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Inkarnation ungesetzlich

Inkarnation ungesetzlich

Titel: Inkarnation ungesetzlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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plötz­lich fiel der »Moohr­ko­ner« Mo­ma um und rö­chel­te.
    »Auch das noch«, tob­te der Zwerg wei­ter. »Ste­hen Sie auf, Sie Schnau­zen­bo­je! Sie ha­ben so dicht an mir vor­bei­ge­schos­sen, daß mein Blutei­weiß zehn Sät­ze nach links mach­te. Ich – he, was ha­ben Sie ei­gent­lich? Dok­tor Ku­lut, un­ser Un­ge­heu­er er­stickt. Schnell!«
    Wir ris­sen Pe­tron­ko die bio­lo­gisch le­ben­de Fo­li­en­mas­ke vom Kör­per, ehe sie ihm noch mehr Sau­er­stoff ent­zie­hen konn­te. Han­ni­bal brach­te es in der Not fer­tig, das scharf­kan­ti­ge Re­ling-Ohr als Skal­pell zu be­nut­zen und die ge­fähr­lich ge­wor­de­nen Blut­lei­ter­ver­bin­dun­gen zu durch­tren­nen.
    Es schi­en Ewig­kei­ten zu dau­ern, bis die her­bei­ei­len­den Me­di­zi­ner den ver­krampft zu­cken­den Kör­per be­ru­hi­gen konn­ten.
    Re­ling stand völ­lig hilf­los da­bei, daß er mir fast leid tat. Über al­lem lag die un­ge­wis­se Fra­ge, wie sich un­ser Auf­tritt aus­wir­ken wür­de. Vor­wür­fe je­der Art konn­te man ge­nug hö­ren. Ei­gent­lich war nie­mand mit der Vor­stel­lung zu­frie­den.
    Jetzt, da sie ab­ge­lau­fen war, fie­len uns zahl­rei­che Ver­bes­se­rungs­vor­schlä­ge ein.
    Das Stim­men­ge­wirr leg­te sich erst, als Reg G. Stea­mers und wei­te­re Wis­sen­schaft­ler den plötz­lich viel zu eng wer­den­den Raum be­tra­ten.
    Al­li­son trug sei­ne nor­ma­le Klei­dung. Er hat­te sich vor den Bild­schir­men nicht se­hen las­sen.
    Stea­mers streck­te wort­los die Hand nach ei­nem Kaf­fee­be­cher aus und setz­te sich.
    »Was ist los?« er­kun­dig­te sich Re­ling mit anor­ma­ler Ge­las­sen­heit. Je­der­mann fühl­te, daß Stea­mers nie­der­ge­schla­gen war.
    Als er zu spre­chen be­gann, schau­te er starr auf den sü­ßen, schwar­zen Kaf­fee.
    »Es ist fast gar nichts los, Sir«, er­klär­te er. »Ein Glück, daß Sie und vie­le an­de­re Leu­te den Saal be­reits ver­las­sen hat­ten. Ich wa­ge nicht dar­an zu den­ken, was sonst pas­siert wä­re. Ich konn­te mei­ne Über­ra­schung kaum zü­geln.«
    »Kom­men Sie zur Sa­che«, fiel ich ein. »Was ist schief­ge­gan­gen?«
    Er hob den Kopf, schau­te mich an und lä­chel­te ma­li­zi­ös.
    »Oh, Eu­er Ver­klärt­heit küm­mern sich doch noch um all­täg­li­che An­ge­le­gen­hei­ten! Ha­ben Sie dem So­gh­mo­ler nicht be­foh­len, bis zu ei­nem ge­wis­sen Ter­min, den ich noch durch­ge­hen soll­te, hier zu er­schei­nen, um Eu­ren Gunst­be­weis zu er­hal­ten?«
    »Ma­chen Sie mich nicht wahn­sin­nig, Stea­mers! Kommt er, oder kommt er nicht?«
    »Er soll­te laut Pla­nung am 25. Ja­nu­ar 2011 ein­tref­fen, da­mit wir in­zwi­schen al­le Vor­be­rei­tun­gen tref­fen kön­nen. Das ist aber nach der neues­ten La­ge kaum noch mög­lich, ver­ehr­ter Khan. Ein so­gh­mo­li­scher Ver­band, be­ste­hend aus sechs­und­vier­zig Groß­raum­schif­fen, ist be­reits vor­ges­tern in Rich­tung Son­nen­sys­tem ge­st­ar­tet. Vor­bei, mei­ne Her­ren! Die kön­nen in knapp drei Wo chen hier sein. Wenn sie mit vol­ler Leis­tung flie­gen, schon frü­her. Mars­raum­schif­fe ha­ben näm­lich über­licht­schnel­le Trieb­wer­ke! Und nun, ver­ehr­te Mensch­heits­ver­tre­ter, laßt mal eu­re groß­ar­ti gen Schlacht­flot­ten und Ab­fang­jä­ger star­ten! Wel­chen Film wol­len Sie dies­mal ein­le­gen, Ge­ne­ral?«
    Stea­mers lach­te hys­te­risch auf und ver­stumm­te dann ab­rupt.
    Re­ling stand im Raum, als hät­ten ihn Un­sicht­ba­re in ein Mo­nu­ment ver­wan­delt. Ich schau­te un­will­kür­lich auf die Da­tum­suhr.
    Der 4. No­vem­ber 2010 war an­ge­bro­chen. Es war acht­zehn Mi­nu­ten nach Mit­ter­nacht.
    »Al­pha-Alarm«, sag­te der Al­te plötz­lich. Sei­ne Stim­me klang so emo­ti­ons­los, als sprä­che er vom nächs­ten Früh­stück. »Stea­mers, Sie ver­su­chen zu­sam­men mit Al­li­son und den an­de­ren Fach­wis­sen­schaft­lern, die So­gh­mo­ler zur Um­kehr zu be­we­gen. Auf al­le Fäl­le soll­ten Sie einen Auf­schub bis Mit­te De­zem­ber zu er­rei­chen ver­su­chen. Ar­bei­ten Sie das mit dem Pla­nungs­stab aus. Wenn die sechs­und­vier­zig Raum­schif­fe frü­her ein­tref­fen, kön­nen wir nur

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