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Inkarnation ungesetzlich

Inkarnation ungesetzlich

Titel: Inkarnation ungesetzlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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zu­sam­men­ar­bei­ten müs­sen? Je­der ein Kön­ner ers­ten Ran­ges, je­der ein In­di­vi­dua­list vom Adams­ap­fel bis zum Drucks­tie­fel; je­der be­herrscht von ur­ei­gens­ten Ide­en, Vor­stel­lun­gen und ei­ner Mi­schung aus Hel­den­mut und ver­bis­se­nem Trotz nach dem Mot­to »jetzt erst recht«.
    In die­ser Um­ge­bung wer­den Sie ent­we­der zum al­les­dul­den­den Wei­sen oder zu ei­nem Wü­te­rich, der am liebs­ten die Flie­gen an der Wand mit Ei­chen­stäm­men er­schla­gen möch­te.
    Auf dem Mond gab es we­der Flie­gen noch Ei­chen – doch so ähn­lich wa­ren mei­ne Ge­füh­le, wenn ich nur in die Nä­he der Groß­raum­han­gars »Nost­al­gie«, kam.
    Bo­ris, der auf Grund sei­ner groß­ar­ti­gen Leis­tun­gen zum Kom­man­dan­ten er­nann­te Ex-Chef ei­nes be­rühm­ten rus­si­schen Raum­jagd­ge­schwa­ders, brüll­te aber nicht al­lein. Im Hin­ter­grund schri­en noch an­de­re Leu­te, und je­der woll­te et­was Wich­ti­ges mit­tei­len.
    Der ach­te Test­flug mit dem Schwe­ren Kreu­zer der KAS­HAT-Klas­se soll­te ei­ne Art »Eig­nungs­prü­fung« sein.
    Wenn die Bar­stru­ler nicht an Bord ge­we­sen wä­ren, hät­ten wir »Ex­per­ten« das Raum­schiff be­reits beim ers­ten Ab­he­ben in sei­ne Ato­me auf­ge­löst, wahr­schein­lich aber in noch klei­ne­re Na­tur­bau­stei­ne, denn Taat­lur hat­te un­se­rem phy­si­ka­li­schen As, Pro­fes­sor Dr. Ema­nu­el Scheu­ning, ver­schüch­tert mit­ge­teilt, selbst­ver­ständ­lich sei ein Atom bei wei­tem nicht das kleins­te Ele­mentar­teil­chen. Ein Pro­ton, ein Elek­tron oder ein In­po­tron sei auch nicht be­son­ders groß, denn … und so wei­ter.
    Scheu­ning hat­te geis­tig so­zu­sa­gen das Hand­tuch ge­wor­fen und war aus dem Raum ge­wankt. An­schlie­ßend hat­te er drei Ta­ge lang ZON­TA ge­quält. Das heißt – er hat­te ver­sucht, den Gi­gan­tro­bo­ter für sei­ne ma­the­ma­tisch-phy­si­ka­li­schen Kunst­stücke ein­zu­span­nen.
    Das hat­te sich ZON­TA so lan­ge ge­fal­len las­sen, bis Scheu­ning »ver­se­hent­lich« das mar­sia­ni­sche CEN­TA-Pro­gramm zur Ver­nich­tung des Pla­ne­ten Er­de ein­ge­schal­tet hat­te.
    Re­ling hat­te fast einen Tob­suchts­an­fall be­kom­men und ent­spre­chend rea­giert. Scheu­ning und achtund­drei­ßig Wis­sen­schaft­ler sei­nes Sta­bes wa­ren schnel­ler aus dem Stu­dio ent­fernt wor­den, als sie hin­ein­ge­kom­men wa­ren. Und Al­li­son, die­ser scha­den­fro­he Er­den­bür­ger, hat­te trotz der erns­ten Si­tua­ti­on ge­lacht.
    Das war die La­ge, der ich mich et­wa drei­ein­halb Wo­chen nach dem Kon­takt­ge­spräch mit den So­gh­mo­lern ge­gen­über­sah. Wir schrie­ben den 30. No­vem­ber 2010.
    In die­ser Zeit war viel ge­sche­hen; wahr­schein­lich zu viel. Das aber konn­ten wir mo­men­tan noch nicht fest­stel­len. Ein ob­jek­ti­ves, aber auch gna­den­lo­ses Ur­teil wür­den die Be­sat­zun­gen der sechs­und­vier­zig so­gh­mo­li­schen Groß­kampf­schif­fe fäl­len. Dann war es für Kor­rek­tu­ren zu spät.
    Ich frag­te mich im­mer wie­der, wie­so Stea­mers ei­gent­lich von »Groß­kampf­schif­fen« sprach. In der Tat hat­te sich Fa­ral-Mae­ro meh­re­re Ma­le da­hin­ge­hend aus­ge­drückt. Wie­so sprach er nie von »Raum­schif­fen«? Warum stets von Ein­hei­ten mit ei­nem be­son­ders ho­hen Ge­fechts­wert?
    Das er­schi­en mir ir­gend­wie un­lo­gisch, Al­li­son glaub­te al­ler­dings be­wei­sen zu kön­nen, daß bei der or­ga­ni­sier­ten Mas­sen­flucht der da­ma­li­gen Mars­be­woh­ner nur sehr große Raum­schif­fe ver­wen­det wor­den wa­ren. Ein­mal hat­ten sie vie­le Mar­sia­ner in Si­cher­heit brin­gen sol­len, und die be­glei­ten­den Kampfrau­mer konn­ten an­geb­lich nicht klein ge­we­sen sein, oder sie hät­ten ih­re Auf­ga­be als Kon­voi­schüt­zer nicht er­fül­len kön­nen.
    Da die So­gh­mo­ler auf die Hin­ter­las­sen­schaft des Mars zu­rück­grei­fen muß­ten – ei­ne ei­ge­ne Raum­schif­fahrt hat­ten sie nie ent­wi­ckelt –, konn­ten wir mit dem Er­schei­nen von sechs­und­vier­zig Raum­schif­fen ab der Grö­ßen­ord­nung ei­nes KAS­HAT-Kreu­zers rech­nen.
    Die vor­aus­sicht­li­che

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