Inkarnation ungesetzlich
sie sich in der von Steamers gewählten Art in galaktische Angelegenheiten ein.
Es war aber besonders seine Sprache, die ungeheuer deprimierend wirken mußte. Bereits seine ersten Worte kamen einem moralischen Niederschlag gleich.
Vor mir salutierte ein schwarzhäutiger Hüne. Es war Major Naru Kenonewe, zur Zeit »Oberbefehlshaber der 62. Offensivflotte«.
»Lauter sprechen«, vernahm ich eine Regieanweisung.
Weiter hinten, wo die marsianischen Energielinsenaufnahme nicht mehr hinreichte, saßen die regieführenden Psychologen und physikalischen Experten der GWA.
Vor ihnen leuchteten andere Bildschirme, ZONTA sorgte für verschiedenartige Ausschnittsvergrößerungen. Besonders Anne Burner registrierte jede Regung in den breiten, braunhäutigen Soghmoler-Gesichtern. Wenn sie ihre messerscharfen Lippen ungewohnt bewegten, wurde das gleich ausgewertet.
Kenonewe, meine militärischen Berater und ich ließen gleichzeitig das »Hintergrundprogramm« ablaufen. Es war dafür bestimmt, die Aufmerksamkeit der Soghmoler zu fesseln.
Wahrscheinlich bemerkten sie Steamers nur am Rande; etwa wie man einen Nachrichtensprecher beachtet, wenn hinter ihm interessante Bildreportagen ablaufen.
Kenonewe berichtete lautstark über den Fortgang eines Landeunternehmens in den »Wolken des Mafteson«. Auf einigen vor uns installierten Bildschirmen liefen die absolut echt wirkenden Trickfilme der GWA-Spezialisten ab.
Sie zeigten, wie eine Flotte von etwa zweitausend schweren Einheiten in ein kleines Sonnensystem einflog und dort den Tod säte.
Ein Mond wölbte sich weißglühend auf und zerplatzte.
»Ausreichend«, erklärte ich und betrachtete das Grauen so sachlich, als wäre es alltäglich. »Beginnen Sie mit der Landung. Achten Sie auf die Erhaltung der polaren Abwehrforts. Sollte das nicht möglich sein, leiten Sie die Vernichtung ein. Noch etwas?«
Kenonewe trat zurück, den Blick dabei starr auf mich, Tumadschin-Khan, gerichtet.
»Umblendung auf Steamers«, kam die nächste Regieanweisung aus dem Mikrolautsprecher meines Innenohr-Gerätes. »Soghmolische Reaktion ist gut. Die Überraschung überlagert den anfänglichen Unglauben. Vorsicht, der rechts auf den Schirmen Sichtbare scheint der Kommandeur zu sein. Er kommt soeben ins Bild. Warten Sie ab, bis ihn Steamers bearbeitet hat. Die zuerst erschienenen Soghmoler sind weniger wichtig.«
Ich fertigte noch zwei höhere Offiziere »meiner Flotte« ab, ehe ich bewußt den Blick zur Säulengalerie wendete.
Steamers sprang aus seinem hochlehnigen Sessel auf, verneig te sich tief und erklärte anschließend:
»Kontakt mit der soghmolischen Flottenbasis NOOV ist hergestellt, Euer Verklärtheit. Die qualitativ schlechte Verbindung deutet auf einen Teilausfall des altmarsianischen Basisrechners hin.«
»Auch das noch«, seufzte ich, unendlich gelangweilt. »Im merhin scheinen die Angaben der Barstruler richtig zu sein.«
»Teils, Euer Verklärtheit.«
»Bitte …?« sagte ich gedehnt und etwas die Stirn runzelnd. Meine Reaktion reichte den Zyklopen meiner Leibwache bereits, um die schweren Strahlwaffen blitzschnell in Anschlag zu bringen.
Steamers fiel auf die Knie und rief, ohne übertrieben dramatisch zu wirken:
»Euer Verklärtheit – das Volk der Soghmoler wurde von den Barstrulern sowohl militärisch als auch in seiner wirtschaftlichen Bedeutung weit überschätzt. Ich habe Geschöpfe der Primitivstu fe sechs vorgefunden.«
»Stehen Sie auf«, ordnete ich milder gestimmt an. »Moma, deine Zyklopen haben es heute so eilig.«
Ich
Weitere Kostenlose Bücher