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Inkarnation ungesetzlich

Inkarnation ungesetzlich

Titel: Inkarnation ungesetzlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ver­hal­tens­feh­ler kor­ri­giert.
    Auf Grund die­ser Ein­sat­zer­for­der­nis­se war auch mei­ne Klei­dung ge­schnei­dert wor­den.
    Ein Herr­scher wie Tu­madschin-Khan hat­te es nicht nö­tig, ge­wis­se Un­zu­läng­lich­kei­ten hin­ter durch­schau­ba­rem Prunk zu ver­ber­gen. Er konn­te sich oh­ne wei­te­res in schmuck­lo­ser Uni­form zei­gen, voll und ganz auf sei­nen Na­men und sei­ne Er­schei­nung ver­trau­end.
    Aus­ge­hend von die­sen Er­wä­gun­gen, war die »Pracht-Zweck­mä­ßig­keit« ent­stan­den. So war es ge­kom­men, daß mei­ne Stabs­of­fi­zie­re und die mit mir ver­bün­de­ten »Herr­scher« prunk­vol­ler auf­tra­ten als der Mäch­ti­ge.
    Zon­ta-Cen­tral hat­te sich in den letz­ten Stun­den ver­wan­delt. Das amei­sen­haf­te Ge­wim­mel be­wies über­deut­lich, daß die GWA nicht nur einen Groß­ein­satz plan­te. Man war auf je­de Klei­nig­keit be­dacht. Der ge­rings­te Feh­ler konn­te zur Ka­ta­stro­phe füh­ren.
    Als ich das »Stu­dio« be­trat, hielt ich un­will­kür­lich die Luft an. Die Ga­la­uni­for­men der GWA wa­ren ver­schwun­den. Die Schalt­ti­sche zwi­schen den sechs Stahl­säu­len wa­ren von schlicht uni­for­mier­ten Män­nern be­setzt. Die Rang­ab­zei­chen wa­ren aben­teu­er­lich; die Mas­ken so vollen­det, daß man sie nur bei ei­ner Ge­gen­über­stel­lung als sol­che er­ken­nen konn­te.
    Han­ni­bal spiel­te wie­der den »Tran­tor of Tal­gan«; einen ga­lak­ti­schen Herr­scher, der schnell be­reit ge­we­sen war, sich Tu­madschin-Khan un­ter­zu­ord­nen. Er ver­kör­per­te den Höf­lings­typ.
    Oberst Bo­ris Pe­tron­ko hat­te sich nicht an­zu­stren­gen brau­chen. Er trug nach wie vor die kör­per­um­schlie­ßen­de Fo­li­en­mas­ke als in­tel­li­gen­tes Un­ge­heu­er vom Pla­ne­ten Moohr­ko.
    Die Ein­satz­mas­ke hat­te sich wäh­rend der Nang-Tai-Pe­ri­ode aus­ge­zeich­net be­währt. Wir hat­ten kei­nen Grund, sie in ir­gend­ei­ner Form zu än­dern. Im Ge­gen­teil – An­ne Bur­ner nahm an, daß ge­ra­de der 2,19 Me­ter große Gi­gant auf die So­gh­mo­ler einen star­ken Ein­druck ge­macht hat­te.
    Wir hat­ten im­mer­hin in drei Ein­sät­zen Bo­ris ali­as Mo­ma in den Vor­der­grund der Ge­scheh­nis­se ge­spielt und glaub­haft ver­si­chern kön­nen, er wä­re ein be­vor­zug­ter Ver­tre­ter ei­nes ehe­ma­li­gen Hilfs­vol­kes des Mars.
    Es konn­te durch­aus mög­lich sein, daß klu­ge so­gh­mo­li­sche Kom­man­dan­ten wie Whal-Krok­ha, To­erc-Ci­vre und Mae­rec-Taarl dem Auf­tau­chen ei­nes sol­chen Le­be­we­sens be­son­de­re Be­deu­tung bei­ge­mes­sen hat­ten.
    Ich an ih­rer Stel­le hät­te es nicht ver­säumt, mei­ne Re­gie­rung auf die Exis­tenz ei­nes der­art ge­fähr­li­chen In­tel­li­genz­we­sens hin­zu­wei­sen. Mo­ma war als Kom­man­dant der ›1418‹ mit au­ßer­or­dent­li­cher Kamp­fer­fah­rung dar­ge­stellt wor­den. Er und die an­de­ren Män­ner von Moohr­ko soll­ten frü­her die von den Mar­sia­nern be­vor­zug­ten Schiffs­kom­man­dan­ten für Ri­si­k­oun­ter­neh­men ge­stellt ha­ben.
    Bo­ris tapp­te auf mich zu. Er trug das bar­ba­ri­sche Breit­schwert und auf der an­de­ren Sei­te des Gür­tels einen schwe­ren Mar­ss­trah ler. Er hat­te ihn in ein Half­ter ge­steckt wie ein nor­mal­ge­wach­se­ner Mensch ei­ne lang­läu­fi­ge Dienst­pis­to­le.
    Sein grün­schup­pi­ger Kör­per und der ge­wal­ti­ge Un­ge­heu­er­schä­del paß­ten in die­se Um­ge­bung wie der Teu­fel in die Höl­le. Bo­ris glie­der­te sich zwar auf­fäl­lig, aber nicht de­pla­ciert wir­kend, in die Rei­he der an­de­ren Mas­ken­trä­ger ein.
    Das war ge­konnt ge­plant und über­legt durch­ge­führt. Un­se­re GWA-Mas­ken­bild­ner hat­ten sich selbst über­trof­fen.
    Bar­ba­ri­sche Ty­pen stan­den ne­ben Höf­lin­gen a la Han­ni­bal. Der Ge­samtein­druck war gut.
    Bei Dar­stel­lun­gen die­ser Art kommt es im­mer auf den Grad der Echt­heits­wir­kung an. Über­trei­bun­gen oder Ver­sa­ger kann man sich nicht er­lau­ben. Das kann das Le­ben kos­ten!
    Im Ge­gen­satz zum Mars­thea­ter hat­ten wir auf ei­ne über­wie­gend prunk­vol­le Aus­stat­tung ver­zich­tet. Das »Stu­dio«

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