben könnten?« fragte Pottle unwirsch. »Die Putzfrau, die angeblich das Foto von dem goldenen Gewand gefunden hat, ist bekanntlich Alkoholikerin.«
    Langsam schüttelte Gaskill den Kopf. »Rummel muß es irgendwo aufbewahren. Davon bin ich überzeugt.«
    Pottle starrte hinüber zu Rummels Apartment, wo gerade das Licht ausging. »Wenn du recht hast und ich an Rummels Stelle wäre, würde ich es mit ins Bett nehmen.«
    »Na klar würdest du –« Gaskill verstummte plötzlich. Pottles Scherz hatte ihn auf einen Gedanken gebracht. »Du mit deinen perversen Ideen könntest da gerade auf etwas gekommen sein.«
    »Ich?« murmelte Pottle verwirrt.
    »Welche Zimmer in dem Penthouse haben keine Fenster? Welche haben wir nicht im Blick?«
    Pottle starrte einen Augenblick lang nachdenklich auf den Teppich. »Anhand des Grundrisses die beiden Badezimmer, die Speisekammer, der kleine Flur zwischen dem Schlafzimmer und den Gästezimmern und die Kleiderkammern.«
    »Irgend etwas übersehen wir.«
    »Was sollte das sein? Rummel zieht nie die Vorhänge zu.
    Sobald er aus dem Fahrstuhl kommt, haben wir alles zu neunzig Prozent im Blickfeld. Der kann doch nicht einfach ’ne Tonne Kunstschätze in zwei Badewannen und einer Kleiderkammer verstauen.«
    »Stimmt, aber wenn er unten in den Fahrstuhl steigt, dauert es dreißig bis vierzig

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