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Inkarnation ungesetzlich

Inkarnation ungesetzlich

Titel: Inkarnation ungesetzlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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die Tat um­setzt, ist dei­ne Sa­che, du – äh – ein­ma­li­ger Over­sir!«
    »Ich wer­de dir doch noch an den Hals sprin­gen.«
    »Si­cher, ich war­te dar­auf. Re­lings Pro­blem be­steht in der bar­stru­li­schen Auf­fas­sung. Sie ak­zep­tie­ren den Al­ten als Chef der GWA und Ver­tre­ter der In­ter­na­tio­na­len Ab­wehr­ko­ali­ti­on, aber ver­han­deln wol­len sie mit dir. Du bist für sie der ›Over­sir‹. Sie blei­ben re­spekt­voll bei dem Schwin­del­na­men. Was da­ge­gen?«
    »Nein. Was noch?«
    »Be­hal­te Taat­lur im Au­ge. Er schweigt zu lan­ge. Hof­fent­lich ver­langt er nicht zu viel. Du sollst die bar­stru­li­schen For­de­run­gen in einen er­träg­li­chen Rah­men brin­gen. Sie be­wun­dern dich ge­wis­ser­ma­ßen als Krie­ger, noch mehr ak­zep­tie­ren sie dei­nen mar­sia­ni­schen Kom­man­do­ko­da­tor. Spie­le ihn aus. Die Ro­bot­ge­hir­ne NEW­TON, ZON­TA und viel­leicht auch der VE­NUS­GEIST ge­hor­chen – wenn über­haupt – nur dir und dei­nem Ko­da­tor. Das wis­sen un­se­re Be­su­cher. Wir dür­fen die Leu­te auf kei­nen Fall ver­schnup­fen. Ein­mal wä­re das wirk­lich ein un­wür­di­ges Be­neh­men, was ich als mei­ne wah­re Mei­nung zu be­wer­ten bit­te, und an­de­rer­seits kön­nen wir es uns nicht er­lau­ben. Wir ha­ben einen na­gel­neu­en Schwe­ren Kreu­zer der KAS­HAT-Klas­se ge­fun­den. ZON­TA po­liert ihn so­eben auf. Mor­gen wird er ver­pro­vi­an­tiert und be­tankt. Die Bar­stru­ler ken­nen die Kon­struk­ti­on. Sie ge­hört zu den letz­ten und ge­heims­ten Flot­ten­neu­bau­ten des Mars und ist äl­te­ren Ty­pen fünf­fach über­le­gen. Neues­te KAS­HAT-Kreu­zer wer­den spie­lend mit äl­te­ren Schlacht­schif­fen der MARS­HU-Klas­se fer­tig. Reizt dich das?«
    Ich hol­te tief Luft. Han­ni­bal, der ewig grin­sen­de Zwerg, die­ser Bluf­fer, wuß­te ge­nau, wie er mei­ne schwa­che Stel­le an­boh­ren konn­te.
    »Und ob mich das reizt. Krie­gen wir den Rie­sen­kas­ten in den Raum?«
    »Warum nicht. Wir wis­sen schon mehr dar­über als über die ›1418‹. Die Bar­stru­ler sind Wis­sen­de. Sie kön­nen fast al­les er­klä­ren, nur von den Waf­fen ha­ben sie of­fen­kun­dig kei­ne Ah­nung. Sie ge­hen nicht mal in die Nä­he ei­nes Ge­schütz­turms. Das ist aber tat­säch­lich men­ta­li­täts­be­dingt.«
    »Nicht et­wa ei­ne Ver­schleie­rung?«
    »Auf kei­nen Fall. Sie ver­fär­ben sich dun­kel­grün, wenn sie nur von ei­ner Ka­no­ne hö­ren. Das ist echt, Großer. Sieh zu, was die Leu­te von uns wol­len. Der Al­te lau­ert be­reits wie ei­ne Kat­ze vor dem Mau­se­loch. Wir sind völ­lig ver­un­si­chert, denn die Bar­stru­ler wol­len nicht mit der Spra­che her­aus. Wir ha­ben drei Ta­ge lang Höf­lich­kei­ten aus­ge­tauscht, un­ter­des­sen aber ver­sucht, den Kreu­zer klarzu­ma­chen. Sie hel­fen wirk­lich, al­so kön­nen wir nicht auf sie ver­zich­ten. Die un­ge­lös­te Fra­ge ist, was sie da­für ver­lan­gen. Re­ling glaubt nicht an ei­ne to­ta­le Un­ei­gen­nüt­zig­keit. Da­für ist er zu sehr Rea­list. Ich üb­ri­gens auch. Nur An­ne Bur­ner scheint an­de­rer Mei­nung zu sein. Ich soll dir aus­rich­ten, daß sie die bar­stru­li­schen For­de­run­gen für ak­zep­ta­bel hält. Wie­so sie auf die Idee kommt, ist mir schlei­er­haft. Okay, brauchst du noch mehr In­for­ma­tio­nen?«
    »Nein, dan­ke. Ab­schal­ten, Klei­ner.«
    Ich lös­te mich aus mei­ner Kon­zen­tra­ti­ons­pha­se, die selbst­ver­ständ­lich be­merkt wor­den war. Die­ses ver­rä­te­rische Zei­chen schie­nen Han­ni­bal und ich nie über­win­den zu kön­nen.
    Ich schau­te in zwei tie­fe Seen. Es dau­er­te ei­ni­ge Se­kun­den, bis sich dar­aus die großen Au­gen des bar­stru­li­schen Ex­pe­di­ti­ons­kom­man­deurs her­aus­lös­ten. Es war ein Sin­nes­ein­druck ge­we­sen.
    Als er lä­chel­te, ahn­te ich, daß er auf mein Rea­ler­wa­chen ge­war­tet hat­te.
    Ich nick­te ihm ver­bind­lich zu.
    »Ent­schul­di­gen Sie, Taat­lur. Es war not­wen­dig.«
    »Wir dach­ten es uns.«
    »Wol­len Sie nun bit­te auf mei­ne Fra­ge ein­ge­hen?« fuhr ich fort. »Was dür­fen wir für Sie tun? Bit­te, sei­en Sie of­fen. Ich wer de Ih­nen sa­gen, ob die

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