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Inkarnation ungesetzlich

Inkarnation ungesetzlich

Titel: Inkarnation ungesetzlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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sie sich in der von Stea­mers ge­wähl­ten Art in ga­lak­ti­sche An­ge­le­gen­hei­ten ein.
    Es war aber be­son­ders sei­ne Spra­che, die un­ge­heu­er de­pri­mie­rend wir­ken muß­te. Be­reits sei­ne ers­ten Wor­te ka­men ei­nem mo­ra­li­schen Nie­der­schlag gleich.
    Vor mir sa­lu­tier­te ein schwarz­häu­ti­ger Hü­ne. Es war Ma­jor Na­ru Ke­no­ne­we, zur Zeit »Ober­be­fehls­ha­ber der 62. Of­fen­siv­flot­te«.
    »Lau­ter spre­chen«, ver­nahm ich ei­ne Re­gie­an­wei­sung.
    Wei­ter hin­ten, wo die mar­sia­ni­schen Ener­giel­in­sen­auf­nah­me nicht mehr hin­reich­te, sa­ßen die re­gie­füh­ren­den Psy­cho­lo­gen und phy­si­ka­li­schen Ex­per­ten der GWA.
    Vor ih­nen leuch­te­ten an­de­re Bild­schir­me, ZON­TA sorg­te für ver­schie­den­ar­ti­ge Aus­schnitts­ver­grö­ße­run­gen. Be­son­ders An­ne Bur­ner re­gis­trier­te je­de Re­gung in den brei­ten, braun­häu­ti­gen So­gh­mo­ler-Ge­sich­tern. Wenn sie ih­re mes­ser­schar­fen Lip­pen un­ge­wohnt be­weg­ten, wur­de das gleich aus­ge­wer­tet.
    Ke­no­ne­we, mei­ne mi­li­tä­ri­schen Be­ra­ter und ich lie­ßen gleich­zei­tig das »Hin­ter­grund­pro­gramm« ab­lau­fen. Es war da­für be­stimmt, die Auf­merk­sam­keit der So­gh­mo­ler zu fes­seln.
    Wahr­schein­lich be­merk­ten sie Stea­mers nur am Ran­de; et­wa wie man einen Nach­rich­ten­spre­cher be­ach­tet, wenn hin­ter ihm in­ter­essan­te Bild­re­por­ta­gen ab­lau­fen.
    Ke­no­ne­we be­rich­te­te laut­stark über den Fort­gang ei­nes Lan­de­un­ter­neh­mens in den »Wol­ken des Maf­te­son«. Auf ei­ni­gen vor uns in­stal­lier­ten Bild­schir­men lie­fen die ab­so­lut echt wir­ken­den Trick­fil­me der GWA-Spe­zia­lis­ten ab.
    Sie zeig­ten, wie ei­ne Flot­te von et­wa zwei­tau­send schwe­ren Ein­hei­ten in ein klei­nes Son­nen­sys­tem ein­flog und dort den Tod sä­te.
    Ein Mond wölb­te sich weiß­glü­hend auf und zer­platz­te.
    »Aus­rei­chend«, er­klär­te ich und be­trach­te­te das Grau­en so sach­lich, als wä­re es all­täg­lich. »Be­gin­nen Sie mit der Lan­dung. Ach­ten Sie auf die Er­hal­tung der po­la­ren Ab­wehr­forts. Soll­te das nicht mög­lich sein, lei­ten Sie die Ver­nich­tung ein. Noch et­was?«
    Ke­no­ne­we trat zu­rück, den Blick da­bei starr auf mich, Tu­madschin-Khan, ge­rich­tet.
    »Um­blen­dung auf Stea­mers«, kam die nächs­te Re­gie­an­wei­sung aus dem Mi­kro­laut­spre­cher mei­nes In­ne­nohr-Ge­rä­tes. »So­gh­mo­li­sche Re­ak­ti­on ist gut. Die Über­ra­schung über­la­gert den an­fäng­li­chen Un­glau­ben. Vor­sicht, der rechts auf den Schir­men Sicht­ba­re scheint der Kom­man­deur zu sein. Er kommt so­eben ins Bild. War­ten Sie ab, bis ihn Stea­mers be­ar­bei­tet hat. Die zu­erst er­schie­ne­nen So­gh­mo­ler sind we­ni­ger wich­tig.«
    Ich fer­tig­te noch zwei hö­he­re Of­fi­zie­re »mei­ner Flot­te« ab, ehe ich be­wußt den Blick zur Säu­len­ga­le­rie wen­de­te.
    Stea­mers sprang aus sei­nem hoch­leh­ni­gen Ses­sel auf, ver­neig te sich tief und er­klär­te an­schlie­ßend:
    »Kon­takt mit der so­gh­mo­li­schen Flot­ten­ba­sis NOOV ist her­ge­stellt, Eu­er Ver­klärt­heit. Die qua­li­ta­tiv schlech­te Ver­bin­dung deu­tet auf einen Tei­l­aus­fall des alt­mar­sia­ni­schen Ba­sis­rech­ners hin.«
    »Auch das noch«, seufz­te ich, un­end­lich ge­lang­weilt. »Im mer­hin schei­nen die An­ga­ben der Bar­stru­ler rich­tig zu sein.«
    »Teils, Eu­er Ver­klärt­heit.«
    »Bit­te …?« sag­te ich ge­dehnt und et­was die Stirn run­zelnd. Mei­ne Re­ak­ti­on reich­te den Zy­klo­pen mei­ner Leib­wa­che be­reits, um die schwe­ren Strahl­waf­fen blitz­schnell in An­schlag zu brin­gen.
    Stea­mers fiel auf die Knie und rief, oh­ne über­trie­ben dra­ma­tisch zu wir­ken:
    »Eu­er Ver­klärt­heit – das Volk der So­gh­mo­ler wur­de von den Bar­stru­lern so­wohl mi­li­tä­risch als auch in sei­ner wirt­schaft­li­chen Be­deu­tung weit über­schätzt. Ich ha­be Ge­schöp­fe der Pri­mi­tivstu fe sechs vor­ge­fun­den.«
    »Ste­hen Sie auf«, ord­ne­te ich mil­der ge­stimmt an. »Mo­ma, dei­ne Zy­klo­pen ha­ben es heu­te so ei­lig.«
    Ich

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