Inkarnation ungesetzlich
meinen Körper. Aus den Augenwinkeln schielte ich auf das Kontrollbild. Dort erblickte ich die Szene so, wie sie auch von den Soghmolern wahrgenommen werden mußte. Mein Hochenergiefeld störte die Aufnahme; aber nur etwas! Sie sollten die Reaktion »Seiner Verklärtheit« beobachten und sie später in Ruhe auswerten.
Moma schoß. Die gleißende Energieflut seines marsianischen Strahlers traf ein uniformiertes, nichtmenschliches Geschöpf, das mit schußbereiter Waffe im Hintergrund des Saales stand.
Die ferngelenkte Puppe stand gerade lange genug auf ihren Füßen, bis sie von Momas Energiestrahl getroffen wurde.
Sie flammte auf und veraschte in Gedankenschnelle.
ZONTAs Alarmpfeifen heulten ohne unser Zutun auf. Die Hitzeentwicklung war so stark, daß dem Großroboter gar keine andere Wahl blieb.
Die überall stationierten Kampfroboter gingen automatisch in Abwehrstellung. Andere Roboteinheiten errichteten über der brennenden Einschlagstelle einen Energieschirm.
Das Inferno war innerhalb weniger Augenblicke vorbei.
»Stufe sechs«, hörte ich Anne. »Planung bis jetzt erfüllt. Die Soghmoler sehen gebannt zu.«
Ich berührte wieder die Schalter meines Projektors. Hannibal folgte meinem Beispiel. Auch sein Schirm erlosch. Von nun an hatte er in Aktion zu treten.
In diesen Minuten beachteten wir die Soghmoler überhaupt nicht. Das Interesse der vielen hundert Anwesenden schien sich lediglich auf das vereitelte Attentat zu richten.
Hannibal sprach mit Kenonewe. Dann kamen sie auf mich zu. Rechts und links von mir standen die Zyklopen mit schußbereiten Waffen.
»Ich hoffe, Sie finden eine gute Erklärung, Admiral Basch tron«, sagte ich mit jenem gewissen Lächeln, das für Tumadschin-Khan typisch war, wenn sich eine ernsthafte Drohung hinter seinen Worten verbarg. »Oder sollte ich mich irren, in Ihnen den Befehlshaber meines hiesigen Stützpunkts zu sehen?«
»Nur eine Panikreaktion, Euer Verklärtheit«, erklärte Kenonewe hastig. Seine vor Angst geweiteten Augen waren unübersehbar. »Euer Verklärtheit wunderten sich, daß die Soghmoler noch nicht von einem Forschungsschiff entdeckt wurden. Der Malfater, Kommandant Phegsh, war für diesen Sektor verantwortlich. Er, dem die gerechte Todesstrafe gewiß war, ließ sich zu einer unüberlegten Handlung hinreißen. Euer Verklärtheit – ich konnte das nicht voraussehen! Die Sicherheitsmaßnahmen …«
Ich unterbrach ihn mit einer knappen Handbewegung. Anschließend wandte ich mich wieder den Hyperdimaufnahmen zu.
Die Soghmoler waren noch da! Und jener, der sich Faral-Maero nannte, neigte plötzlich das Haupt.
Er wollte etwas sagen, doch ich schnitt ihm das Wort ab. Tumadschin-Khan hatte wegen des Vorfalls nunmehr ungehalten zu sein. Wie konnte er da noch bereit sein, mit einem Unbedeutenden zu diskutieren.
»Ich empfehle Ihnen zu gehorchen«, fuhr ich ihn an. »Admiral Testen-Faalogh wird Ihnen detaillierte Anweisungen geben. Die Hinterlassenschaften des Mars sind, soweit sie für mich überhaupt noch verwertbar erscheinen, auszuliefern. Ihre minderwertigen Schiffe stelle ich Ihnen im Rahmen der zukünftig von Ihnen zu leistenden Dienste zur Verfügung. Die Instandhaltung obliegt Ihnen. Meine Werften können gegen Gebühr aufgesucht werden. Sie haben sich auf meinem Stützpunkt OKOLAR-Trabant pünkt lich einzufinden. Die von meinem Vertrauten zu nennenden Da ten sind zu beachten. Taatlur …«
Der Barstruler eilte näher. Es schien ihm nicht schwerzufallen, mich verstört anzublicken.
Ich deutete auf den Bildschirm.
»Da Sie es klugerweise
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