Inkarnation ungesetzlich
»Sie reagieren. Stufe vier wird akut.«
Ich gebot mit einer Handbewegung Ruhe und beugte mich leicht vor.
»Faral-Maero, ich toleriere die Unwissenheit eines Primitiven stets nur eine gewisse Zeit. Ihre Frist ist abgelaufen. Sie haben meine Befehle zur Kenntnis zu nehmen.«
»Ich …«
Diesmal verstummte der Soghmoler allein wegen meiner Haltung. Das Lächeln verschwand aus meinem Gesicht.
»Sie scheinen die Großmacht des Tumadschin-Khan grenzenlos zu unterschätzen. Admiral Testen-Faalogh wird Ihnen anschließend einige Direktberichte überspielen. Ich hielt es für angebracht, eine meiner ›Freundschaftsflotten‹ in Marsch zu setzen. An Hand der barstrulischen Information scheinen fünftausend Schiffe auszureichen, Ihr Heimatsystem Eryyna und Ihre Basis NOOV entweder meinem Reich einzugliedern oder Ihnen zu zeigen, wie ich auf Gehorsamsverweigerung reagiere. Sie sind ab sofort annektiert. Sie haben Ihre primitiven Angriffe gegen Barstrul einzustellen und innerhalb einer Frist, die Ihnen noch bekanntgegeben wird, vor mir zu erscheinen. Wie ich von den Bewohnern meines hiesigen Stützpunktplaneten, Erde oder Okolar III genannt, erfahre, sind Vertreter Ihres Volkes ohne meine Billigung mit drei Raumschiffen eingeflogen. Admiral Reling …«
Der Alte kam schleunigst näher und entbot den devoten Gruß.
Ich deutete mit den ersten Spuren beginnenden Überdrusses auf die Bildschirme.
»Sind diese Geschöpfe identisch mit den Wesen, die Sie nur mühevoll abwehren konnten?«
»So ist es, Euer Verklärtheit«, bestätigte Reling laut. »Wir konnten infolge einer Roboterrevolte, die von soghmolischen Kommandogeräten hervorgerufen wurde, leider nicht Euren nächsten Flottenstützpunkt anrufen.«
Ich lächelte dünn. Endlich wollte der Soghmoler etwas von sich aus sagen. Er schien zu spüren, daß die Lage für ihn ernst wurde. Daraus ging klar hervor, daß wir richtig kalkuliert hatten!
Er war sowohl über die Vernichtung seiner drei Expeditionsschiffe orientiert als auch über die Störung der marsianischen Robotgehirne mit Hilfe der Großkodatoren.
Steamers unterbrach den Soghmoler durch eine unmißverständliche Handbewegung.
»Altmarsianische Großkodatoren«, wiederholte ich gelangweilt. »Faral-Maero, Sie sollten zukünftig auf derartige Maßnahmen verzichten. Damit können Sie lediglich unterentwickelte Völker vom Range der Erdbewohner in Verlegenheit bringen. Ich bin auf die Funktion technisch überholter Positronikgehirne nicht angewiesen. Ich gewähre Ihnen infolge Ihrer offenkundigen Unkenntnis über die tatsächlichen Machtverhältnisse innerhalb dieser Galaxis eine Gunst. Sie dürfen persönlich mit einem Raumschiff erscheinen, um meine Anordnungen entgegenzunehmen. Sollten Sie nicht erscheinen, werden Sie das Schicksal jenes Volkes teilen, das soeben belehrt wird. Sehen Sie die Direktsendung?«
Ich deutete nach hinten, wo immer noch die Filme der GWA abliefen. ZONTA reagierte planmäßig und schaltete das Bild auf seinen Hyperdimsender um.
Ich stand auf. Für einen Tumadschin-Khan mußte der Fall erledigt sein. Detaillierte Anweisungen pflegten seine Untergebenen durchzugeben.
»Stufe fünf …« teilte Anne Burner mit.
Ich vernahm ein wildes Brüllen. Das war Boris in seiner Moohrkoner-Maske gewesen.
Während er und die fünf Zyklopen herumfuhren und schwe re Strahlwaffen hochgerissen wurden, schaltete ich mit einer blitzschnellen Handbewegung meinen Schutzschirmprojektor ein.
Der grünliche Energieschirm legte sich über
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