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Inkarnation ungesetzlich

Inkarnation ungesetzlich

Titel: Inkarnation ungesetzlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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an ZON­TA. Die An­wei­sun­gen mei­nes be­voll­mäch­ti­gen Ver­tre­ters blei­ben be­ste­hen. Kei­ne Än­de­run­gen. Aus­füh­rung.«
    ZON­TA schal­te­te ab. Der Gi­gant sprach nie­mals ein Wort zu­viel, ganz im Ge­gen­satz zu mei­nen wer­ten Kol­le­gen und Vor­ge­setz­ten.
    »Okay«, stieß ich rauh her­vor, »ich ha­be ›ja‹ ge­sagt, ihr Hel­den. Und wenn ich jetzt nicht so­fort er­fah­re, wo­für ich ei­gent­lich den Kopf hin­hal­te, kann es ei­nem ge­wis­sen Vier-Ster­ne-Ge­ne­ral pas­sie­ren, daß ihm au­ßer den Bei­nen noch an­de­re Kör­per­tei­le ein­schla­fen. Al­so …?«
    Taat­lur mus­ter­te mich fas­zi­niert. Er zwit­scher­te so has­tig, daß sein Über­set­zungs­ge­rät ver­sag­te und auf Rot schal­te­te.
    »Be­ru­hi­ge dich, Großer, das geht schon in Ord­nung«, mein­te Han­ni­bal. »Wir er­grei­fen die Flucht nach vorn, ehe wir nach hin­ten ver­schwin­den müs­sen. Ich, der Tran­tor of Ta­lean. Freund und Ver­bün­de­ter des Tu­madschin-Khan, füh­re den So­gh­mo­lern per Hy­per­funk ein be­ein­dru­cken­des Flot­ten­ma­nö­ver vor. ZON­TA wird die Hy­per­dim-Bild­sen­dung so ge­schickt ab­strah­len, daß der so­gh­mo­li­sche Funk­über­wa­chungs­dienst den Ein­druck ge­winnt, das hät­ten wir auf kei­nen Fall ge­wollt. Tu­madschin-Khan läßt ›ei­ni­ge Ver­bän­de‹ Kurs auf je­nen Milch­stra­ßen­sek­tor neh­men, wo er in­fol­ge der bar­stru­li­schen In­for­ma­tio­nen ein klei­nes, tech­nisch min­der­be­mit­tel­tes Volk ver­mu­tet, das sich sei­nem Wil­len noch nicht un­ter­wor­fen hat. Was hältst du da­von?«
    »Grö­ßen­wahn­sin­ni­ger konn­test du nicht sein, wie? Ich …«
    »Ge­ni­al, Over­sir«, klang ei­ne Stim­me aus dem Trans­la­tor. Jetzt wuß­te ich, was der be­geis­ter­te Taat­lur sa­gen woll­te.
    Ich wink­te ihm zu und woll­te da­vo­nei­len, aber Phi­lip Bot­cher stell­te sich mir in den Weg.
    »Wenn ich Sie nun zu den Um­klei­deräu­men ge­lei­ten dürf­te, Sir, so …«
    »Bot­cher, ver­schwin­den Sie, oder ich ver­ges­se mich«, schrie ich ihn an.
    Taatlurs Be­geis­te­rung wuchs. Die Bar­stru­ler schie­nen von tem­pe­ra­ment­vol­len Ter­ra­nern sehr viel zu hal­ten.
     
     
4.
     
    Wir hat­ten den Char­me un­se­rer Un­voll­kom­men­heit ver­lo­ren, in­dem wir vor­heu­chel­ten, voll­kom­men zu sein. ZON­TA, oh­ne des­sen Hil­fe wir nicht ein­mal die Fri­schluft­ver­sor­gung der sub­lu­na­ren Mar­s­stadt hät­ten auf­recht­er­hal­ten kön­nen, war all­ge­gen­wär­tig.
    Die Ex­per­ten un­se­res Pla­nungs­stabs schät­zen die von ZON­TA ein­ge­setz­ten Spe­zi­al­ro­bo­ter auf min­des­tens zehn­tau­send Ex­em­pla­re. Je­der hat­te ei­ne an­de­re Auf­ga­be zu er­fül­len.
    Das »Stu­dio«, der rie­si­ge, ova­le Saal im zwei­ten Stock­werk von Ha­des-Cen­ter – üb­ri­gens ei­ne schwarz­hu­mo­ri­ge Na­mens­ge­bung, für die Han­ni­bal ver­ant­wort­lich zeich­ne­te – war nicht nur von Men­schen über­füllt.
    Die Bar­stru­ler wa­ren eben­falls er­schie­nen. Do­mi­nie­rend wa­ren je­doch die von ZON­TA ab­ge­stell­ten Ro­bo­ter, die all die Din­ge zu er­le­di­gen hat­ten, für die es an­schei­nend kei­ne Di­rekt­ver­bin­dung zu dem Ro­bo­therr­scher gab. Da­zu zähl­ten Wun­sch­über­mitt­lun­gen in der »Spra­che« des Gi­gant­rech­ners.
    Ich wur­de nicht mehr ge­zwun­gen, stän­dig einen zeit­rau­ben­den und un­ter Um­stän­den falsch in­ter­pre­tier­ten Ko­da­tor-Kon­takt mit ZON­TA auf­zu­neh­men. Mei­ne Wün­sche, Fra­gen und tau­send an­de­re Din­ge mehr wur­den von mo­bi­len Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Be­fehls­über­mitt­lungs­ein­hei­ten auf­ge­nom­men, aus­ge­wer­tet, durch di­rek­te Rück­fra­gen be­rich­tigt und dann erst als ex­akt vor­be­rei­te­ter Steue­rim­puls an den Haupt­rech­ner wei­ter­ge­lei­tet.
    Das ge­sch­ah in­fol­ge des von ZON­TA an­ge­ord­ne­ten Al­pha-Alarms nicht mehr über die fes­tungs­ei­ge­nen Ka­bel­ver­bin­dun­gen, son­dern per Hy­per­dim­kode, der nicht ein­mal bei ei­nem Ab­hö­ren durch den Geg­ner ent­schlüs­selt wer­den konn­te.
    Ich er­in­ner­te mich an die Er­eig­nis­se im

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